Der Pedro im Simulator
Der Pedro von Graupner ist ein ausgesprochenes Anfängermodell (siehe auch meinen Artikel zum Modell). Als Motorsegler ist er aber 'eine Klasse höher' als der Brummi (siehe meinen Artikel dazu).
Man kann richtig damit segeln, und die Geschwindigkeit und Flächenbelastung sind höher. Dadurch muß man in der Kurve deutlich ziehen und vielleicht etwas Gas geben. Nach der Kurve hat der Pedro Fahrt aufgebaut und man nimmt das Gas weg oder drückt etwas. Tut man das nicht, kommt das Modell ins 'Pumpen', was im REFLEX schön zu erleben ist.
Überhaupt muß man den Pedro 'laufen lassen', am besten so schnell, wie er selbst will. Das heißt auch, daß man nicht eng kurven sollte, denn dann verliert das Modell schnell an Höhe, es sei denn, man gibt Gas oder hat deutliche Thermik. Die ist aber meist auch recht groß, so daß sich enges Kurven eher nicht lohnt. Im REFLEX kann man mit 'Windstärke' ab 1 und 'Thermischen Aufwinden' ab 1 m/s experimentieren.
Aus starker Thermik entkommt man durch schnelles Fliegen, denn der Profilwiderstand ist dann sehr groß. Durch Andrücken oder Kurven kann man also auch Höhe abbauen. Beim Landeanflug in Bodennähe empfiehlt sich aber normale Geschwindigkeit, weil schnelle Fahrt nur langsam abgebaut wird, denn dann wird der Widerstand wieder geringer.
Normales, nicht zu enges Kurven empfiehlt sich in Bodennähe ebenfalls, denn sonst wird die Höhe zu schnell abgebaut. Allenfalls kann man Pedro durch leichtes, dosiertes Ziehen langsam machen, wodurch er etwas steiler sinkt. Außerdem ist in Bodennähe der 'Schaukeleffekt' lästig: Wie schon gesagt, nimmt Pedro in der Kurve Fahrt auf und nach der Kurve die Nase hoch.
Schließlich hat Pedro keine Querruder. Er kurvt zwar sehr gut, aber immer etwas verzögert, nachdem man Seitenruder gegeben hat, denn zuerst muß ein Schiebewinkel aufgebaut werden. Weder in Richtung noch Neigung kann man zur Landung große Korrekturen machen, denn bei kräftigen Ruderausschlägen stimmt entweder die Richtung nicht oder die Querlage. Das Modell schaukelt sich auf und kommt irgendwie schräg an den Boden. Also lieber in Bodennähe in Ruhe lassen, auch wenn die Richtung nicht ganz stimmt, Hauptsache das Modell liegt gerade.
Einfacher geht die Landung, wenn man relativ niedrig anfliegt und mit etwas Leistung schleppt. Dafür sollte man sich eine halbe Minute Akkukapazität aufsparen. Im REFLEX wird die Motorlaufzeit gezählt, nicht die Flugzeit mit abgeschaltetem Motor, also kann man die Dauer eines Thermikfluges beliebig ausdehnen! Übrigens kann man etwas bremsen, indem man den Propeller langsam drehen läßt. Das funktioniert auch im REFLEX.
Für solche Dinge hat man den Motor! Natürlich kann man mit einem Elektromodell auch alleine fliegen und braucht kein großes Gelände und Hochstartseil (im REFLEX: Starthöhe 2 m, Abwurfgeschwindigkeit 8 m/s). Steigflug mit Vollgas ist am sparsamsten. Zum Übergang in den Gleitflug entweder Gas raus und gleichzeitig nachdrücken oder mit dem Höhenruder 'auffangen' oder ganz langsam Gas wegnehmen!
Die Abbildung des Pedro im REFLEX gefällt mir recht gut. Es wirkt sehr echt, wie bei geringer Geschwindigkeit die Ruder unwirksam werden und bei hoher Geschwindigkeit 'giftig'. Auch 'saugt' sich das Modell ab einer bestimmten Schräglage in der Kurve fest. Allerdings wünschte ich mir, das Abdriften nach links bei viel Leistung und geringer Geschwindigkeit wäre auch im REFLEX vorhanden.
Die Thermik im REFLEX ist zum Üben schon sehr brauchbar, wenn auch immer noch nicht ganz realistisch. Sie ist schon in Bodennähe recht stark und nimmt scheinbar mit der Höhe nicht weiter zu. Oft kann man das Modell nach dem Handstart ohne Motor auf Höhe bringen. Das habe ich 'in echt' (leider) noch nie erlebt. Andererseits scheint es im REFLEX auch kein richtiges 'Saufen' zu geben. Durch Andrücken bekommt man das Modell zwar wieder herunter, aber man hat Mühe, es mit Anstand zu Boden zu bringen. Aber das übt schließlich...
Viel Spaß mit dem Pedro im REFLEX!
Hier ist das Installationsprogramm für den Pedro in REFLEX zum herunterladen. Es enthält die Dateien mit der Modellgeometrie und den Physikparametern, nochmals die obenstehende Beschreibung sowie einen Demoflug.
Der Propeller, der das Aufklappen angenähert darstellt, ist in Form dreier Dateien (PedroXxx.mod) in einer ZIP-Datei auf der Download-Seite enthalten. Auch das Flügelprofil findet sich dort als Objekt für RMK (SPICAmod.mod).
Meine Kommentare zum REFLEX XTR² und weitere Modelle dafür sind auf einer eigenen Seite zu finden (siehe auch Menü links unter 'Simulatoren'). Auf der Download-Seite (siehe auch Menü links) wird noch mehr dazu angeboten, auch die Berechnungen der Parameter. Es gibt natürlich auch eigene Webseiten des Herstellers mit Informationen über den Modellflugsimulator REFLEX XTR².