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16.07.2024

Die Technische Hochschule Augsburg erhält ein weiteres Technologietransferzentrum (TTZ): Am Standort Gersthofen werden sich Forscherinnen und Forscher der THA ab 2025 in Kooperation mit lokalen Unternehmen mit der Entwicklung und  Anwendung moderner und praxisorientierter Ansätze in den Bereichen Leichtbau und Wasserstofftechnologie befassen. Das hat Markus Blume, MdL, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, heute nach der Sitzung des Bayerischen Kabinetts verkündet.

 

Angesichts der Energiewende und des Klimawandels stehen Betriebe vor großen Herausforderungen in Bezug auf Energieverbrauch, Klimaschutz und globalen Wettbewerb. Um Industriestandorte langfristig zu erhalten, müssen daher heute die Weichen hin zu energieeffizienten, klimaschonenden Technologien gestellt werden. Dabei spielen zwei Schlüsseltechnologien eine entscheidende Rolle: Wasserstoff und Leichtbau.

Ziel des neuen Technologietransferzentrums (TTZ) „Digitale Innovationen im Leichtbau für wasserstoffbasierte Technologien“ ist es, die Wettbewerbsfähigkeit bayerischer Unternehmen, insbesondere in Gersthofen und der Region, angesichts dieses umfassenden Transformationsprozesses zu stärken und auszubauen.

So wird das TTZ Gersthofen Unternehmen dabei unterstützen, klimaneutrale Energiequellen zu erschließen, die industrielle Produktion nachhaltiger und ressourcenschonender zu gestalten und wettbewerbsfähige Lösungen im Bereich der Mobilität zu entwickeln.

Die finanziellen Mittel für die Einrichtung und den Betrieb des TTZ stammen aus der Initiative „Hightech Transfer Bayern“, einem Teil der „Hightech Agenda Bayern“ mit ihrem Gesamtvolumen von rund 5,5 Milliarden Euro.

Markus Blume, MdL, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, sagt: „Ein wesentlicher Baustein der Hightech Agenda Bayern ist der Technologietransfer: Mit den Technologietransferzentren verlängern wir den Technologietransfer in alle Regionen Bayerns – aus der wissenschaftlichen Erkenntnis hin in die unternehmerische Praxis. Wir bringen Technologietransfer in die Fläche und gleichzeitig wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Mittelständlern, um diese in neuen Produkten und Verfahren umzusetzen. So können wir Bayern als kompletten Wirtschafts- und Technologiestandort weiterentwickeln.“

Prof. Dr. Dr. h.c. Gordon Thomas Rohrmair, Präsident der Technischen Hochschule Augsburg: „Die THA kommt nach Gersthofen! In und um Gersthofen gibt es viele Betriebe in den Bereichen Logistik sowie in der chemischen und kunststoffverarbeitenden Industrie. Am neuen TTZ werden wir gemeinsam mit diesen Unternehmen zukunftsweisende digitale Lösungen im Leichtbau für wasserstoffbasierte Technologien entwickeln. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit und sind davon überzeugt, dass alle Beteiligten von den gemeinsamen Projekten profitieren werden.“

Die THA  als etablierte Partnerin in der Leichtbau- und Faserverbundtechnologie

Die wissenschaftliche Leitung des Technologietransferzentrums werden Prof. Dr.-Ing. André Beaten und Prof. Dr.-Ing. Neven Majic von der Fakultät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik innehaben. Beide Professoren haben ihre Forschungsschwerpunkte im Bereich Leichtbau- und Faserverbundtechnologie und sind umfassend vernetzt mit regionalen und überregionalen Forschungspartnerinnen und Forschungspartnern. So forschen beide Professoren in der Forschungsgruppe THA_Comp, die enge Forschungskooperationen mit Fraunhofer IGCV, DLR-ZLP und dem MRM-Institut der Universität Augsburg pflegt.

Auch in der angewandten Forschung und Entwicklung der Wasserstofftechnologie ist die THA Impulsgeberin für die Region,  zum Beispiel im Projekt K-AXFLUX-H2 in Kooperation mit der Universität Augsburg und unter Leitung von Professor Baeten. Dabei geht es um die Entwicklung eines kryogenen Wasserstoff-Kühlsystems für ein neuartiges E-Antriebssystem für Air-Mobility-Anwendungen.

Dr. Fabian Mehring, Bayerischer Minister für Digitales, freut sich über das TTZ Gersthofen und über den Erfolg in seiner Region: „Mit dem heutigen Beschluss im Ministerrat haben wir ein dickes Brett erfolgreich gebohrt. Was mit einem Vier-Augengespräch zwischen dem Hochschulpräsidenten und mir begonnen hat, wird nun Realität: Gersthofen wird Hochschulstadt und die Metropolregion Augsburg geht den nächsten Schritt auf ihrem Weg zu Bayerns zweitem Premium-Standort für Zukunftstechnologien in Bayern.“

Auch Michael Wörle, Erster Bürgermeister der Stadt Gersthofen, begrüßt es, dass ein TTZ in seiner Stadt entsteht: „Wir freuen uns sehr, Hochschulstadt zu werden und haben schon im Vorfeld die Kontakte zu Unternehmen in Gersthofen hergestellt. Auch in Zukunft werden wir das Projekt mit unserem bestehenden Netzwerk unterstützen. Die Themen Digitalisierung, Innovation und nachhaltige Produktion passen ideal zur Stadt Gersthofen und den Unternehmen in der Region. Gemeinsam mit der Hochschule werden wir die notwendige Infrastruktur auf den Weg bringen, damit das TTZ 2025 in einem perfekten Umfeld an den Start gehen kann.“

Technologietransferzentren als regionale Innovationsmotoren

Das TTZ in Gersthofen ist das fünfte Technologietransferzentrum der Technischen Hochschule Augsburg. Weitere Technologietransferzentren mit unterschiedlicher wissenschaftlicher Schwerpunktsetzung gibt es bereits in Nördlingen, Donauwörth, Landsberg und Aichach.

Im Kern der Technologietransferzentren stehen angewandte und umsetzungsnahe Forschungsprojekte und Dienstleistungen. Dabei werden in besonderem Maße die Bedarfe der regionalen Wirtschaft berücksichtigt. Ziel der bayerischen Staatsregierung ist es, dass in jedem bayerischen Landkreis ein TTZ aufgebaut wird.

Insbesondere mittelständische Unternehmen, die über keine eigene Forschungsabteilung verfügen , erhalten mit den TTZ die Möglichkeit, gezielte anwendungsbezogene Forschungsaufträge zu erteilen. Die Hochschulen werden so zum Think-Tank und zu Entwicklungspartnern der Unternehmen vor Ort – und die Kommunen unterstützen bei der Unterbringung.