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E2D-Studierende planen die Zukunft des olympischen Dorfs in München

 
©Michael Schmidt
03.05.2024

In einem neuen Lehrmodul zum integralen Entwerfen beschäftigen sich Studierende des Studiengangs Energieeffizientes Planen und Bauen dieses Semester mit der preisgekrönten Architektur und den städtebaulichen Herausforderungen des Olympischen Dorfs in München.

 

Geplant und konzipiert für die Olympischen Spiele in München, vereint das Areal in der nördlichen Münchner Innenstadt eine international beachtete Architektur mit einem experimentellen sozialräumlichen und infrastrukturellen städtebaulichen Setting.
So wurde zum Beispiel der motorisierte Individualverkehr im gesamten Olympischen Dorf in einem Tiefgeschoss angelegt, räumlich getrennt von den autofreien Wegeführungen und Grünraumkulissen auf der Oberfläche. Im Dorf der Frauen, das während der Olympischen Spiele den Athletinnen zur Verfügung gestellt wurde, sind Bungalows angelegt, die heute als eine Art „Tiny Home“ bei Studierenden beliebt sind und vom Studierendenwerk unterhalten werden. Nach dem damals vorherrschenden binären Geschlechtsbild wurde das Dorf der Männer angelegt, unter anderem im architektonischen Gegensatz von Hochhäusern und Stufenbauten.
Die bekannte Silhouette der Stufenbauten, die Gemeinschaftsräume der Mensa, das neuere Parkhaus und Parkdeck, sowie die teilweise bereits erfolgten Sanierungen stehen im Zentrum von Erneuerungskonzepten. Trotz eines heute schon spürbaren Hitzestresses an Hochsommertagen und entsprechenden Anforderungen an eine hitzedämpfende Freiraumgestaltung soll eine Nachverdichtung für den stark angespannten Münchner Wohnungsmarkt angestrebt werden.

 

In enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege erarbeiten die Studierenden hierfür Konzepte und Entwürfe, die besonders herausfordernde Zielkonflikte zu bewältigen haben: Welche Nachverdichtungskonzepte sind stadtklimatisch sinnvoll und architektonisch anschlussfähig, an eine Baukultur, deren prestigeträchtige Strahlkraft auch in der Vergangenheit schon stark polarisiert hat? Lassen sich erneuerbare Energien wie Photovoltaik und die Weiterführung von Sanierungen im Bestand mit dem Denkmal- und Ensembleschutz im olympischen Dorf in Einklang bringen? Welche Strategien und Infrastrukturanpassungen sind notwendig und sinnvoll, um Chancen der digitalen Transformation für ein funktionierendes sozialräumliches Miteinander zu sichern?

Diese und weitere Fragen werden in Teams und unter der Betreuung von Dozentinnen und Dozenten des Studiengangs erarbeitet. Auf einer Kurzexkursion zu Semesterbeginn konnten sich die Studierenden unter der Führung von Expertinnen und Experten aus Denkmalschutz, Gebäudetechnik, Studierendenwerk und Architektur ein Bild von der örtlichen Situation machen. Im weiteren Verlauf entstehen Konzept und Entwürfe, für die erste Zwischenergebnisse am 15. Mai 2024 (Beginn: 15:30 Uhr) in einer Ausstellung („Pin-ups“) in der Mensa des Olympischen Dorfs für Einwohnende und Interessierte vorgestellt werden.

Bis Semesterende erfolgt die weitere und finale Ausarbeitung. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse.

Ansprechpartner

 

Beteiligte Dozierende und Lehrbeauftragte