Selbstversorgersiedlung „LEAF“
Ein nachhaltiges Wohnquartier einschließlich vertikaler und horizontaler Anbauflächen am Siebentischwald in Augsburg
Projektbeschreibung
Bachelorarbeit Hans Martin Sibide, WS 2018-19
Betreuung: Prof. Georg Sahner, Prof. Dr. Christian Bauriedel,
mit DI Andrea Heistinger (Selbstversorgerin) Schiltern Österreich, MA Thea Hirle (Bauphysik), BR Dr. Josef Rott Oberste Baubehörde München.
Studiengang: Energieeffizientes Planen und Bauen - E2D
Erläuterung des Entwurfs
Städtebauliches Konzept
Das Quartier in Augsburg zwischen dem Siebentischwald und der B300, welches bisher als Schrebergarten Siedlung genutzt wurde, sollte neu überplant werden. Ziel des städtebaulichen Entwurfes war dabei eine Siedlung, welche sich zu einem möglichst großen Teil selbst mit Obst und Gemüse versorgen kann und eine hohe Lebensqualität für die Bewohner bietet. Dabei war es vor allem wichtig, durch die Überlagerung verschiedener Netzstrukturen zu einem städtebaulichen Entwurf zu kommen, welcher sich an den vorgegebenen Ort einfügt. Als effiziente und an die Natur angelehnte Lösung ist eine Zellstruktur entstanden, die in mehrere Hierarchiestufen gegliedert wurde, ähnlich der zellulären Struktur eines Blattes. Das Herzstück des Quartiers bildet ein Platz, an dem sich Cafés, Arztpraxen, Büros und Einzelhandel in Symbiose mit der Wohnnutzung ansiedeln.
Architektonisches Konzept
Angelehnt an das städtebauliche Konzept sind die Gebäude entstanden. Diese bestehen aus 3 unterschiedlich hohen Gebäudeteilen, welche über eine gemeinsame Erschließung verbunden sind. Da die Gebäudehülle im E2D eine besonders wichtige Rolle einnimmt, haben die 3 Gebäudeteile, jeweils unterschiedliche Fassaden. So ist die Fassade im Süden mit PV bedeckt, die Fassade im Westen berankt und die Fassade nach Osten mit Textil bespannt. Das Dach wird für Photovoltaik, als Anbaufläche und als Dachterrasse genutzt.
Selbstversorgungskonzept
Das Quartier ist in 8 Zellen gegliedert, von denen 6 bewohnt sind. Die bewohnten Bereiche dieser 6 Zellen sind ringförmig um die Anbaufläche angeordnet und verdichten sich in Richtung Platz. Dort stehen die größeren Mehrfamilienhäuser. Nach außen hin kommen die Siedlerhäuser und zuletzt die Erdhäuser. Die Erdhäuser dienen als Lager, Gemeinschaftsräume, Einkochküchen und zum Indoor-farming. Jedem Bewohner stehen so 4m² Vertical Farm und 95m² konventionelle Anbaufläche zur Verfügung. Das reicht um sich mit Obst, Gemüse und Kartoffeln zu 79% selbst zu versorgen, bei einer von Ärzten empfohlenen Ernährung.
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