Tim im Kongo

-- | - | 0 | + | ++

Der Hauptakteur Tim, ein weißer, europäischer Reporter, reist mit seinem Hund Struppi in den Kongo. Dort erleben sie viele Abenteuer.

Tim wird gleich bei seiner Ankunft jubelnd empfangen, einige Kongoles*innen verbeugen sich vor ihm oder nennen ihn „Massa“. Der Begriff ist abgeleitet vom Englischen „Master“ (für Meister, Herr). Schwarze Sklav*innen in Nordamerika wurden dazu gezwungen, die weißen Sklavenhalter so zu bezeichnen. So wird suggeriert, dass sich die Kongoles*innen wie selbstverständlich und gerne jeder weißen Person unterwerfen. Grundsätzlich werden Tim und Struppi im gesamten Comic als weiße Helden dargestellt, die Probleme lösen, die die Schwarzen nicht bewältigen können (z.B. die Reparatur eines Zuges oder der Kampf mit dem Löwen), wohingegen die Kongoles*innen als dienend, naiv, faul, primitiv und unfähig charakterisiert werden.

Anders als Tim und der Hund Struppi, spricht die dargestellte Bevölkerung im Kongo nur sehr gebrochen und ihnen fehlt der Wortschatz, weshalb sie in fast jedem Satz das Wort „dingsbums“ verwenden. Die Darstellung des äußerlichen Erscheinungsbildes ist stark überzeichnet und exotisierend. Die Kongoles*innen sind mit großen dicken Lippen, sehr dunkler Hautfarbe, mit großen Augen und einer Ähnlichkeit zu Tieren (Animalisierung) gezeichnet. Die Bekleidung ist primitiv, sie tragen meist nur einen Rock, sind barfuß und tragen auffällig viel Schmuck. Tim hingegen trägt während seines Aufenthalts Kleidung und Hut im Abenteurer-Kolonial-Stil.

Der Comic aus dem Jahr 1930 verherrlicht den Kolonialismus, transportiert kolonialrassistische Inhalte und vermittelt eine rassistische Sichtweise auf Afrika und im Speziellen auf den Kongo.

 

Zur Projektwebsite