In Zeiten von Corona verschärfen sich die Anforderungen an eine professionelle Aids-Prävention wie die Sequenz aus einem Klient:innen-Gespräch veranschaulicht:
„Ist doch eh schon alles egal. Corona hat mich den Job gekostet. Bevor ich mir jetzt noch den Coronavirus hole, stecke ich mich lieber mit Aids an. Da habe ich mehr Spaß dabei. Und bei Aids wissen die Ärzte ja wenigsten, wie sie mich behandeln müssen. [ ... ] Bei Corona stehen die [Ärzt:innen] doch bloß rum und schaun dir beim Sterben zu.“
Dass dieses keine Einzelsicht ist, belegt die Pressemitteilung „Über COVID-19 nicht die anderen großen Infektionskrankheiten vergessen” der Deutschen Welle vom 12.05.2020, in der vor einem coronabedingten ins Hintertreffen geratenen Prävention u.a. von HIV gewarnt wird.
Bereits 2001 warnte das Deutsche Ärzteblatt zur Aids-Prävention „Vergessen ist ansteckend”. Unter den eingetretenen Bedingungen von Corona ist es nun noch drängender geworden, dem Vergessen und Bagatellisieren von AIDS bzw. HIV mit einer zeitgemäßen Prävention professionell entgegen zu treten.