Living Together: MehrGenerationenWohnen
Integrale Planung für ein Mehrgenerationenhaus im 3. Semester "Energieeffizientes Planen und Bauen - E2D"
Studiengang
Energieeffizientes Planen und Bauen – E2D (B.Eng.)Projektbeschreibung
Im zweiten Studienjahr "Energieeffizientes Planen und Bauen - E2D" kommt es zusammen. Was in den ersten beiden Semestern noch in kleinen Schritten anhand von seminaristischem Unterricht und begleitenden Übungsaufgaben vorbereitet wird, mündet nun in integralen Entwurfsprojekten, die eine Vielzahl unterschiedlicher Themen in großer Komplexität zusammenführen.
Kernbaustein ist dabei der architektonische Entwurf, in Fall des dritten Semesters eines Wohngebäudes, einschließlich der Einbindung in den städtebaulichen Kontext, der Berücksichtigung der besonderen Gebäudetypologie sowie funktionaler und nutzerbezogener Ansprüche. Das Besondere: Technische, energetische, ressouceneffiziente und ökologische Aspekte werden direkt in den frühen Entwurfsphasen mit begleitenden Quantifizierungen direkt in den Entwurfsprozess immer wieder rückgekoppelt - im Sinne eines kybernetischen Kreislaufs. Materialeinsatz und Konstruktion werden auf den gesamten Lebenszyklus hin gewählt einschließlich einer späteren Trennbarkeit und ggf. Wiederverwendbarkeit der Elemente. Das verändert den Entwurf und führt zu Lösungen, die im klassischen linaren "Nacheinander" von Entwerfen, Bauphysik und Gebäudtechnik nicht möglich sind. Durch die komplexe nicht-lineare Entwurfsmethodik können so bereits in den frühen Phasen der Planung wesentliche Weichen für die Nachhaltigkeit gestellt werden, die später nicht mehr zu korrigieren wären.
Es entsteht ein kreisförmiger Optimierungsprozess hinsichtlich Suffizienz, Effizienz und Konsistenz mit dem Ziel einer Minimierung des Technikeinsatzes, der Maximierung passiver Strategien und der Planung einfacher und robuster Konzepte, um den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen.
Aufgabenstellung:
Die Entwurfsaufgabe des Wintersemesters 2020-21: Die integrale Planung eines Mehrgenerationenhauses in Augsburg. Soziale und gesellschaftliche Strukturen wandeln sich – und damit z.B. auch der Wohnraumbedarf sowie die Bedürfnisse der BewohnerInnen. Mehrgenerationenhäuser können vielfältige Vorteile vereinen und somit Selbstbestimmtheit und soziale Interaktion fördern.
Wichtige Bestandteile im Entwurf sind barrierearmes Wohnen und Zugang zum Außenraum, Flexibilität in der Raumgestaltung (im Grundriss und/oder über Geschosse hinweg), Erweiterbarkeit (Modulare Grundordnung), Sichtbezüge und Außenraumbezüge, Tageslichtnutzung, ressourceneffizient und emissionsarm (sowohl Energie als auch Materialien) sowie ein Lüftungskonzept basierend auf passiven und aktiven Maßnahmen.
Das Programm ist als Leistung der Bearbeitung aus der Recherche und eigenen Weiterentwicklung der Nutzungstypologie und der Möglichkeiten des Ortes eigenständig zu entwickeln. Die Bearbeitung erfolgt in 2er-Teams.
Leistungen:
Nutzungs- und räumliche Qualität:
Architektonischer Entwurf incl. städtebaulicher Einbindung auf Grundlage einer Standortanalyse sowie Analysen und Umsetzung zur Entwicklung einer eigenen Interpretation der Nutzungstypologie mit Zeichnungen und Modell im Maßstab 1:100. Darstellung bezüglich Grundrisse, Tragstruktur, Tageslicht, Sichtbeziehung/räumliche Beziehung Außenraum etc., Fassadenschnitt M 1: 20 mit Darstellung der räumlichen Qualitäten und entsprechendem Grundrissausschnitt.
Energetische Qualität:
bezüglich thermischer Hülle, Heizwärmebedarf, Anlagentechnik Heizung und Lüftung, Effizienzhausstandard etc. mit Bauteilkatalog und Darstellung dieser Aufbauten in M 1:10 mit sämtlichen Schichten, Kenndaten, U-Werten. Angabe des Heizwärmebedarfs in kWh/m2 und Jahr, sowie in kWh/Person und Jahr, Wahl des Energieversorgungssystems, Berechnung Energiebilanz Wohngebäude Neubau (Ziel: Effizienzhaus 40+ (Software)). Nachweis sommerlicher Wärmeschutz für einen Aufenthaltsraum.
Gestalterische Qualität:
bezüglich Geometrie, Materialwahl, Materialeinsatz etc. als Ansicht zum Fassadenschnitt M 1:20 incl. Angabe zu den Materialien.
"Green Generations" - Entwurf: Laura Vortisch und Felix Thust
Ergänzend zu den gezeigten Plandarstellungen gehörte eine umfangreiche Broschüre mit Dokumentation, Erläuterungen und Berechnungen mit zum Abgabeumfang.
Betreuung
Entwurf: Prof. Susanne Runkel (Modulleitung), Prof. Wolfgang Huß, Dipl.-Ing. Martin Endhardt
Bauphysik: Prof. Dr. Dirk Jacob
Gebäudetechnik: Prof. Dr. Wolfgang Nowak
Ansprechpartnerin | |
Telefon: | +49 821 5586-3177 |