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IHK Schwaben und Hochschule Augsburg verabschieden Zukunftskonzept gegen den Fachkräftemangel
Future Code gP_2025
Den Unternehmen aus Nordschwaben und dem Wirtschaftsraum Augsburg fehlen qualifizierte Fachkräfte. Der Fachkräftemangel stellt laut aktueller IHK-Konjunkturumfrage unverändert das größte Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung dar. „Mehr als jeder zweite Firmenchef gab zur Antwort, dass der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern ein Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung darstellt“, so Dr. Matthias Köppel, IHK-Geschäftsbereichsleiter Standortpolitik.
Diesem Fachkräftebedarf wollen die Hochschule Augsburg und die IHK Schwaben gemeinsam begegnen, mit einem Future Code für die Region und einen starken Wirtschaftsstandort. Gemeinsam haben sie das Zukunftskonzept gP_2025 erarbeitet, das einen Aufwuchs der Hochschule Augsburg in sechs neuen, zukunftsfähigen Studiengängen vorsieht. Hochschulpräsident Prof. Dr. Gordon Rohrmair dazu: „Mit dieser Initiative gehen wir nicht in den Wettbewerb zur dualen Ausbildung der Kammern. Vielmehr geht es uns darum, geeignete Studienbewerber nicht länger abweisen zu müssen und neue Potentiale an den Lech und die Wertach zu holen.“
Denn: Im Vergleich zu anderen bayerischen Hochschulstandorten sind die Augsburger Aufnahmebedingungen ausgesprochen streng. Aktuell bietet die Hochschule Augsburg nur Studiengänge mit einem Numerus Clausus an. Die Studieninteressierten müssen also einen gewissen Notenschnitt mitbringen, um ein Studium aufnehmen zu können. Der Grund: Die Hochschule Augsburg hat so viele Studieninteressierte, dass sie ihre Kapazitäten ausgereizt hat. „Wir können nicht mehr weiterwachsen und allen Studieninteressierten einen Studienplatz anbieten. Wir sind mit unseren Ressourcen am harten Limit“, erklärt Prof. Rohrmair.
Der Überschuss an Studieninteressierten und der Mangel an Ressourcen führt dazu, dass die Hochschule Augsburg jährlich über 500 Studieninteressierte abweisen muss. 500 junge Leute, die später der Region fehlen. „Als IHK Schwaben können wir nicht tatenlos zusehen, wie dieses Potenzial aus der Region abwandert“, so Dr. Köppel. Deshalb haben wir gemeinsam mit der Hochschule das Zukunftskonzept gP_2025 entwickelt.
Und so sieht der FutureCode aus: In Gesprächen mit wichtigen Vertreterinnen und Vertreter der Region haben Professorinnen und Professoren der Hochschule die Bedarfe analysiert. Daraus leiteten sie sechs neue Studiengänge ab, die den aktuellen Herausforderungen der Digitalisierung entgegentreten und wichtige High-Tech-Felder abdecken. „Wir haben Schlüsseltechnologien identifiziert, die darüber entscheiden, die Region weiterhin zukunftsfähig zu halten – auch in Zeiten einer drohenden Rezession. Und in diesen Schlüsseltechnologien möchten wir jährlich 500 Studierende ausbilden“, berichtet Prof. Rohrmair.
Konkret bedeutet dies, dass die Hochschule bis 2022 sechs neue Studiengänge in den Gebieten Wirtschaftspsychologie für Digitale Märkte, Internationale IT, Angewandte Künstliche Intelligenz, Data Science, Digitales Bauen und Industrial Service Management einführen möchte, wenn sie die nötigen Ressourcen dazu bekommt. Bei einer Endausbaustufe des Zukunftskonzepts wären dies 60 neue Professuren und insgesamt 70 wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Stellen.
Die IHK Schwaben hat das Konzept für den Aufwuchs bei der Bayerischen Staatskanzlei, beim Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie sowie beim Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst eingereicht „Das Zukunftskonzept gP_2025 ist ein immens wichtiger Baustein, dem Fachkräftemangel in der Region entgegenzutreten. Es bietet jungen Leuten hervorragende Zukunftschancen“, betont Dr. Köppel. Deshalb gehe er von einem positiven Signal in München aus.
Breite Zustimmung zum Zukunftskonzept gP_2025 gibt es bereits. Bei der IHK-Regionalversammlung des Wirtschaftsraums Augsburg stellte Prof. Rohrmair das Zukunftskonzept vor – verbunden mit einhelliger Zustimmung durch das IHK Ehrenamt. Stellvertretend für die regionale Wirtschaft unterzeichneten daher die drei Regionalversammlungsvorsitzenden Dr. Markus Litpher (Augsburg-Stadt) Reinhold Braun (Augsburg Land) und Thomas Sixta (Aichach-Friedberg) eine entsprechende Absichtserklärung. Diese soll flankiert werden durch unmittelbare Willenserklärungen der regionalen Unternehmen in Richtung der Bayerischen Staatsregierung.