Wie bei dem Gesichts-Motion Capturing handelt es sich hier, um das sogenannte ‚Precision Capturing‘ oder zu Deutsch um Präzisionsaufnahmen. Wie auch beim Gesichts-Tracking, werden auch hier Kameras rund um den Akteur platziert. Jedoch ist die Anzahl der benötigten Kameras, mit ungefähr fünf Stück, deutlich geringer. Der Abstand zur Mitte des Aufnahmebereichs sollte ungefähr 1-1,5 Meter betragen und die Kameras müssen so ausgerichtet sein, dass sie das Areal optimal erfassen, aber möglichst nicht in das Sichtfeld einer anderen Kamera geraten.
Eine Höhenvarianz bei der Anbringung der Kameras ist an dieser Stelle übrigens explizit gewünscht, damit die Marker später aus möglichst unterschiedlichen Winkeln genau erkannt und erfasst werden können.
Um einen möglichst guten Kontrast zu schaffen ist es auch zu empfehlen ein schwarzes Tuch oder derartiges unter die Hände zu legen.
Um das Setup zu optimieren, sollten die FPS-Anzahl, die Exposure-Rate und die LED-Helligkeit in den Kameraeinstellungen in Motive möglichst gering eingestellt sein. Dahingegen sollte der THR-Wert möglichst hoch sein. Mögliche Richtwerte wären hierfür FPS:240, EXP:33133, THR:255 und LED: 15. Bei diesen Werten handelt es sich aber nur um eine ungefähre Vorgabe. Sie müssen je nach Raumbeschaffenheit später solange verändert werden, bis die Marker in der Kamera-Vorschau klar erkennbar sind.
Auch hier wird das System nach dem normalen Standardverfahren kalibriert. Da nur eine sehr kleine Fläche benutzt wird, solltest du einen kleinen Kalibrierungsstab verwenden und eine Sample-Anzahl um die 3000 erreichen.
Bei der Anbringung der Marker empfiehlt es sich, sich an den Knochen der menschlichen Hand zu orientieren und an jedem Fingergelenk einen Marker anzubringen, da sich dort die meiste Bewegung abspielt. Zusätzlich sollten auch an den Mittelhandknochen weitere Marker angebracht werden, um die gesamte Bewegung und Veränderung der Hand aufnehmen zu können.
Sind die Marker entsprechend platziert und werden von Motive erfasst, kann dort mit ihnen ein Markerset erstellt werden. Sobald das Set erstellt ist, kann auch schon mit den Aufnahmen begonnen werden. Das System erfasst die Daten hierbei verhältnismäßig fehlerfrei. Jedoch sollten schnelle Handbewegungen vermieden werden, da die Software die Marker während der Aufnahme verliert und Fehler dabei entstehen, die später bei der Animation in einer 3D-Software stark zu sehen sind. Auch stößt das Marker-Tracking an seine Grenzen, wenn die Person ihre Hand schließt. Dadurch sind die Marker für die Kameras nicht mehr sichtbar und werden bei der Aufnahme nicht mit aufgezeichnet.
Die Aufnahmen können dann auf normalem Wege exportiert werden. Die genauen Exporteinstellungen kannst du folgender Grafik entnehmen.