Testbetrieb für Sozialberatung via Chat gestartet
Studierende und soziale Einrichtungen testen Chatprogramm für die digitale Sozialberatung im Transferprojekt „Digital wie analog!?“
Soziale Innovationsprozesse anstoßen
„Die Entwicklung digitaler Formen der Sozialen Arbeit ist überfällig. Wir freuen uns sehr, soziale Innovationsprozesse aktuell mitzugestalten. Mit der Testphase der Chat-Sozialberatung können wir wesentlich zur Weiterentwicklung der digitalen Sozialberatung beitragen,” sagte Prof. Dr. Martin Stummbaum vom Studiengang Soziale Arbeit an der Hochschule Augsburg.
Der Beratungschat wurde vom Augsburger Software-Unternehmen Makandra entwickelt und ist bereits in der Sozialen Arbeit im Einsatz. Die Weiterentwicklung erfolgt im Rahmen des Transferprojekts Digital wie analog!? in Kooperation mit der Werkstatt „Digitalisierung in inklusiven Settings” der Universität Vechta und in Forschungs- und Lehrkooperation mit der Praxis der Sozialen Arbeit in Augsburg und Schwaben. Begleitet wird das Projekt von HSA_transfer – der Agentur für kooperative Hochschulprojekte der Hochschule Augsburg im Rahmen der Bund-Länder-Initiative Innovative Hochschule.
Unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Stummbaum vom Studiengang Soziale Arbeit an der Hochschule Augsburg und in enger Zusammenarbeit mit dem AWO-Zentrum für Aidsarbeit Schwaben, der Katholischen Jugendfürsorge Augsburg (KJF) und der Makandra GmbH Augsburg prüfen und evaluieren Studierende des vierten und des sechsten Studiensemesters der Sozialen Arbeit im Rahmen eines Anwendungstests die Funktionalitäten einer für die Soziale Arbeit entwickelten Chatsoftware. Im Mittelpunkt steht dabei die Fragestellung, wie analoge Qualitätskriterien in digitale Beratungs- und Kommunikationsangebote der Sozialen Arbeit überführt werden können.
Gestartet ist das Transferprojekt im Sommersemester 2021. Geplant ist eine Projektlaufzeit von insgesamt drei Semestern.
Testbetrieb: wichtige Ergebnisse für den Praxisbetrieb digitaler Angebote in der Sozialen Arbeit
Der Test ermöglicht, die Funktionalitäten der Beratungsoftware aus Sicht der Klient:innen und aus Sicht der Berater:innen in verschiedenen Szenarien zu prüfen. Ist die Beratungsstelle virtuell geöffnet, so treten Berater:in und Klient:in zeitgleich bzw. „synchron” – wie im Falle physischer Sprechzeiten – in Chat-Kontakt. Außerhalb der Sprechzeiten geben die Klient:innen ihr Anliegen in den Chat ein und sobald die Berater:innen wieder online sind, beantworten sie diese in der Zwischenzeit eingegangenen „asynchronen” Anfragen. Die Beratungsanfragen erfolgen anonym.
Eventuell auftretende Wartezeiten bei der synchronen Chatberatung und eventuelle zeitliche Verzögerungen bei der asynchronen Chatberatung können wichtige Testergebnisse für den Praxisbetrieb digitaler Angebote in der Sozialen Arbeit liefern.
Nach Abschluss der Testphase wird eine Gesamtauswertung erstellt. Diese basiert auf Bewertungskritieren, die von Dr. phil. Julia Frieda Marie Sonnberger und Jutta Harrer-Amersdorffer – beide Hochschule Augsburg – mit Studierenden entwickelt wurden und von Prof. Dr. Martin Stummbaum im Zuge des Forschungsprojekts zur digitalen Zukunft der Sozialen Arbeit erhoben wurden.
Die Forschungs- und Entwicklungsintention des durchgeführten Tests der Chatsoftware zielt dabei nicht nur auf methodisch-konzeptionelle Perspektiven, sondern auch auf Fragen der Organisation digitaler Angebote in der Sozialen Arbeit.
Weitere Informationen
Kontakt für Presseanfragen
Telefon: | +49 821 5586-3575 |
Telefon: | +49 821 5586-3315 |