BIBLIOTHECA AUGUSTANA

 

Konrad von Megenberg

1309 - 1374

 

 

Buch der Natur

 

V. VON DEN KRÄUTERN

IN AINER GEMAIN.

 

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26.

Von dem kürbiz.

 

Cucurbita haizt ain kürbiz. daz kraut ist haiz und fäuht mæzicleich, sam Platearius spricht. die sâmen, die in des krauts frühten sint, die sint guot zuo erznei, wenn man si geseudet, niht rôch. si sint guot für der lebern verschoppen und für der gaistleichen gelider apostem, sam diu prust ist und andreu gelider. der kürwiz ist guot in süchten, wenn man in seudet oder præt ân allez gemächt und in dem siechen gibt ze ezzen. wenn man in pächt in taig und in dann zerlæzt in wazzer und zucker tuot zuo dem wazzer, daz ist gar ain guoter syropl den, die in süchten ligent. wenn man den kürbz seudet und daz wazzer ze trinken gibt dem die leber erhitzet ist, daz hilft in gar wol. Michahel der Schott spricht, der kürbiz praitt sein pluomen in der naht und erzaigt sein êre in der vinster, und sô der tag kümt, sô zeuht er sein pluomen wider zesamen mit ainem abnemen, unz daz si zuo letzt dürr werdent und abvallent. Awê owê, wir armen sündær, wie verzer wir unser pluomen und unser kraft in der vinster mit pôshait und an dem lieht guoter werk zieh wir uns ein und alsô dorr wir in unsern tôt und in unser vallen. ach und aber ach und wê ich armer kürwiz, wie lang hât mich diu werlt in die vinster gezogen und lockt mich noch. wol hin, valschait, wol hin üppichait ain valscher gelust! dû hâst weder trew noch wârhait, weder tugent noch kraft. hilf mir, helfærinn auz diser valschait, ich hoff, ez wer niht lang.