Konrad von Megenberg
1309 - 1374
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Buch der Natur
V. VON DEN KRÄUTERNIN AINER GEMAIN.
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31.Von dem campfer.
Camphora haizt campfer und sprechent die gar alten maister, ez sei ain kraut, daz wachs gegen der sunnen aufganch in dem land India und sei gar wolsmeckent. daz kraut pricht man ab in des lenzen end und zerstzt ez und twingt daz saf dar auz und læt daz trüeb ze podem vallen und daz lauter setzt man an die sunnen, unz ez hert wirt, sô wirt ez als ain dunkel cristall. wenn man daz in der hant handelt, sô zepricht man ez schier und wirt schier ze pulver und allermaist in der läut handen, die gemailigt sint mit unkäusch, wan ez wil, daz der käusch sei, der ez tregt und ez handelt. ez macht auch die man käusch, die ez zuo der nasen habent, aber die frawen macht ez unkäusch. man behelt den campfer in märmeleinen vazzen oder in alabaster. aber Constantînus spricht, ez sei ain pâmzaher, und Avicenna spricht, ez sei ains pâms saf und daz werd alsô hert. |