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Größte Zahl an Studierenden seit Gründung der Hochschule Augsburg
Mehr als 6.600 junge Leute starten in das Wintersemester
Während fast alle anderen Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern einen Bewerberrückgang verzeichnen mussten, war der Ansturm auf Augsburg mit über 9.600 Bewerbern ungebrochen groß. Hier gab es sogar einen Anstieg der Bewerberzahl um sieben Prozent – und das trotz eines ohnehin bereits sehr hohen Ausgangsniveaus an Bewerbern in den Vorjahren. Hochschulpräsident Prof. Gordon Thomas Rohrmair sagt: „Als äußerst beliebt erwiesen sich die betriebswirtschaftlichen Studiengänge und der Maschinenbau. Hier war die Annahmerate unter den Zugelassenen immens hoch. Auch Informatik wird mit einem starken Jahrgang ins Wintersemester starten.“
Dreiviertel der Bewerber kommen aus Bayern, schwerpunktmäßig aus der Stadt Augsburg und den angrenzenden Landkreisen. Aber auch eine erhöhte Nachfrage aus Baden-Württemberg ist spürbar. Bei den Bewerbern aus den restlichen Bundesländern fallen zahlenmäßig vor allem Berlin, Hamburg und Osnabrück ins Auge. Die Erstsemesterstudierenden haben sich nach Angaben der Zentralen Studienberatung gut auf ihren Start ins Studium vorbereitet: Mit über 500 Teilnehmern war das Studienvorbereitungsprogramm Startklar an der Hochschule Augsburg so gut besucht wie noch nie. Die Hochschule versucht damit, den Übergang in ein Hochschulstudium bestmöglich zu begleiten.
Neues Studienangebot: Soziale Arbeit
Ein ganz besonderer Neuanfang ist es für die 33 Studierenden im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit. Neben den Bachelor- und Masterstudiengängen in Technik, Wirtschaft und Gestaltung bietet die Hochschule Augsburg damit erstmals auch ein Studium im Bereich Soziales an. Prof. Rohrmair sagt: „Dies markiert einen Meilenstein in der Entwicklung der Hochschule Augsburg. Vor 20 Jahren gab es erstmals die Idee zu diesem Studiengang. Über die vergangenen drei Jahre hinweg haben wir fast täglich für seine Umsetzung gekämpft.“ Mehr als 50 unterstützende Organisationen und Einrichtungen aus dem sozialen Bereich in der Region Bayerisch-Schwaben haben sich für den Studiengang eingesetzt. Sie haben einen Mangel an ausgebildeten Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern bestätigt und standen der Hochschule mit Rat und Tat bei der Einrichtung des neuen Angebots zur Seite. Diese Mühe habe sich gelohnt, so Rohrmair: „Wir hatten sage und schreibe 1.500 Bewerberinnen und Bewerber auf die ersten Studienplätze für Soziale Arbeit in Augsburg.“ Der Studiengang war damit sozusagen um das 50-fache überbucht. Wie bei allen anderen Studiengängen an der Hochschule Augsburg auch, bestimmte in erster Linie der Numerus clausus das Zulassungsverfahren.
Menschen professionell fördern
Prof. Stefan Etschberger, Dekan der Fakultät für Angewandte Geistes- und Naturwissenschaften erklärt: „Mit einem sozialen Studiengang wird unser Profil komplett. Denn: Die Gesellschaft verändert sich ständig und damit auch die Herausforderungen, die an uns als Hochschule gestellt werden. Soziale Arbeit als praktische Profession und als wissenschaftliche Disziplin ist wichtiger denn je. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter machen die Unterstützung ihrer Mitmenschen zum Beruf. Sie fördern professionell Menschen, damit sie den Herausforderungen besser begegnen und ein selbstbestimmtes Leben führen können.“
Professionelles Helfen sei aber mehr als nur Handeln aus purer Empathie. Wer professionell helfen will, sollte die Fehler vermeiden, die andere vor ihm gemacht haben, so Studiengangsleiter Prof. Dr. László Kovács. Das Studium vermittle deshalb wissenschaftlich geprüfte Methoden des Helfens. Es gehe aber auch um das soziale Versorgungssystem. „Ein kompetenter Helfer muss wissen, welche Hilfen die Gesellschaft bereithält und wie man sie in Anspruch nehmen kann, er muss die passenden Paragraphen im Sozialgesetzbuch kennen. Und er muss über Menschenkenntnis verfügen“, sagt Kovács. Entwicklungspsychologie sei daher ebenso Teil des Studiums wie Pädagogik. Und da es nicht reiche, theoretisch fit zu sein, sammeln die Studierenden nach zwei Jahren Studium ein Semester lang Erfahrungen in der Praxis, um dann wieder für ein Jahr theoretisch zu arbeiten. „Beim Bachelor Soziale Arbeit wollen wir die Studierenden für das gesamte Arbeitsfeld vorbereiten und nicht – wie an einer Reihe anderer Hochschulen – den Weg frühzeitiger Spezialisierung beschreiten“, so Kovács. „Unsere Absolventen erhalten nach entsprechender Akkreditierung unserer Hochschule den Titel „staatlich anerkannte Sozialarbeiterin“ bzw. „Sozialarbeiter“ – ein Abschluss, der stark nachgefragt wird.“
Propädeutische Deutschkurse
Ebenfalls eine besondere Gruppe von Studierenden startet zum Wintersemester in die propädeutischen Deutschkurse an der Hochschule Augsburg − zusammengerechnet 48 Teilnehmer, davon vierzehn mit Fluchthintergrund. Als TestDaF-Zentrum Bayerisch-Schwaben kann die Hochschule als Abschlussprüfung die international anerkannte TestDaF-Prüfung im Haus anbieten. Auf dem Stundenplan der Studierenden steht neben einem Intensivtraining Deutsch auch das Kommunizieren im Studium, Lerntechniken fürs Studium und ein Interkulturelles Training. Mit diesem Komplettpaket macht das Zentrum für Sprachen und Interkulturelle Kommunikation internationale Studieninteressierte in einem Semester fit für das Studium. Mit Mitteln aus dem Programm INTEGRA des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) konnte seit 2016 knapp 100 Teilnehmern mit Fluchthintergrund und 70 Teilnehmern ohne Fluchthintergrund die Vorbereitung auf ein Studium an einer deutschen Hochschule ermöglicht werden. Gut ein Drittel unserer bisherigen Absolventen studiert mittlerweile an der Hochschule Augsburg.
Campus Prinz Karl
Die wachsende Zahl an Studierenden belegt erneut den Bedarf an räumlicher Erweiterung der Hochschule Augsburg. Aktuell startet für den Campus Prinz Karl der städtebauliche Ideenwettbewerb zum Areal der ehemaligen Justizvollzugsanstalt Hochfeld. Noch in diesem Jahr wird die Jury unter Federführung des Staatlichen Bauamts und in Zusammenarbeit mit der Stadt Augsburg die Arbeit aufnehmen.
Hochschule Augsburg in Zahlen WiSe 2018/2019
- 6.616 Studierende (davon 2.359 weiblich)
- 1.401 Studierende im ersten Hochschulsemester (davon 510 weiblich)
- Mehr als 13 Prozent internationale Studierende
- 97 Erasmusstudierende
- 17 Bachelorstudiengänge
- 17 Masterstudiengänge
- 16 Weiterbildungsangebote