Chemiepraktikum direkt im Betrieb
Studierende der Umwelt- und Verfahrenstechnik bei der ASG und der Stadtentwässerung Augsburg
Analysegegenstand waren zwei ganz unterschiedliche Probenarten: Abwasser vor und nach der Reinigung und Kraftstoffe. Mit verschiedenen Analyseverfahren konnten die Studierenden aus dem Bachelor Umwelt- und Verfahrenstechnik überprüfen, ob die Ziele der Abwasserreinigung und der Kraftstoffoptimierung mit den eingesetzten Verfahren erreicht werden. Dazu bereiteten sie im Voraus die entsprechenden Versuche vor und führten sie vor Ort selbstständig durch.
Die Stadtentwässerung Augsburg bereitet Abwasser von Haushalten und Gewerbe- & Industriekunden aus Stadt und Umland auf, um es danach in den Lech einzuleiten. Die Studentinnen und Studenten verglichen im Praktikum Proben vor und nach der Abwasserreinigung und analysierten die Biogaserzeugung aus dem bei der Abwasserreinigung entstehenden Klärschlamm.
Besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Abbau von organischem Material und der Konzentration von Stickstoff- und Phosphorverbindungen. So konnten Sie prüfen, ob die jeweiligen Grenzwerte eingehalten werden.
Bei der ASG in Täfertingen dreht sich alles um Kraftstoffanalysen, d. h. um die Charakteristika von bestehenden Kraftstoffen, die Forschung zu SynFuels und die Qualitätssicherung der Messverfahren in der Branche. Die Studentinnen und Studenten der HSA führten dort zwei verschiedene Praktika durch. Zum einen untersuchten sie Mischungseigenschaften von Biodiesel und zum anderen die Verbrennungseigenschaften von Ethanol und Biodiesel.
Herauszufinden galt es, welche Qualitätsmerkmale, wie beispielsweise Reinheitsgrade, Fließ- und Verbrennungseigenschaften, bei der Bewertung von Motorkraftstoffen entscheidend sind. Dabei stellen die Studierenden fest, dass die hohen Anforderungen an Kraftstoffe dazu führen, dass eine zusätzliche Aufbereitung der regenerativen Ausgangsstoffe für die Herstellung marktfähiger Produkte zwingend notwendig ist.
Durch die Anwendung ihres theoretischen chemischen Wissens in den Betrieben bekamen die Studierenden einen nachhaltigen Eindruck von der Praxisrelevanz der Studieninhalte und erweiterten gleichzeitig ihre Kenntnisse. Das Praktikum befähigt sie, wissenschaftlich an reale Problemstellungen heranzugehen. Sie lernen Versuche eigenständig vorzubereiten, Risiken abzuschätzen und die praktische Durchführung umzusetzen.
Mit der Dokumentation in Form eines Versuchsprotokolls und eines Praktikumsberichts üben sie zudem, Versuchsabläufe schriftlich festzuhalten und Ergebnisse professionell aufzubereiten. Dabei waren die Studierenden selbstverständlich nicht auf sich allein gestellt. Prof. Dr. rer. nat. Thomas Osterland und Michael Kopriva standen bei den Vorbereitungen beratend zu Seite und begleiteten die Versuche in den Betrieben, wie auch die Berichterstellung.