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Wir sind gleich und doch verschieden
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In „Wir sind gleich und doch verschieden“ werden relevante Begriffe einer diversen Gesellschaft erklärt – u. a. die Begriffe Kultur, Vielfalt, Bräuche und Traditionen, Werte und Religionen. Auch Migration wird thematisiert und Ausgrenzung problematisiert. So soll Offenheit, Neugier und gegenseitiges Verständnis gefördert werden.
Die Umsetzung ist jedoch teilweise nicht gut gelungen. Kulturen werden als unveränderliche Formen des Zusammenlebens beschrieben, obwohl sich Kulturen, also die Formen des Zusammenlebens, in Wirklichkeit ständig verändern (Kulturalisierung). Es heißt, dass es viele verschiedene Kulturen in einem Land geben kann. Allerdings zeigt das Beispiel („Ein Mädchen, das in Deutschland lebt und von asiatischen Eltern aufgezogen wird […]“), dass hier Nationen und ganzen Kontinenten eine spezifische Kultur zugeschrieben wird. Tatsächlich gibt es jedoch weder eine deutsche noch eine asiatische Kultur, da sowohl in Deutschland als auch in Asien unzählige und vielfältige Lebensweisen existieren.
Dass dann in den Illustrationen die „asiatische“ Familie mit Stäbchen isst und die Familie of Color mit der Hand (inklusive einer hölzernen Gesichtsmaske als dekoratives Accessoire im Hintergrund), reproduziert kulturalistische Unterscheidungen. Das wird dem Titel, der neben Unterschieden ebenso auf Gemeinsamkeiten hindeutet, leider nicht gerecht. Auch werden Verallgemeinerungen vorgenommen, die eben dadurch, dass sie Verallgemeinerungen sind, falsch sind. Zum Beispiel: „Viele Menschen glauben an keinen Gott. Aber sie pflegen dennoch die religiösen Traditionen ihrer Kultur.“
Das Buch verfolgt einen sinnvollen Ansatz, verbleibt aber in einem problematischen Kulturalismus.