Kognitive Fähigkeiten sind mentale Prozesse, die es uns ermöglichen, Informationen zu verarbeiten, zu lernen, Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen. Zu den kognitiven Fähigkeiten zählen Aufmerksamkeit, Gedächtnis, logisches Denken, Sprachverständnis sowie visuelle und räumliche Verarbeitung.

Gehen Sie gemeinsam mit dem Vizepräsidenten für Studium und Lehre, Prof. Dr. phil. habil. László Kovács, der spannenden Frage nach, ob wir Menschen uns künftig noch kognitiv anstrengen müssen oder ob das die Künstliche Intelligenz (KI) für uns übernimmt.

László Kovács ist zugleich Professor für Politik, Ethik und Philosophie. Er stellt folgende Denkaufgabe:

• A: Ende des 19. Jahrhunderts wurden Maschinen mit übermenschlicher Leistung in großer Zahl für die industrialisierte Welt gebaut und eingesetzt.
• B: 1896 wurden die ersten neuzeitlichen olympischen Spiele in Athen durchgeführt.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen?

Der erste ungarische Olympiasieger, Alfred Hajós, wurde von seinen Zeitgenossen belächelt, dass er „Sport“ macht, denn Sport war bloß eine sinnlose körperliche Anstrengung. Leistung erbringen konnten Maschinen zu dieser Zeit bereits deutlich besser. Doch Sport hat sich zu einem Massenphänomen entwickelt und bewegt heute viele Menschen. Über andere wird heute gesagt, sie haben zu wenig Bewegung – was allein durch die Leistung der Maschinen möglich wurde.

2022 wurde gezeigt, dass die KI in ziemlich allen Bereichen die durchschnittliche menschliche kognitive Leistung übertroffen hat. Gibt es diesbezüglich eine Parallele zwischen dem 19. und dem 21. Jahrhundert? Kommt eine Generation auf uns zu, die sich kognitiv nicht anstrengen muss? Werden das manche dennoch tun? Und was dann?

Prof. Dr. phil. habil. László Kovács ist Vizepräsidenten für Studium und Lehre sowie Professor für Politik, Ethik und Philosophie an der Technischen Hochschule Augsburg.