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Technologieinnovation und nachhaltige Agrarsysteme der Zukunft

Vortragsreihe „Technik und Gesellschaft” im SoSe 2022

 
06.04.2022, 17:10
Hochschule Augsburg, B4.05

Die Vortragsreihe „Technik und Gesellschaft” der Fakultät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik der Hochschule Augsburg greift aktuelle Aspekte der Nachhaltigkeit in der Technik auf.

Auf dem Programm im Sommersemester 2022 steht am 06.04.2022 um 17:10 Uhr der Vortrag:

  • „Technologieinnovation und nachhaltige Agrarsysteme der Zukunft”.

Es referieren:

  • Dr. Sandra Schwindenhammer
  • Denise Gonglach

Weitere Informationen siehe unten.

Die Vortragsreihe „Technik und Gesellschaft” der Fakultät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik der Hochschule Augsburg greift aktuelle Aspekte der Nachhaltigkeit in der Technik auf. © Colourbox

Abstract

 

Der Vortrag gliedert sich in drei Teile:

Der erste kontextualisierende Teil legt den Doppelbefund dar, dass gegenwärtige Agrarsysteme durch den hohen Verbrauch fossiler Energieträger ganz wesentlich zum globalen Klimawandel beitragen, sich gleichzeitig die Folgen der globalen Erwärmung aber negativ auf die Ernteerträge auswirken. Die wachsende Weltbevölkerung und eine zunehmende Urbanisierung erfordern daher die deutliche Zunahme von Nahrungs- und Futtermitteln.

Im zweiten Teil skizzieren wir, dass technologische Innovationen für die Verwirklichung nachhaltiger Agrarsysteme zunehmend von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft als Problemlösung propagiert und entwickelt werden. Bezugnehmend auf die politikwissenschaftliche Forschung konzeptualisieren wir technologische Innovationen, aber nicht nur als Ansätze für die praktische Problemlösung, sondern zugleich als Treiber für Transformationsprozesse in verschiedenen gesellschaftlichen Sphären, die ihrerseits Anstoß geben, Zusammenhänge zwischen einzelnen Politikbereichen herauszuarbeiten, Synergiepotenziale zu erkennen und Zielkonflikte offenzulegen.

Im dritten Teil liefern wir praktische Einblicke in das laufende transdisziplinäre Verbundforschungsprojekt „SUSKULT – Entwicklung eines nachhaltigen Kultivierungssystems für Nahrungsmittel resilienter Metropolregionen“, das eine Vision für ein Agrarsystem der Zukunft in Deutschland entwirft. SUSKULT erschließt das Potenzial der Nährstoffrückgewinnung aus Abwasser für die kreislaufbasierte urbane Lebensmittelproduktion. SUSKULT etabliert ein auf Hydroponik basierendes Nahrungsmittelproduktionssystem, das kurze Lieferketten und Flächennutzungseffizienz im urbanen Raum ermöglicht und die wesentlichen Ressourcen Wasser, Stickstoff, Phosphor, Kalium, CO2 und Wärme aus dem Betrieb einer Kläranlage der Zukunft (NEWtrient®-Center) bezieht.

Der Transformationsprozess einer konventionellen Kläranlage zu einem NEWtrient®-Center wird am Klärwerk Emschermündung (Nordrhein-Westfalen) demonstriert (weitere Informationen: https://suskult.de/).

Am Beispiel von SUSKULT erörtern wir exemplarisch die politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Ermöglichungsbedingungen, unter denen technologische Innovationen für nachhaltige Agrarsysteme der Zukunft realisiert werden können.

Das Forschungsumfeld

 
 

Sandra Schwindenhammer

Sie ist stellvertretende Verbundkoordinatorin und Leiterin des Teilprojekts 4 „Umfeld- und Systemanalyse“ im Verbundforschungsprojekt „SUSKULT – Entwicklung eines nachhaltigen Kultivierungssystems für Nahrungsmittel resilienter Metropolregionen“ an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Sie promovierte im Fach Politikwissenschaft im Schwerpunktbereich Internationale Beziehungen an der Technischen Universität Darmstadt (2011) und vertrat die Professur für Internationale Politik an der Humboldt-Universität zu Berlin (2015-2016).

Sandra Schwindenhammer ist Sprecherin des Arbeitskreises „Umweltpolitik und Global Change“ der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen die Nachhaltigkeitstransformation und lokale Umsetzung globaler Nachhaltigkeitsnormen (Sustainable Development Goals), das Regieren durch Standards und Zertifizierung sowie die sektorübergreifende Nexus Governance für die Verwirklichung von Agrarsystemen der Zukunft. Ihre Forschungsergebnisse sind u.a. veröffentlicht in Global Environmental Politics, Journal of European Public Policy und Journal of Environmental Policy & Planning.

Denise Gonglach

Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) im Verbundforschungsprojekt „SUSKULT – Entwicklung eines nachhaltigen Anbausystems für Lebensmittel in resilienten Metropolregionen” (2019-2022). Sie verfügt über einen Master of Arts der JLU im Fach „Demokratie und Governance“.

Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik sowie Ernährungs- und Agrarpolitik.

Weitere Informationen

 

Die Vortragsreihe „Technik und Gesellschaft” im SoSe 2022 findet in Präsenz statt:

Hochschule Augsburg
Campus am Brunnenlech
Raum B 4.05, 3. OG
Eingang über Brunnenlechgässchen 16
86161 Augsburg

Anfahrt und Lageplan

Es gelten die aktuellen Hygieneregelungen der Hochschule Augsburg. Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Anmeldung:

Es ist keine Anmeldung erforderlich. Sollten sich kurzfristig Änderungen ergeben, erhalten Sie diese Informationen unter:

Haben Sie Fragen?

Haben Sie Fragen zur Vorlesungsreihe „Technik und Gesellschaft”, so schreiben Sie bitte eine Mail an:

 

Kontakt