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Herzlichen Glückwunsch, Lukas Stahl!

Der Mechatronik-Student wird dritter seiner Altersklasse beim Ironman auf Hawaii

 
18.10.2022
Hawaii, Vereinigte Staaten von Amerika

Zur sportlichen Höchstleistung neben dem Studium: Lukas Stahl, Student im Studiengang Mechatronik an der Hochschule Augsburg, hat beim Ironman Hawaii, dem weltweit ältesten und wohl bekanntesten Triatholon über die Langdistanz, den dritten Platz in der Alterklasse 18-24 Jahre belegt.

 

Der Ironman Hawaii wurde vom 6. bis 8. Oktober 2022 ausgetragen. Für die Teilnahme am Wettbewerb hatte sich der 23-jährige Lukas Stahl, der für die TG Victoria Augsburg startete, im vergangenen Jahr bei der Europameisterschaft in Frankfurt am Main qualifiziert. 

Der Wettkampf umfasst 3,86 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen. Dafür benötigte Lukas Stahl 9 Stunden und 13 Minuten und landete damit auf dem dritten Platz seiner Altersklasse. 

Lukas Stahl berichtet: „Morgens um 7:40 Uhr ertönte das Startsignal für die Altersklasse 18-24, in der ich starte. Die ganze Vorfreude und Nervosität wurden von Adrenalin und 100 % Konzentration abgelöst.

Von Anfang bis Ende war es ein hartes Gerangel. Ich versuchte in einen angenehmen Rhythmus zu kommen, musste aber ab der Hälfte (1,9 km) mit Seitenstechen kämpfen und schluckte einiges an Salzwasser. Meine Schwimmzeit (58 Minuten) war 4 Minuten langsamer, als ich es geplant hatte.

Nun ging es für mich aufs Rad. Dort hieß es erstmal Druck machen und sehr konzentriert fahren. Dies lag an zwei Dingen: Zum einen bin ich in der letzten Startwelle des Tages gestartet, dadurch waren knapp 2400 Athleten vor mir auf der Strecke. Diese musste ich nun überholen, kein leichtes Manöver, wenn man nicht vorhersehen kann, wann ein Athlet bei teilweise mehr als 50 km/h aus der Gruppe ausschert und versucht, andere zu überholen. Zum anderen musste ich konstant sehr konzentriert bleiben, da die Radstrecke von Vulkangestein gesäumt war und sehr kahl war. Dadurch sah man die Böen mit bis zu 60 km/h nicht kommen und musste immer auf alles gefasst machen.

Ich konnte mich sehr gut nach vorne arbeiten und fühlte mich sehr gut. Allerdings hatte ich eines nicht bedacht: Durch die hohe Anzahl an Athleten vor mir konnte ich nicht wie bei meinen bisherigen IRONMANs meine Verpflegung an den Stationen am Streckenrand zu mir nehmen und musste dadurch mein Tempo sehr stark auf der zweiten Hälfte reduzieren, um nicht zu überhitzen. Teilweise hatte ich auf knapp 30 km Radstrecke bei 30 Grad in der Sonne mit glühendem Asphalt nur 500 ml Wasser, das ich zum Kühlen und Trinken aufteilen musste. Am Ende stieg ich als Dritter in meiner Altersklasse vom Rad. Der Fokus beim Laufen lag nun darauf, noch zu schauen, was geht und mit den noch vorhandenen Ressourcen zu haushalten.

Beim Laufen stieß ich allerdings auf die gleiche Problematik der vollen Strecke wie beim Rad fahren. Teilweise gab es kein Eis mehr zum Kühlen oder ich musste komplett stehen bleiben, um etwas zu trinken zu ergattern. Mein Fokus verlagerte sich vom Tempo machen immer mehr darauf, sauber ins Ziel zu kommen und einen klaren Kopf zu behalten. Gegen Ende konnte ich meine Arme nicht mehr spüren und fühlte nur noch ein Kribbeln. Beim Zieleinlauf war ich nur noch froh, dass ich es überstanden hatte und mir den dritten Platz erkämpfen konnte.

Insgesamt war es aber ein richtig geiles Rennen, da die Stimmung und die Atmosphäre einfach unvergleichlich war. Gerade, wenn ich mental mal einen Tiefpunkt hatte, pushten mich die Zuschauer nochmal, um alles zu geben."

Impressionen: Lukas Stahl beim Ironman auf Hawaii

 
Lukas Stahl auf dem Rennrad. Foto: Finisherpix
Für die 180 km lange Radstrecke benötigte Lukas Stahl rund 4 Stunden und 44 Minuten.
Lukas Stahl beim Laufen. Foto: Finisherpix
Nach 3,8 km Schwimmen und 180 km Radfahren folgte der abschließende Marathon.
Lukas Stahl beim Zieleinlauf. Foto: Finisherpix
Beim Zieleinlauf: Lukas Stahl, you are an Ironman!

Alle Bilder: Finisherpix. Die Bildrechte liegen bei Lukas Stahl.

Bis zu 40 Stunden Training pro Woche – neben dem Studium

 

Lukas Stahl trainiert 35 bis 40 Stunden pro Woche, und das neben seinem Mechatronikstudium in Vollzeit. Wie schafft er es, Sport und Studium miteinander zu verbinden? „Meistens gehe ich schon vor der ersten Vorlesung trainieren und noch einmal am Abend. Zudem versuche ich mir den Unterrichtsinhalt sofern möglich online und selber beizubringen. Es ist zwar manchmal nicht ganz einfach, aber mit viel Disziplin ist es machbar."

 

Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf: Lukas Stahl ist derzeit noch in den Vereinigten Staaten von Amerika. Am 29. Oktober wird er bei der Half-Ironman-Weltmeisterschaft in St. George in Utah an den Start gehen. 

 
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