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GiFaTex

Einsatz von recycelten Alttextilfasern in Gipsfaserplatten

 
TTZ Aichach
Im TTZ Aichach wird der Einsatz von recycelten Alttextilfasern in Gipsfaserplatten im Projekt GiFaTex erforscht © Colourbox
01.09.2024 - 31.08.2026

Projektbeschreibung

Im Projekt GiFaTex wird der Einsatz von Alttextilien in Bauprodukten am Technologietransferzentrum (TTZ) für Digitales Planen und Bauen der Technischen Hochschule Augsburg (THA) am Standort Aichach – TTZ Aichach untersucht. Ziel ist die Entwicklung einer Gipsfaserplatte, bei der die bisher verwendeten Zellulose-, Glas- oder Kunststofffasern durch recycelte Alttextilien ersetzt werden. Dadurch können wertvolle Ressourcen eingespart und gleichzeitig die Tragfähigkeit der Platten verbessert werden. Ausgediente Textilien, die andernfalls entsorgt würden, können so langfristig in Bauwerke integriert und auf sinnvolle Weise genutzt werden.

Das Projekt wird im Rahmen der Fördermaßnahme „Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft – Zirkuläre Textilien“ gefördert. Diese ist Teil des BMBF-Forschungskonzepts „Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft“ und zielt auf die hochwertige Kreislaufführung von Textilien.

Neue Materialien für innovative Bauprodukte

 

Die Projektpartner streben die Entwicklung einer Gipsfaserplatte aus recycelten Alttextilfasern an. Ziel ist die Herstellung eines textilen Vlieses, das in die Gipsfaserplatte integriert wird. Diese Idee geht über den aktuellen Stand der Technik hinaus, da bisher überwiegend technische Materialien wie Carbon- oder Glasfasern zur Verstärkung von Baustoffen eingesetzt werden. Gerade im materialintensiven Trockenbau eröffnet der Einsatz von Textilfasern aus Altmaterialien eine nachhaltige und kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Rohstoffen.

Im Fokus des Projektes steht die Herstellung von Gipsfaserplatten, die durch eine gezielte Anordnung der Textilfasern nicht nur eine höhere Festigkeit und Homogenität erreichen, sondern auch ökologisch und ökonomisch vorteilhafter sind. Die recycelten Fasern ersetzen energieintensive Rohstoffe wie Zellulose, die oft aufwändig hergestellt werden müssen, und tragen so zu einer deutlichen Reduzierung des Ressourcen- und Energieverbrauchs bei.

Darüber hinaus bietet die geplante Lösung einen Weg, große Mengen an Alttextilien, die bisher nur wenig genutzt wurden, sinnvoll zu verwerten. Dadurch wird nicht nur der Textilabfall reduziert, sondern es entstehen auch umweltfreundliche Bauprodukte, die den ökologischen Fußabdruck der Bauindustrie verringern.

Forschung und Entwicklung mit praxisnahen Methoden

 

Der innovative Charakter des Projektes zeigt sich in der neuartigen Anwendung von recycelten Textilfasern im Baubereich und eröffnet damit einen neuen Weg zur Kreislaufführung von Textilien. Forschende der Technischen Hochschule Augsburg analysieren die Fasereigenschaften und prüfen, welche Fasermischungen sich am besten für den Einsatz in Bauprodukten eignen. In enger Industriepartnerschaft wird zunächst ein textiles Vlies entwickelt, das in Pilotversuchen in Gipsfaserplatten eingearbeitet wird. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die stetige Optimierung der Produktionstechnik gelegt, um eine gleichmäßige Verteilung und Ausrichtung der Fasern sowie eine hohe Materialfestigkeit zu gewährleisten.

Die Meilensteine

Das methodische Vorgehen umfasst eine Kombination aus Materialforschung, Prozessoptimierung und Praxistests. Nach der Umsetzung einer Serienproduktion mit hohen Stückzahlen erfolgt die Erprobung der Praxistauglichkeit bei der Errichtung eines Demonstrationsgebäudes. Hier kommen die neu entwickelten Gipsfaserplatten erstmals unter realen Bedingungen zum Einsatz und müssen ihre Qualitäten auf der Baustelle unter Beweis stellen.

Nachhaltigkeit mit Mehrwert für Umwelt und Gesellschaft

 

Durch den Einsatz von recycelten Alttextilien sollen nicht nur Abfälle reduziert, sondern auch kostengünstige und nachhaltige Gipsfaserplatten hergestellt werden, die hohe Anforderungen an Brand- und Schallschutz erfüllen. Am Ende soll ein Bauprodukt stehen, das leichter, stabiler und kostengünstiger ist.

Die Technische Hochschule Augsburg ist für die Forschung und Entwicklung der Materialeigenschaften verantwortlich, während Knauf Gips die Produktion und Qualitätsbewertung der Gipsfaserplatten übernimmt. Schmid Trockenbau testet die Praxistauglichkeit der Platten in realen Bauprojekten und Trützschler Nonwovens entwickelt und optimiert die Fertigungstechnik für die Vliesstoffe.

Die Ergebnisse des Projekts bieten nicht nur der Bauindustrie neue Möglichkeiten, sondern sind auch für Entsorgungsunternehmen, Baustoffhersteller und Architekturbüros interessant. Langfristig können Bauwirtschaft und Gesellschaft von innovativen Baustoffen profitieren, die nicht nur den CO2-Ausstoß reduzieren, sondern auch wertvolle Ressourcen schonen und den Weg zu einem nachhaltigeren Bauen ebnen.

Partner

 

Externe Partner

Knauf Gips KG

Homepage (extern)

Trützschler Nonwovens GmbH

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Schmid Trockenbau GmbH

Homepage (extern)

Förderung

 

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Referat Ressourcen, Kreislaufwirtschaft; Geoforschung

53170 Bonn

Homepage (extern)

Projektträgerschaft Ressourcen, Kreislaufwirtschaft; Geoforschung

Projektträger Jülich, Forschungszentrum Jülich GmbH

Kontakt

 
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