Bevor du dir überhaupt Gedanken über Aufnahmen machen kannst, solltest du deinen Arbeitsbereich vorbereiten. Für Motion Capturing braucht man generell viel Platz. Räume deshalb zuerst den Aufnahmebereich auf und lege dein Equipment, wie die Anzüge, Kalibrierungswerkzeuge oder einfach nur Requisiten, bereit. Sollte der Boden schmutzig sein, empfiehlt es sich auch den Raum zu saugen. Anderenfalls könnte herumliegender Schmutz die Aufnahmen später stören.
Bei optischen Motion Capture Systemen ist die richtige Platzierung der Kameras sehr wichtig, um die Bilder von jeder Kamera effizient nutzen zu können. Bevor man aber die Kameras einfach wild durcheinander im Raum aufstellt, sollte man sich vorher Gedanken über die Platzierung machen und dabei einige Aspekte beachten. Wie du dein optimales Kamera Setup findest, lernst du in diesem Kapitel.
Ein gut platziertes Kamerasystem kann sogar die Qualität deiner Aufnahmen verbessern. Haben die Kameras eine gute Übersicht über den gesamten Aufnahmebereich, können sie alle Marker somit optimal erfassen. Daher ist es auch vorteilhaft, mehrere unterschiedliche Blickwinkel auf das Zielvolumen zu haben. Da die Kameras durch ihre LED-Lampen selbst auch Licht und somit Reflexionen verursachen, sollten sie so platziert werden, dass sie sich gegenseitig möglichst wenig beeinflussen.
Um ein individuelles Setup für deine Bedürfnisse planen zu können, solltest du vorher ein paar Dinge über die Kameras wissen:
Um 3D-Markerpositionen zu berechnen, müssen die Marker bei der Aufnahme von mindestens zwei synchronisierten Kameras gleichzeitig im System erfasst werden. Wenn du nicht genügend Kameras aufgestellt hast, die die 2D-Positionen erfassen, ist der Marker in den erfassten Daten später einfach nicht vorhanden. Heißt also, deine Aufnahmen werden lückenhaft sein. Was wiederum bedeutet, der Nachbearbeitungsaufwand steigt rapide an. Stelle also die Kameras am besten so auf, dass sie viele unterschiedliche Blickwinkel erfassen.
Abhängig von den Bewegungstypen, die du erfassen möchtest, variieren die Möglichkeiten für eine ideale Kameraanordnung. Für Anwendungen, bei denen die Marker in geringer Höhe aufgenommen werden sollen, ist es vorteilhaft, einige Kameras auf niedriger Höhe zu platzieren. Möchtest du deinen Akteur nur von vorne aufnehmen, werden nur die Marker auf der Vorderseite des Motivs platziert. Somit kannst du die Kameras hinter dem Motiv weglassen. Bei großvolumigen Aufnahmebereichen ist es sinnvoll Kameras möglichst weit oben zu platzieren, damit sie den gesamten Bereich erfassen können. Und für Aufnahmen, bei denen es auf extreme Genauigkeit ankommt, ist es besser, Kameras in der Nähe des Objekts zu platzieren, damit Kameras mehr Pixel pro Markierung erfassen und kleine Änderungen in ihrer Position genauer verfolgen können.