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FlightLab 2022

Ein hochmodernes fliegendes Labor an der Hochschule Augsburg

 
Die DA42NG, das erste zweimotorige fliegende Labor an einer deutschen Hochschule
14.11.2022

An der Fakultät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik fand im Sommersemester erneut das ‚FlightLab‘ als Kooperation von Prof. Dr.-Ing. André Baeten mit Prof. Dr.-Ing. Thomas Gogel von der Universität Stuttgart statt. Dabei kam zum ersten Mal ein Twin-Engine Flugzeug zum Einsatz, was innerhalb der Hochschullandschaft in Deutschland als einzigartig gilt.

 

Seit 2008 findet das Fluglabor jährlich als Teil des Moduls ‚Flight Mechanics‘ im Bachelorstudiengang Maschinenbau statt. Es basiert auf dem Fluglabor der Universität Stuttgart, wo es 1986 von Prof. Dr.-Ing. Thomas Gogel eingeführt wurde und seitdem in dieser Form durchgeführt wird. Prof. Dr.-Ing. André Baeten integrierte das Programm für die Hochschule Augsburg im Format des ‚FlightLab‘ in die Lehrveranstaltung Flight Mechanics.

Studierende mit Prof. Thomas Gogel
Studierende des Bachelors Maschinenbau mit Prof. Thomas Gogel kurz vor dem Start

Das Fluglabor unterliegt einer ständigen Verbesserung und Erweiterung. In diesem Jahr wurde ein großer Meilenstein erreicht – die erweiterte Durchführung auf einem zweimotorigen Flugzeug der neuesten Generation. Damit konnten eine signifikante Erweiterung des Flugprogramms und eine wesentliche Erhöhung des flugmechanischen Lehrinhaltes erzielt werden.

Im Fluglabor erleben Studierende Messungen, Demonstrationen und Erläuterungen in den Gebieten Flugleistung, Stabilität und Steuerbarkeit, Systemkunde, Navigation, Flugführung und Bauweisen unmittelbar in der fliegerischen Praxis. Das in der dazugehörigen Vorlesung erlernte Wissen wird so in die Praxis umgesetzt, greifbarer und prägt sich nachhaltig ein

Messungen in der Luft
Hoch in der Luft über Augsburg werden verschiedene Messwerte erhoben

Im diesjährigen Konzept wurde auf hochmoderne Flugzeuge zurückgegriffen, eine einmotorige DA40NG und eine zweimotorige DA42NG von Diamond Aircraft. Beide Flugzeuge sind mit denselben Motoren, hochwirtschaftlichen, elektronisch geregelten Austro Triebwerken ausgestattet. Die CO2-Emission der Flugzeuge wird durch den Vercharterer u.a. durch das Anpflanzen von Bäumen ausgeglichen.

Mit der Durchführung des Labors auf beiden Flugzeugen waren die Studierenden in der Lage, das Familienkonzept von Diamond Aircraft in der Auslegung zu sehen, beide Flugzeuge zu vergleichen und speziell die Besonderheiten des mehrmotorigen Fliegens zu erfahren und zu messen. Zudem wurde das Flugprogramm um detaillierte Leistungs- und Luftwiderstandsbestimmungen in verschiedenen Konfigurationen eines im zweimotorigen Flugzeug simulierten Einmotorenfluges erweitert. Dazu wurde der linke Motor der DA42NG während des Fluges gedrosselt.

Prof. Dr.-Ing. André Baeten mit Prof. Dr.-Ing. Thomas Gogel im Flieger
Prof. Dr.-Ing. André Baeten (links) mit Prof. Dr.-Ing. Thomas Gogel (rechts)

Jedes Jahr begeistert das ‚FlightLab‘ die Studierenden der Fakultät Maschinenbau und Verfahrenstechnik aufs Neue. Für das nächste Semester ist das Fluglabor daher auch schon wieder fest eingeplant.