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Motivation

Fahrerinnen und Fahrer im Nahverkehr bilden eine weitgehend unsichtbare, aber unverzichtbare Säule unserer Wirtschaft. Als zentrale Arbeitskräfte der kritischen Infrastruktur tragen sie maßgeblich zur Versorgung der Bevölkerung und der Betriebe bei. Ohne sie wäre die Distribution von Waren innerhalb unseres Binnenmarktes und auf internationalen Märkten undenkbar –ein erfolgskritischer Umstand für eine Exportnation wie Deutschland. Die COVID-19-Pandemie und die prekäre Versorgungssituation in Großbritannien im Jahr 2021 haben den Beruf des Fahrers vorübergehend aus der Unsichtbarkeit in das Rampenlicht gerückt. Diese Ereignisse verdeutlichten eindrücklich, wie essenziell diese Berufsgruppe für das Funktionieren unserer Wirtschaft und Gesellschaft ist.

Und trotzdem: Der Mangel an Berufskraftfahrerinnen und -fahrern bleibt weltweit, in Europa und in Deutschland eklatant. Für 2023 wurde der Fahrermangel in Deutschland auf 70.000 Personen geschätzt. Die Konsequenzen sind gravierend. Für Transportunternehmen birgt der Mangel ein Wachstumshemmnis; indirekt gilt dies auch für Unternehmen der verladenden Industrie. Nicht zu vergessen die Produktionsunternehmen, die einen eigenen Fuhrpark betreiben und somit ebenfalls unmittelbar betroffen sind. Das Problem erwächst unter anderem auch aus der demografischen Entwicklung in Deutschland und war lange prognostiziert worden. Weitere Faktoren wie die Abschaffung der Wehrpflicht oder das Image der Branche verschärfen nun die Auswirkungen.

Ziel

Frühere und aktuelle Studien fokussieren insbesondere die Ursachen und suchen nach Lösungsansätzen auf Ebene der Unternehmen, aber besonders auch in der gesetzgebenden Politik. Die volkswirtschaftlichen Folgen eines weiter steigenden Fahrermangels werden dabei immer wieder betrachtet, letztlich auch um Motivation für die Aufwände der möglichen Maßnahmen zu wecken.

Die vorliegende Studie konzentriert sich insbesondere auf den zentralen Faktor „Mensch“ und wie die LKW-Fahrer:innen die Attraktivität ihres Arbeitsumfeldes wahrnehmen. Dieses Empfinden hat u.a. Auswirkungen auf Bereiche wie zum Beispiel das Image des Berufs und wie dieses durch die Fahrer:innen selber transportiert wird. Fokussiert wird dabei der Arbeitsalltag und die Faktoren, die in den täglichen Abläufen Stress verursachen oder motivierend wirken. Zudem werden die Berührungspunkte der Fahrerinnen und Fahrer mit anderen Akteuren im Arbeitsablauf beleuchtet. Da (negativer) Stress maßgeblich für die psychische Gesundheit von Arbeitnehmern ist, wird in der Studie auch diese untersucht.

Basierend auf den Erkenntnissen werden Maßnahmen entwickelt, die zur Stressvermeidung und Motivationsförderungen dienen sollen, sodass ein positives Arbeitsumfeld gestärkt und ein insgesamt produktives Umfeld gewährleistet werden kann. Primäre Ziele sind Motivation und Gesundheit der Fahrerinnen und Fahrer, aber auch die Vermeidung von Fluktuation und die Förderung eines besseren Berufsimages. Denn die glaubwürdigsten Anwälte für den Beruf sind die Fahrerinnen und Fahrer selbst – sie müssen positiv von ihrem Arbeitsalltag berichten, um Nachwuchs zu überzeugen, sich für diese Tätigkeit zu entscheiden.

Indem diese Studie die Perspektive der Fahrerinnen und Fahrer einnimmt, möchte sie einen wertvollen Beitrag zur Lösung des Fahrermangels leisten. Sie zeigt auf, wie entscheidend es ist, die Bedürfnisse und Herausforderungen dieser Berufsgruppe ernst zu nehmen und durch gezielte Verbesserungen langfristig für ihre Motivation und Gesundheit des Fahrpersonals zu sorgen. Letztlich möchte die Studie auch dem Menschen als Erfolgsfaktor für Unternehmen, Wirtschaft und Gesellschaft die nötige und längst überfällige Aufmerksamkeit schenken.

 

 

Aktuelles

Forschungspartner

 

Neben dem beteiligten Unternehmen wurde das Projekt LeitFahr³ von der Forschungsgruppe für optimierte Wertschöpfung (THA_ops) der Technischen Hochschule Augsburg durch Prof. Dr. Michael Krupp, der Gruppe Process Intelligence der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS am Standort Nürnberg vertreten durch Nicole Lubecki-Weschke und dem Lehrstuhl PiA der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg unter der Leitung von Prof. Dr. Cornelia Niessen umgesetzt.

 
THA_ops
 
Fraunhofer
 
FAU

Kontakt

 

Weiterführende Informationen

 

Das Forschungsprojekt LeitFahr³ wurde zu 50% durch das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr gefördert. Die verbleibenden 50% wurden durch beteiligte Unternehmen co-finanziert.

BayStm