Das Projekt mit den Studierenden Nathalie Briechle, Laura Berchtold, Markus Müller, Marian Liesch, Simon Kögel und Mohamed Al Hussein beschäftigte sich mit der sich abzeichnenden Veränderung von Innenstädten, die mit wachsendem Online-Handel wieder mehr kulturelle statt geschäftliche Zentren sein können und müssen. Der Beitrag von Bauingenieuren zu einer nachhaltigen Baukultur wird in Zukunft mehr denn je gefragt sein, um die notwendige Verknüpfung von Bauwerkseffizienz und komplexer Technik mit anspruchsvoller Gestaltung zu meistern. Die zunehmende Mitwirkung in den frühen Phasen der Planung als nur ein Baubeteiligter von vielen, erfordert dabei ein zusätzliches Verständnis und eine Wertschätzung von gestalterischen Prozessen und Entscheidungen, die vor allem durch eigene positive Erfahrungen im Entwerfen geweckt werden.

Im Projekt waren somit als Besonderheit nicht nur die typischen bauingenieurseitigen Tätigkeiten wie konstruktiv statischer Entwurf von Tragwerken und die Planung der Bauausführung zu bewältigen, sondern zuvor auch die architektonische Gestaltung und städtebauliche Einordnung durch die Bauingenieurstudierenden selbst zu erbringen.
Die Projektgruppe hat die Projektaufgabe mit der Präsentation eines Kulturzentrums mit wandelbarem Bühnenbereich hervorragend gelöst. Der Entwurf überzeugte vor allem wegen der einladenden Öffnung des Bauwerkes hin zur Stadt und der entwurfsunterstützenden filigranen Tragwerkskonstruktion. Das Ergebnis zeigt wieder mal, dass auch Bauingenieure kreativ sind und auch Spaß an der Mitgestaltung unseres gesellschaftlichen Umfeldes haben.

Das zweite Projekt „Surfwelle“ beschäftigte sich mit der Herstellung einer Sohlschwelle für den Wertachkanal. Durch die künstliche Verengung entsteht eine 8 Meter breite Surfwelle. Die Betonelemente dafür wurden von der Studierenden Korbinian Ableitner, Anton Kümmerl, Julian Nowak, Pius Nürnberger, Thomas Schropp, Benedikt Seng, Elias Hammerl, Andreas Heider, Florian Bauern, Patricia Gebhardt, Eric Hansen und Simon Kögel geplant und hergestellt. Das besondere an den Bauteilen ist der eingesetzte Beton mit Carbonbewehrung. Die beteiligten Personen haben eine eigene Betonrezeptur entwickelt, die statischen Berechnungen durchgeführt und die Schalung selbstständig gebaut. Abschließend wurden die Betonelemente bewehrt und betoniert. Die Aufstellung der Verengung ist für den April 2023 geplant.

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