„Die Nachhaltigkeitsagenda der Vereinten Nationen ist leider nicht nachhaltig!“

Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker ist einer der bekanntesten deutschen Umwelt- und Klimawissenschaftler. Seit mehreren Jahrzehnten befasst er sich mit den Themen Klima, Politik und Umwelt und ihrer Beziehung zueinander. Bei der Ringvorlesung der Technischen Hochschule Augsburg vertritt er die These: „Die Nachhaltigkeitsagenda der Vereinten Nationen ist leider nicht nachhaltig!“

Die „Agenda 2030“ (Transformation unserer Welt: Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“) der Vereinten Nationen trat am 1. Januar 2016 in Kraft. Sie beinhaltet 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die bis zum Jahr 2030 erreicht werden sollen, um weltweit nachhaltigen Frieden und Wohlstand zu erreichen und zu sichern und den Planeten zu schützen. In seinem Vortrag unterzieht von Weizsäcker diese Ziele einer kritischen Betrachtung. Er plädiert dafür, sie in Form einer Pyramide darzustellen mit den drei Umweltzielen Klima, Meere und Biologische Vielfalt als Basis. Denn nur, so von Weizsäcker, wenn die Umweltziele erfüllt seien, sei es auch möglich, nachhaltigen Wohlstand zu erreichen. In ihren Vorträgen werden von Weizsäcker und Behlau Impulse für eine nachhaltige Politik und Ökonomie aufzeigen.

Der Diplom-Physiker und promovierte Biologe war ab 1972 Professor für Biologie an der Universität Essen, ab 1975 Präsident der Universität Kassel. Ab den 1980er Jahren leitete von Weizsäcker mehrere Forschungseinrichtungen: zunächst als Direktor am UNO Zentrum für Wissenschaft und Technologie in New York, dann als Direktor am Institut für Europäische Umweltpolitik in Bonn, London und Paris und als Präsident des Wuppertaler Instituts für Klima, Umwelt, Energie, schließlich als Dekan der Donald Bren School for Environmental Science and Management an der University of California in Santa Barbara. Von 1998 bis 2005 gehörte von Weizsäcker dem Deutschen Bundestag als Abgeordneter (SPD) an. Darüber hinaus war er nebenberuflich in verschiedenen politischen und wissenschaftlichen Organisationen und Gremien tätig. Von 2012 bis 2018 war er Ko-Präsident des Club of Rome, heute ist er dessen Ehrenpräsident.

Dr. Lothar Behlau ist Lehrbeauftragter an der Fakultät für Angewandte Geistes- und Naturwissenschaften der Technischen Hochschule Augsburg. Er promovierte am Fraunhofer-Institut für Lebensmitteltechnologie und Verpackung in München, ist seit 20 Jahren in unterschiedlichen Bereichen der Zentrale der Fraunhofer-Gesellschaft tätig und leitet heute die Abteilung „Unternehmensstrategie“.

Zu der Veranstaltung gibt es einen Livestream über Zoom. 

• https://hs-augsburg.zoom.us/j/69775380188?pwd=MDNsOXFxOUxFbFMrQ3BEMm8rRUpPdz09
  
  Meeting-ID: 697 7538 0188
  Kenncode: 379780

Wie kann ein nachhaltiges Leben aussehen? Worauf sollten wir besonders achten? Und welchen Beitrag kann die Technische Hochschule Augsburg dazu leisten, eine nachhaltigere Lebensweise zu gestalten – für alle, bereits in der Gegenwart und in Zukunft? Diese Fragen stehen im Zentrum der Ringvorlesung „Nachhaltigkeit. Dimensionen eines Handlungsprinzips“ der THA im Sommersemester 2023.

Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. László Kovács, Vizepräsident für Studium und Lehre, und Prof. Dr. Sabine Joeris, Beauftragte für Bildung für nachhaltige Entwicklung der Technischen Hochschule Augsburg, treten an insgesamt zehn Terminen Nachhaltigkeits-Expert:innen aus Forschung, Wissenschaft und Gesellschaft in den interdisziplinären Diskurs mit interessierten Bürger:innen. International renommierte Referierende sowie Lehrende und Studierende der Technischen Hochschule Augsburg erörtern das Thema Nachhaltigkeit aus unterschiedlichen Perspektiven – immer mittwochs, um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Der Vortrag am 19. April findet in der Alten Mensa statt, alle anderen Vorträge im Hörsaal M 1.01 (Campus am Roten Tor, Gebäude M).

Weitere Informationen und Informationen zu allen Terminen der Veranstaltungsreihe gibt es unter: www.hs-augsburg.de/ringvorlesung