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Das Kinderbuch „Das Spiel“ erzählt von einem Fußballspiel in einem Ort auf Saint Lucia, einem Inselstaat in der Karibik. Gespielt wird auf einer Wiese, die von Regenwald umgeben ist und nahe der Küste liegt. Die Jungen und Mädchen überwinden viele Hindernisse, die ihr Spiel zu beenden drohen, wie mitunter ein aufziehendes Gewitter. Sie werden von Müttern und Vätern angefeuert und spielen solange, bis die Mütter sie nach Hause rufen. Das Buch ist autobiografisch an die Kindheit des Autors angelehnt. Wie im Nachwort geschildert wird, war Fußballspielen ein wichtiger Bestandteil seiner Kindheit auf Saint Lucia, wo er aufwuchs.
Die Kinder werden ohne bestimmte Geschlechterrollen beschrieben. Jungen und Mädchen spielen gleichermaßen leidenschaftlich Fußball miteinander. Die Kinder werden beim Spielen von Müttern und Vätern am Spielfeldrand angefeuert.
Unter den Kindern sind überwiegend Kinder of Color, aber auch weiße Kinder. Somit bieten die Illustrationen viele mögliche Identifikationsfiguren für Kinder unterschiedlichen Aussehens und unterschiedlichen Geschlechts. Das Spiel findet auf Augenhöhe statt. Sie spielen sowohl gegeneinander als auch miteinander, ohne ein Kind auszuschließen. Es geht nicht um Wettkampf und Konkurrenz, sondern um den gemeinsamen Spaß am Spiel, bei dem alle Kinder zusammenhelfen.
Das Buch ist mehrsprachig: Deutsch und Kreolisch. Im Nachwort wird erklärt, dass die Bevölkerung Saint Lucias Kreolisch spricht. Deutsche und kreolische Wörter stehen nebeneinander im Text, wodurch diese wie selbstverständlich in Einem gelesen werden. Beispielsweise ruft ein Kind den anderen Kindern „Vini! Kommt!“ zu. Ein anderes Kind ruft „Shoo! Weg da!“, damit sich die Kühe von der Spielfläche bewegen. Dadurch wird Mehrsprachigkeit als gelebte und selbstverständliche Praxis dargestellt.