Eine Bildsprache, die elementare Lagerarbeiten in der Logistikbranche leicht nachvollziehbar und interkulturell verständlich macht – darauf zielt das Forschungsprojekt „LogiPICs – Logistische Prozesse in Bildsprache“ ab. Das Projekt, das jetzt an der Hochschule Augsburg an den Start geht, soll eine ebenso schnelle wie kostengünstige Einarbeitung neuer Mitarbeiter erlauben. Mit über 180.000 Euro fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Kooperation mit dem Fraunhofer Institut für Supply Chain Services SCS für die Dauer von eineinhalb Jahren.
Die Logistikbranche boomt und besonders im Lagerbereich werden Arbeitskräfte dringend gesucht. Unter dem Arbeitskräftemangel leiden vor allem kleine und mittelständische Unternehmen. Abhilfe könnten Migranten oder gering qualifizierte Arbeiter schaffen, so Prof. Dr. Michael Krupp, Professor von der Forschungsgruppe für optimierte Wertschöpfung HSAOps der Hochschule Augsburg. Allerdings ist ihre Einarbeitung wegen sprachlicher oder schulischer Barrieren oft recht zeitintensiv und aufwändig. Der in der Logistikbranche besonders unerbittliche Wettbewerb lasse dazu kaum Zeit und Mittel.
Diesen Herausforderungen begegnet das Forschungsprojekt „LogiPICs“. Gemeinsam mit Prof. Michael Stoll – Experte für Informationsdesign der Fakultät Gestaltung an der Hochschule Augsburg – wollen die Wissenschaftler in enger Kooperation mit Logistikunternehmen eine universelle Bildsprache entwickeln, die die Arbeitsschritte durch Piktogramme vermittelt. Dazu identifizieren die Wissenschaftler zunächst die wesentlichen Arbeitsprozesse in der Lagerarbeit. Diese setzen sie dann in Bilder um, die eindeutig und interkulturell verständlich sind. So wollen sie eine modular kombinierbare Visualisierung der logistischen Abläufe erstellen, die sich in weiten Teilen der Branche nutzen lässt. Indem die Bildsprache dazu beiträgt, neue Mitarbeiter in kürzester Zeit fehlerfrei und präzise anzulernen, sorgt sie nicht nur für eine bessere Qualität und Effizienz der betrieblichen Abläufe, sondern hilft auch schwer vermittelbaren Arbeitssuchenden und trägt zur Integration von Flüchtlingen und Migranten bei, so Krupp.
Kontakt:
Prof. Dr. Michael Krupp
Hochschule Augsburg
Fakultät für Wirtschaft
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Das Projekt:
Logistische Prozesse in Bildsprache (LogiPICs) ist ein von der der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen AIF gefördertes Forschungsprojekt der Hochschule Augsburg und der Fraunhofer-Arbeitsgruppe SCS in Nürnberg
AIF-Forschungsvorhaben 19374 N:
Das IGF-Vorhaben 19374 N der Bundesvereinigung Logistik e.V. - BVL, Schlachte 31, 28195 Bremen wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.
Forschungspartner:
Forschungsgruppe für optimierte Wertschöpfung HSAOps und
Professur für Informationsdesign
an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg HSA
Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS, Nürnberg
Praxispartner:
Andreas Schmid Logistik AG, Augsburg
bfz Nürnberg gGmbH, Nürnberg
Geis Industrie-Service GmbH, Nürnberg
Gruber Logistik GmbH, Sulzberg
Jäger & Jäger, Überlingen
Künzler GmbH & Co. KG, Meitingen
Logistik-Cluster Schwaben (LCS) e.V., Augsburg / Ulm
Social-Bee gGmbH, München
trilogIQa, München
Wäschekrone GmbH & Co. KG, Laichingen
Über die HSAOps:
Die HSAOps – Forschungsgruppe für optimierte Wertschöpfung der Fakultät für Wirtschaft an der Hochschule Augsburg besteht aus drei hauptamtlichen Professoren und acht wissenschaftlichen Mitarbeitern. Seit 2010 bearbeitet die HSAOps Fragestellungen aus der regionalen und überregionalen Wirtschaft. Dabei greifen die Professoren auf ihre Expertise aus langjährigen praktischen Erfahrungen zurück und kombinieren diese mit hochaktuellen Kenntnissen aus der theoretischen Wissenschaft. Im Fokus der Arbeiten stehen Prozessoptimierung, Lean Management und Change Management. Begleitet werden Projekte von der Konzepterstellung bis zum Abschluss der Umsetzung.