Ca. 5 Jahre sind seit deiner Gründung vergangen – wie hast du angefangen und wo stehst du jetzt?

Angefangen hat alles mit dem ausgefüllten Gewerbeschein im März 2017. Zu diesem Zeitpunkt war ich gerade erst im zweiten Semester und wollte erste Erfahrungen als Freiberufler/Kleingewerbebetreibender sammeln.

Ich weiß noch, wie großartig es sich angefühlt hat, den ersten Mini-Auftrag zu gewinnen, an ersten Netzwerktreffen teilzunehmen und letztendlich mein Studium mit der Selbstständigkeit zu finanzieren. Aber rückblickend war es der typische Bauchladen mit einem viel zu breitem Angebot (Web-, Grafikdesign, Videoproduktion etc.).

Seitdem habe ich unglaublich viele Erfahrungen gesammelt, meine Leidenschaft für Filme gefunden und sukzessive unser Angebot geschärft, sowie im letzten Jahr die Marke „Langesicht“ ins Leben gerufen. Das Konzept der Selbständigkeit hat sich über die Jahre weiterentwickelt und immer mehr geschärft bzw. zu einem kleinen Unternehmen gewandelt.

Wir haben nun ein schönes Büro im Digitalen Zentrum Schwaben und ich bin nun in die Rolle eines Jungunternehmers mit festangestellten Mitarbeiter:innen gewachsen. Es waren spannende 5 Jahre!

Was hat dir in den ersten 5 Jahren besonders geholfen? Wo hast du Unterstützung gefunden?

Rückblickend waren die vielen Möglichkeiten zum Vernetzen in Augsburg von großem Mehrwert. Auch das Studium an der Hochschule Augsburg (Studiengang: Interaktive Medien) hat mir sehr viele Möglichkeiten geboten mit dem Unternehmertum in Berührung zu kommen. Besonders hervorheben möchte ich das zahlreiche Angebot des HSA-Funkenwerks und die Vorlesungsangebote von Herrn Prof. Dr. Gerth. Mir persönlich gab das den notwendigen Mut, den noch nicht üblichen Weg in die Selbständigkeit zu wagen.

Was sind die nächsten Schritte und wo siehst du dich in 5 Jahren?

Die nächsten 5 Jahren werden sehr spannend und ereignisreich werden bei der Langesicht Filmproduktion. Zum einen werden wir unsere Positionierung weiter ausbauen und schärfen – und somit unser Angebot immer besser machen. Zum anderen möchte ich weitere, attraktive Arbeitsplätze in Augsburg schaffen.

Was macht den Gründungsstandort Augsburg in deinen Augen besonders?

Augsburg hat meiner Meinung nach die perfekte Größe und wird umgangssprachlich auch als „großes Dorf“ bezeichnet. Ich finde das als gebürtiger Rosenheimer sehr charmant, da es trotz vieler Angebote, spannender Unternehmen und Institutionen den persönlichen Kontakt gibt. Auch ist die Start-Up-Szene spürbar gewachsen und macht Augsburg für mich zu einer Stadt der Gründer:innen.

Welche wichtigen Empfehlungen oder Tipps würdest du (angehenden) Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?

Wer sich selbständig machen will oder gründet sollte ein paar Dinge im Auge behalten.

Tipp 1: Denk immer an die Zukunft und nicht nur an den schnellen Erfolg. Das bedeutet, dass du einen soliden Plan brauchst und dich auf deine langfristigen Ziele konzentrieren solltest.

Tipp 2: Netzwerke! Das kannst du auf unterschiedliche Weise machen, zum Beispiel indem du an Veranstaltungen wie dem Gründungspicknick oder "Augsburg Gründet!" teilnimmst. Durch die Vernetzung mit anderen Gründer:innen und erfahrenen Unternehmer:innen bekommst du wertvolle Tipps und Mut.

Tipp 3: Mach dein Angebot einzigartig und steche aus der Masse hervor. Das bedeutet, dass du die Bedürfnisse deiner Zielgruppe genau kennen musst und sicherstellst, dass dein Angebot diesen Bedürfnissen entspricht. Und vergiss nicht, eine klare und prägnante Botschaft zu haben, die du potenziellen Kunden vermitteln kannst.

Tipp 4: Lern immer weiter und sei offen für Neues. Das bedeutet, dass du immer up-to-date sein musst, was die neuesten Entwicklungen in deiner Branche angeht und dich auch mit anderen Branchen auseinandersetzen solltest. Und vergiss nicht, dass es wichtig ist, nicht nur auf deine eigene Meinung zu vertrauen und bereit zu sein, von anderen zu lernen und von anderen inspiriert zu werden.

Zusammengefasst: Denk langfristig, vernetze dich, mach dein Angebot einzigartig, lerne immer weiter und sei offen für Neues.

Vielen Dank für deinen Input Marcus und weiterhin viel Erfolg!