Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
V. VON DEN KRÄUTERNIN AINER GEMAIN.
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30.Von dem wanzenkraut.
Coriandrum haizt in etleicher däutsch wanzenkraut. daz kraut ist warm und trucken, sam etleich sprechent. aber Galiênus spricht, daz ez ain lâb fäuhten hab, und Avicenna spricht, daz sein fäuht kalt sei. die zwai bestênt wol mit enander, wan lâb haizt wol kalt gegen warm; iedoch hât Avicenna den sin niht gehabt. wie dem sei, sô erkenn daz kraut alsô. seineu pleter sint zerstrobelt und sein pluom ist gel und sein sâm ist sinbel vil nâch als veiolsâm und ist weiz. wenn man daz kraut seudet, sô schaidet sich sein wirm von der kelten. und dar umb, wer seinen saf vil trinket, den ttt ez mit kelten. ez hât die art, daz ez den räuchen und den dünsten wert, daz si iht aufgên in daz haupt von dem magen, und dar umb legt man ez in der läut ezzen, die hinvallent von den selben dünsten; aber man schol sein wênich ezzen. aber unser puoch ze latein sagt anders von dem kraut, des ich niht acht an dém stuck, ich volg dem pezzern. |