Seitenpfad:

Wertschätzung

Wertschätzung und Ertüchtigung von Bestandsbauten.

 
Architektur
@Mikala Holme Samsøe
01.03.2024 - 01.09.2025

Studiengang

Architektur (B.A.)

Projektbeschreibung

Der Begriff Denkmalpflege regt im Deutschen dazu an, über etwas nachzudenken und es zu pflegen. Der aktuelle Bedarf eines kleineren Treibhausgas-Fußabdrucks und mehr Fürsorge für die Erde verschiebt unseren Blick und bringt uns zum Nachdenken über die Bedeutung von alltäglichen Gebäuden:

Sie sind nun weniger Objekte, die nach Gebrauch aus wirtschaftlichen Gründen vernichtet werden können. Es braucht dafür eine breitere Anwendung und Anerkennung guter Alltagsbauten, die über ihre monetären Werte hinausgehen. Wenn man ein Gebäude schätzt, entsorgt man es als Gesellschaft und Individuum nicht gerne, sondern findet eine angemessene Nutzung und akzeptiert die Macken.

Wie können wir als Planende den Eigentümerinnen und Eigentümern dabei helfen, die Qualitäten von ihrer „schützenswerten Alltagsubstanz“ zu erkennen und zu nutzen?

Dabei kommt eine Analysemethode zum Umgang mit bestehenden Gebäuden und ihrer Umgebung zum Einsatz. Die hier angewandte Wertschätzungsanalyse, die aus einem dänischen Planungs- und Umbaudiskurs stammt, hat deutschlandweit in Fachkreisen bereits Nachfrage und Neugier geweckt. Sie wird seit einigen Jahren an der Technische Hochschule Augsburg, Studiengang Architektur gelehrt.

Beteiligte Personen

Prof. Mikala Holme Samsøe

 

Die Denkmalpflege bietet relevante Methoden, durch die wir aktuell über unseren Umgang mit der Alltagssubstanz lernen können.

Beispiel dafür ist die Wertschätzungs-Methode aus einem Planungsdiskurs in Dänemark. Die Methode ist in der dänischen Praxis und Lehre weit verbreitet und allgemein anerkannt. Sie ist dort ursprünglich für das dänische Kultusministerium für Denkmalpflegeobjekte entwickelt worden -  und wird nun erfolgreich und standardmäßig bei Alltagsarchitekturen eingesetzt.

Die Wertschätzung für Alltagsbestand-Analyse Methode schafft einen Überblick darüber

  • warum das Haus, die Bebauung oder der städtische Raum etwas Besonderes ist,
  • wo die bedeutendsten architektonischen und technischen Stärken und Schwächen liegen,
  • worin die wichtigsten Erhaltungswerte bestehen,
  • wie das Haus behandelt werden sollte, um die wichtigsten Erhaltungswerte zu erhalten, wiederherzustellen oder weiterzuentwickeln

Die Wertschätzungsanalyse schlägt fünf Strategien für einen Umgang mit dem Bestand vor: Reparatur, Subtraktion, Rekonstruktion, Transformation und Addition. Auch Kombinationen der Strategien sind möglich.

Architekturstudierende der Technischen Hochschule Augsburg haben ein Schulgebäude aus den 70´er Jahren unter die Lupe genommen und untersucht, wie man das Gebäude gestalterisch, sowie funktional und energetisch ertüchtigen könnte.

Die Entwurfsarbeiten der Studierenden sind dementsprechend eingeordnet.

 

Zusammenarbeit

Prof. Volkmar Bleicher und Andrés Córdoba Tejada, Studiengang KlimaEngineering, Hochschule für Technik in Stuttgart

 

Verwandte Projekte