Interview MAPR Florian Förster zum Arbeitsende
Lieber Florian,
Du stehst kurz davor, den Titel Master of Applied Research zu erwerben und beendest nun im Dezember 2022 Deine Tätigkeit am TTZ in Nördlingen.
Wie bist Du auf das TTZ in Nördlingen aufmerksam geworden?
Mir wurde Prof. Kerber schon im Studium empfohlen, ich kannte ihn auch aus einer Vorlesung. Nach ein paar Umwegen und einer Tätigkeit als HiWi habe ich mein MAPR-Studium in Nördlingen dann im Sommersemester 2021 aufgenommen.
Was waren Deine Tätigkeitsschwerpunkte?
Meine Themenschwerpunkte waren neben der erneuten Inbetriebnahme einer demonstrativen Produktionsanlage auch die Bildung einer detaillierten Simulation für diese. Letztendlich war der Fokus auf einer Hybridlösung aus Software in the Loop und Hardware in the Loop im Kontext zu Digitalen Zwillingen und Virtueller Inbetriebnahme.
Neben den Schwerpunkten habe ich mit Mitarbeitern und Professor auch bei Recherchen, Veröffentlichungen, Laboreinrichtung, Demonstratoren und Veranstaltungen mitgewirkt. Dadurch hatte ich eine bunte Mischung, die es nicht langweilig hat werden lassen.
Wie warst Du in das TTZ eingebunden? (Projekte, Team, Organisation)
In ein Industrieprojekt war ich nicht eingebunden. Dies war allerdings kein Nachteil, sinnvolle Aufgaben gab es genug. Mit dem Schwerpunkt Digitaler Zwilling des TTZ Nördlingen war ich an der Instandsetzung eines Demonstrators und damit verbundenen Themen in institutseigene Projekte involviert.
In das Team und die Organisation war ich ebenfalls gut eingebunden bspw. mitwirkend bei der Erstellung von Offboarding Prozessen. Mit einer Mischung aus eigenverantwortlicher Mitarbeit und Arbeitsaufträgen gab es eine gute Abwechslung zu den sonstigen technischen Aufgaben.
Was sind Deine Zukunftspläne?
Ab Januar 2023 wechsle ich das Institut an der Hochschule: ich werde wissenschaftlicher Mitarbeiter beim HSA_innos. Dort möchte ich meine Bandbreite in der Automatisierung mit dem Fokus auf Security erweitern und mich auch an einer Promotion versuchen.
Wie sind Deine Erfahrungen mit der Tätigkeit am TTZ?
Würdest Du das TTZ für ein MAPR-Studium weiterempfehlen?
Auf jeden Fall󠄀 󠄀 󠄀X 󠄀nur bedingt 󠄀 󠄀 󠄀 󠄀nein
Das TTZ in Nördlingen bietet sehr gute Themen, um Forschung zu betreiben und sich auch selbst dabei fachlich weiterzuentwickeln. Allerdings kann es durch die fachliche Bandbreite schnell passieren, dass man aus fachlicher Sicht keine adäquate Betreuung zur Verfügung hat. Daraus resultiert dann der Zwang sich vollständig selbst zu managen, das kann je nach bisheriger Arbeitserfahrung eine große Herausforderung sein.
Einige Anmerkungen dazu:
Die Ausstattung und der Arbeitsplatz sind eigentlich besser als "5": neben einer modernen Einrichtung gibt es auch die Möglichkeit sich für mobiles Arbeiten auszustatten. Weiterhin hat man mit Büros, Laboren und Halle in Nördlingen und auch Büromöglichkeiten in Augsburg selbst eine sehr gute und flexible Arbeitsplatzsituation.
Der Austausch mit Kollegen und Kolleginnen als auch das Arbeitsklima sind gut. Flexible Arbeitseinteilung und die Möglichkeit sich nach eigenem Ermessen einzubringen sind aus meiner Sicht ebenfalls Pluspunkte.
Während zu Beginn meiner Zeit am TTZ Transparenz und Organisation eher Mangelthemen waren hat sich hier mittlerweile einiges getan und es ist ein guter Aufwärtstrend zu sehen.
"Eigenständigkeit" und "Unterstützung" waren zwei Themen, mit denen ich persönlich weniger zufrieden war. Ich würde hier empfehlen zu Beginn klare und ehrliche Absprachen zu den Punkten zu machen. Es ist meiner Meinung nach eher unangenehm erst später zu realisieren, dass Greenfield Arbeit mit nur eingeschränkter Entscheidungsfreiheit vorherrscht.
Lieber Florian,
vielen Dank für Deine Zeit und Dein Engagement hier am TTZ und alles Gute für die Zukunft!