Startklar - für den Bachelor an der Fakultät Maschinenbau und Verfahrenstechnik
Künftige Studierende der Bachelorstudiengänge Umwelt- und Verfahrenstechnik sowie Maschinenbau konnten vom 27.09.-29.09.2022 im Kurs „Maschinenbau goes digital“ Einblicke in die Nutzung digitaler Werkzeuge zur Veranschaulichung im Studium gewinnen. Am konkreten Beispiel eines Baukrans hieß das für Kursleiter Prof. Dipl.-Ing. Ulrich Thalhofer und die Teilnehmenden: „Wir haben eine Struktur analytisch berechnet (mit Python) und dann so optimiert, dass eine analytische Berechnung nicht mehr möglich ist. Dank Simulation mit FreeCAD und einem kleinen Experiment zur Messung von Entfernungen mit einem Arduino-Prozessor konnten wir dann die Tauglichkeit der optimierten Struktur nachweisen.“ Dass sich durch die Anpassungen in Form von Bohrungen auf der vereinfachten Trägerstruktur kaum Auswirkungen auf die Stabilität des Krans ergeben, überraschte dabei selbst den Kursleiter.
In medias res ging es auch mit einer Führung bei MT Aerospace. Entwicklungsleiter Dr. Schullerer ließ es sich nicht nehmen, selbst durch die Hallen des Luft- und Raumfahrtunternehmens zu führen. Besonders beeindruckend für die Besucher:innen war die Tankdome-Fertigung für Ariane 6, bei der Metall mithilfe von Kugelstrahlen in die gewünschte Form gebracht wird. Ein Blick auf die Tankherstellung selbst, wo inzwischen nicht mehr von Hand, sondern mit Robotern gearbeitet wird, zeigte Technologie auf neuestem Stand. Über Wickelanlagen werden die Tanks dabei im Fiber Placement Verfahren hergestellt. Bei so viel Input hatten sich die Studierenden das Mittagessen dort - Gyros - redlich verdient.
Die neuen Fertigungsverfahren hinterließen auch bei Prof. Thalhofer Eindruck, den mit MT Aerospace eine persönliche Geschichte verbindet. Seitdem er dort 2009 ein Industriesemester absolviert hat, gilt er in der Firma als „ältester Praktikant, den sie je hatten.“
Im Anschluss ging es weiter zu MAN Energy Solutions, wo die angehenden Ingenieur:innen durch den Produktions- und Montagebereich geführt wurden. Besonders beeindruckend waren dort die Hybridmotoren im Ausstellungsraum des Unternehmens. Anders als es bei MAN vermutbar wäre, handelt es sich bei diesen nicht um Diesel-, sondern um Otto-Motoren, für die nicht mehr festes Rohöl als Treibstoff auf hoher See dient.
Wie sich das in den Lehrveranstaltungen erworbene Wissen direkt im Studium einsetzen lässt, zeigte am Mittwoch ein Werkstattbesuch beim studentischen Projekt StarkStrom. Dort fertigen Studierende gemeinsam einen Rennwagen und messen sich im Wettbewerb mit anderen Universitäten und Hochschulen. Dieses Jahr belegte das Team der Hochschule Augsburg bei Formula Student Germany am Hockenheimring mit ihrem Rennwagen „Joseph ‚Jojo‘ Tüftle“ sogar den ersten Platz in der Kategorie Driverless.