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Sechs Millionen Euro Förderung für neues Technologietransferzentrum in Donauwörth

Wissenschaftler:innen der Hochschule Augsburg forschen in Donauwörth zu Big Data – die Forschungsergebnisse sollen neue Impulse für digitale Geschäftsmodelle liefern.

 
Freuen sich über die Förderung des TTZ Donauwörth (v.l.): Prof. Dr. Helmut Wieser (Vizepräsident Forschung und Entwicklung, Hochschule Augsburg), Prof. Dr. Björn Häckel und Prof. Dr. Dominik Merli (beide Wissenschaftliche Leitung TTZ Donauwörth), MdL Wolfgang Fackler, Bettina Kräußlich (Geschäftsführerin der IHK-Regionalgeschäftsstelle), Stefan Rößle (Landrat Donau Ries) und Jürgen Sorré (Oberbürgermeister Donauwörth).
27.07.2020
Donauwörth/Augsburg

Die Hochschule Augsburg erhält für den Aufbau und die Einrichtung eines neuen Technologietransferzentrums (TTZ) in Donauwörth mit dem Schwerpunkt „Data Analytics“ rund sechs Millionen Euro Förderung vom Bayerischen Wissenschaftsministerium. Das neue TTZ nimmt im Herbst dieses Jahres seinen Betrieb auf und setzt sich mit der Analyse und Auswertung großer Datenmengen auseinander.

 

„Der Bayerische Landtag hat diese Anschubfinanzierung genehmigt. Die hohe Gesamtsumme ist ein „Wumms“ für den Wissenschaftsstandort Donauwörth und wir haben damit Planungssicherheit bis ins Jahr 2024“, freute sich MdL Wolfgang Fackler im Rahmen des heutigen Presstermins, zu dem er in die neuen Räumlichkeiten eingeladen hatte. Der CSU-Stimmkreisabgeordnete hatte sich in München immer wieder hartnäckig für das TTZ Donauwörth eingesetzt. Unterstützt wurde MdL Fackler dabei auch vom Donau-Rieser Landrat Stefan Rößle. „Zwei TTZs in einem Landkreis sind nicht selbstverständlich. Ich freue mich über diese geniale Lösung, denn gerade im Bereich Forschung und Patentanmeldung haben wir noch Luft nach oben“, so Rößle.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonte: „Unsere Hochschulen für angewandte Wissenschaften und ihre Technologietransferzentren sind Innovationsmotoren für Wissenschaft und Wirtschaft. Mit dem neuen TTZ in Donauwörth schaffen wir eine vielversprechende Forschungseinrichtung in der Region für die Region. Mit seinem Schwerpunkt auf Big Data besetzt es ein entscheidendes Zukunftsfeld. Für das Donau-Ries und damit für den Wissenschaftsstandort Bayern wird dieses TTZ insgesamt sehr wertvoll sein. Die sechs Millionen Euro sind hier bestens angelegt – für mehr Innovation, für mehr Fortschritt.“

Die Industrie in Bayerisch-Schwaben steht vor großen Herausforderungen. Kleine und mittelständische Unternehmen sind einem immensen Wettbewerbs- und Digitalisierungsdruck ausgesetzt. „Um im weltweiten Wettbewerb langfristig bestehen zu können, müssen die regionalen Unternehmen technologische Innovationen gezielt nutzen und ihre Geschäftsmodelle zukunftsfähig weiterentwickeln. Die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung und der Industrie 4.0 bieten hierfür vielfältige Chancen“, betonte auch die Geschäftsführerin der IHK-Regionalgeschäftsstelle, Bettina Kräußlich.

Gerade in der industriellen Wertschöpfung fallen durch die zunehmende Digitalisierung von Produktions- und Logistikprozessen große Datenmengen an: Wie können diese Daten gewinnbringend genutzt werden? Können sie so ausgewertet werden, dass eine Effizienzsteigerung in der Produktion und Logistik möglich ist? Oder können daraus gar neue und innovative Geschäftsmodelle entstehen, die bayerischen Unternehmen im internationalen Wettbewerb einen entscheidenden Vorteil sichern?

Unter der Leitung von Prof. Dr. Björn Häckel, Experte für Wertschöpfungsnetze und Geschäftsmodelle, und Prof. Dr. Dominik Merli, Experte für Sicherheit in IT- und Produktionssystemen, setzen sich die Wissenschaftler:innen der Hochschule Augsburg am TTZ Donauwörth mit diesen Forschungsfragen auseinander. Dabei setzen sie auf eine breite Vernetzung mit den Unternehmen und Innovationstreibern der Region.

Das TTZ Donauwörth soll eine gemeinsame Plattform bilden, die den engen Austausch zwischen etablierten Unternehmen, Start-ups und Nachwuchswissenschaftler:innen aus Bayern, der Region Schwaben und insbesondere aus dem Landkreis Donau-Ries fördert. Im engen Zusammenspiel von Forschung und Unternehmen sollen die Entwicklung von intelligenten Methoden aus den Bereichen Business Intelligence und (Big) Data Analytics für industrielle Anwendungsszenarien sowie von darauf basierenden, datengetriebenen Dienstleistungen und Geschäftsmodellen vorangetrieben werden.

Und so sieht der Zeitplan aus: Aktuell entsteht in den Räumen des ehemaligen Auer-Gebäudes in der Innenstadt eine moderne Forschungsinfrastruktur. Donauwörths Oberbürgermeister Jürgen Sorré: „Wir freuen uns, dass wir eine solch hochkarätige Einrichtung in Donauwörth ansiedeln konnten und hier bald Mitarbeiter der Hochschule Augsburg an einem Mega-Thema der Zukunft forschen. Besonders freut mich, dass die heimischen Unternehmen von dieser Forschung und Expertise profitieren werden, indem gemeinsam Projekte entwickelt werden können. Daher war es für die Stadt Donauwörth eine Selbstverständlichkeit, die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten intensiv zu unterstützen und sich gemeinsam mit dem Landkreis an den Miet- und Betriebskosten in der Anschubphase zu beteiligen. Hier entsteht ein Stück Zukunft mitten in Donauwörth!“

Voraussichtlich im Herbst dieses Jahres nehmen die Wissenschaftler:innen der Hochschule Augsburg dann in Donauwörth ihre Arbeit auf. In den kommenden fünf Jahren werden insgesamt vier Professor:innen und zehn wissenschaftliche Mitarbeiter:innen und Dokotrand:innen das TTZ Donauwörth zu einem Innovationszentrum für kleine und mittelständische Unternehmen im Bereich Data Analytics ausbauen.

„Die Hochschule Augsburg sieht sich als wichtiger Impulsgeber für die Region. Mit dem neuen TTZ in Donauwörth und seiner direkten Anbindung an die Unternehmen hier in der Region kommen wir einmal mehr unserer Aufgabe nach, den Wirtschaftsstandort mit seiner Innovationskraft zu stärken und voranzutreiben“, so Prof. Dr. Helmut Wieser, Vizepräsident für Forschung und Entwicklung an der Hochschule Augsburg.