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Nachhaltigkeitstag Wirtschaft A3 im westhouse Augsburg

 
23.10.2024
westhouse Augsburg

Prof. Dr. Sabine Joeris stellt die Forschungsergebnisse aus der ersten Befragung von (Wirtschafts-)Akteuren der Region Augsburg vor.

Seit 2017 ist der von der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH veranstaltete Nachhaltigkeitstag eine Plattform, auf der Themen der Nachhaltigkeit und Unternehmertum zusammenführt werden und die die Vernetzung und den Austausch zu nachhaltigen Geschäftsmodellen fördert. Das Motto des Nachhaltigkeitstags am 23. Oktober 2024 im westhouse Augsburg war: „Nachhaltigkeit im Geschäftsmodell verankern“.

Über 100 Teilnehmende beschäftigten sich in Keynotes, in Podiumsdiskussionen und in interaktiven Workshops mit der Frage, wie Unternehmen ihre Geschäftsmodelle zukunftssicher und nachhaltig gestalten können.

Fritz Putzhammer von der Bertelsmann Stiftung (Eröffnungsrede zu den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für einen Wandel zu nachhaltigen Geschäftsmodellen) und Anna Yona, Gründerin und Geschäftsführerin von Wildling Shoes (Keynote zu Prinzipien regenerativen Wirtschaften, das soziale, ökologische und ökonomische Aspekte verknüpft) gaben tiefe Einblicke in ihre Themenbereiche. Die anschließende Podiumsdiskussion mit Anna Yona, Rainer Nauerz (Geschäftsführer der Stadtwerke Augsburg) und Martina Flück (westhouse Augsburg) befasste sich mit den Chancen und Herausforderungen einer Transformation zu nachhaltigen Geschäftsmodellen. Interessant war das bei dieser Podiumsdiskussion (moderiert von Sabine Köppe) gewählte Format: Anstatt Fragen von Zuhörenden im Saal entgegenzunehmen, wurden diese jeweils in die Diskussionsrunde aufgenommen und waren so kurz Teil des Podiums.

Das Thema eines der anschließenden Workshops war:Entwicklung von regionalen Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Wirtschaft in A3. Dieser Workshop wurde von Prof. Dr. Sabine Joeris (Technische Hochschule Augsburg) und Annabell Hummel-Wiest (Regio Augsburg Wirtschaft GmbH) geleitet. Er lieferte als weiterer in einer Reihe bisheriger Workshops Ideen und Ansätze für eine Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen – basierend auf dem Input von Vertretern regionaler Organisationen.

Frau Prof. Joeris stellte im Anschluss die Forschungsergebnisse der ersten Befragung von Organisationen der Region A3 vor. Diese Befragung fand im Rahmen des Nachhaltigkeitsmonitors statt – einem gemeinsamen Projekt der Technischen Hochschule Augsburg mit der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH.

Die Top 10 – Erkenntnisse aus dem Nachhaltigkeitsmonitor

Grundsätzlich ist festzuhalten:

  • Bei der Umsetzung von Maßnahmen aus der sozialen Nachhaltigkeitsdimension sind die Befragten schon sehr weit, die Governance-Dimension hinkt etwas hinterher.
  • Zwischen den verschiedenen Branchen unterscheiden sich die Scores leicht, wohingegen städtische und ländliche Unternehmen fast gleich viele relevante Maßnahmen umsetzen.
  • Das größte Verbesserungspotenzial gibt es bei den Themenfeldern „Nachhaltige Organisationsführung“, Erfassen von Nachhaltigkeits-Kennzahlen“ und „Lieferkette“.
  • Die Umsetzung von Maßnahmen scheitert in vielen Fällen an der Unterschätzung der Relevanz für die eigene Organisation.
  • Drei von vier Organisationen sagen, dass mangelnde personelle Ressourcen zu den größten Herausforderungen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit zählen.
  • Der größte Unterstützungsbedarf besteht im Bereich Know-how.

Organisationen agieren nachhaltiger,

  • wenn sie sich mit ihren relevanten Stakeholdern in stetigem Dialog befinden,
  • wenn sie ihre Werte, ihre Mission, ihre Vision und ihren über die Kapitalerwirtschaftung hinausgehenden Zweck definiert haben,
  • wenn interne Regeln, Standards und Prozesse zur Steigerung ihrer Nachhaltigkeit existieren,
  • wenn sie sich zur Steigerung ihrer Nachhaltigkeit mit anderen Organisationen austauschen und Networking betreiben.

Weitere Informationen zum Nachhaltigkeitsmonitor und zu den Forschungsergebnissen finden Sie auf der Homepage der School of Business: https://www.tha.de/Wirtschaft/Nachhaltigkeitsmonitor.html