KI-Produktionsnetzwerk
Technische Hochschule Augsburg
Gemeinsam KI anwenden - sicher, effizient, interaktiv, nachhaltig. ↗
Im Juni 2022 eröffnete die Technische Hochschule Augsburg gemeinsam mit dem ITA Augsburg das Recycling Atelier. Als Modellfabrik innerhalb des KI-Produktionsnetzwerks arbeitet das Recycling Atelier an der Transformation der Textilindustrie hin zu einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft. Schwerpunkte liegen auf dem mechanischen Recycling, dem Upcycling und dem nachhaltigen Design der nächsten Produktgeneration (Design4Recycling). Beim Treffen ging es gemeinsam mit den Partnern aus der Wirtschaft sowohl um eine Rückschau auf das vergangene Jahr als auch und um die Planung der weiteren gemeinsamen Schritte hin zu einer nachhaltig organisierten Textilbranche.
Fortschritte erzielte das Recycling Atelier Augsburg insbesondere in der Abbildung der Wertschöpfungskette des textilen Recyclings. Denn um diesen real in kleinerem Maßstab als Modellfabrik abbilden zu können braucht es Technologien und Know-how aus der wirtschaftlichen Praxis. Gemeinsam mit den Partnern sind bereits zehn von zwölf Schritten komplett im Recycling Atelier aufgesetzt oder in Planung. Prof. Dr.-Ing. Mesut Cetin, Leiter des Instituts für Textiltechnik Augsburg und Professor an der Fakultät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik an der THA: „Wir sind stolz auf unsere Fortschritte aus dem ersten Jahr und freuen uns auf die weitere intensive Zusammenarbeit mit unseren Partnern. Gemeinsam gestalten wir im Recycling Atelier des KI-Produktionsnetzwerks der THA die Zukunft der Kreislaufwirtschaft – wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig.“
Das Recycling Atelier ist eng verzahnt mit der Technischen Hochschule Augsburg. Der Gründer des Recycling Ateliers, Prof. Dr.-Ing. Stefan Schlichter, und Prof. Dr.-Ing. Mesut Cetin, sind beide zugleich Professoren an der THA und leitende Persönlichkeiten innerhalb des Recycling Ateliers. Zudem bestehen auch inhaltliche Kooperationen. Dazu gehören zum Beispiel der Rennwagen des StarkStrom Augsburg e.V. für den das Recycling Atelier recycelte Carbonfasern entwickelte oder das Projekt detex, bei dem gemeinsam mit dem Innovationslabor der THA unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Alexandra Teynor eine Künstliche Intelligenz entwickelt wurde die zur Automatisierung des komplexen Sortiervorgangs von Textilien beiträgt.
Außerdem wurde das Recycling Atelier um das Lernlabor der Technischen Hochschule Augsburg erweitert. Das Education and Learning Lab for Sustainability Innovations (ELLSI) eröffnete im Juli 2023 und ergänzt die angewandte Forschung am Recycling Atelier um den Aspekt der Weiterbildung. ELLSI sensibilisiert und schult die Fachkräfte von heute und morgen für die Idee und Praxis der Kreislaufwirtschaft – mit besonderem Blick auf die Textilindustrie. Dafür kommen im ELLSI Virtual Reality (VR), Gamification-Ansätze und Hands-on-Prototyping zum Einsatz. Prof. Dr. Nadine Warkotsch, Vizepräsidentin für Forschung und Nachhaltigkeit und Leiterin des KI-Produktionsnetzwerks an der THA meint hierzu: „Gerade weil das Thema Textilrecycling Arbeit an der Zukunft ist, kann es dabei nicht nur um Technik gehen. Deshalb ist die Erweiterung des Recycling Ateliers mit dem Lernlabor ELLSI der konsequente nächste Schritt. Denn die Innovationen in der Branche brauchen kluge Köpfe, die nachhaltig denken und Kreislaufwirtschaft aktiv gestalten Und genau das lernen und erleben sie bei uns.“
Zu weiteren Highlights zählte die Teilnahme des Recycling Ateliers der THA auf der ITMA 2023 in Mailand, der weltweit bedeutendsten Messe für Textil- und Bekleidungstechnologien und -maschinen. Dort wurden auch die bereits vorhandenen aus recycelten Textilfasern hergestellten Produkte gezeigt, unter anderem ein Strickpullover, eine Tasche aus Vliesstoff, Teddybären und Kissen.
Das KI-Produktionsnetzwerk Augsburg, eingerichtet von der Bayerischen Staatsregierung, ist ein Verbund von KI-Kompetenzträgern im Großraum Augsburg. Verbundpartner sind die Universität Augsburg, das Fraunhofer-Institut für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV, das Zentrum für Leichtbauproduktionstechnologie (ZLP) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Augsburg sowie die Technische Hochschule Augsburg. Beteiligt sind zudem auch regionale Industriepartner. Ziel ist eine gemeinsame Erforschung KI-basierter Produktionstechnologien an der Schnittstelle zwischen Werkstoffen, Fertigungstechnologien, datenbasierter Modellierung und digitalen Geschäftsmodellen. Der Freistaat Bayern fördert das Projekt mit 92 Millionen Euro im Rahmen der Hightech Agenda Plus.
Die Technische Hochschule Augsburg (THA) setzt im KI-Produktionsnetzwerk Erkenntnisse und Entwicklungen im Bereich KI in anwendbare Lösungen für die regionale Industrie und das Handwerk um. Transfer ist dabei eine der Kernkompetenzen der THA. Sie nutzt ihre gute Vernetzung mit den Unternehmen der Region und darüber hinaus für eine passgenaue und schnelle Integration der entwickelten Lösungen – sei es physisch in produzierenden Anlagen und Infrastrukturen oder strategisch in das vorliegende Geschäftsmodell.
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