Jetzt sind auch die letzten Tage meines Auslandssemesters vorbei und ich kann kaum fassen, wie schnell die Zeit vergangen ist. Ein Abschied von einem Land, das mir mehr gegeben hat, als ich mir davor je vorgestellt habe. Der kalte und dunkle Winter in Karlstad wird in meinen Erinnerungen zu einem einzigartigen Kapitel, geprägt von eisigen Temperaturen und wochenlang liegengebliebenem Schnee. Doch selbst die eisige Kälte konnte meine Begeisterung für dieses Land nicht negativ beeinflussen.
Während des Winters habe ich das umgesetzt, was man in Schweden oft hört: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.” Und so habe ich mich warm eingepackt, um die zauberhafte Schneelandschaft zu erkunden. Die Flüsse und Seen waren zugefroren und bei zweistelligen Minusgraden bildete sich eine hauchdünne Eisschicht auf meinen Haaren und Wimpern, wenn ich kurz draußen spazieren ging. Und wenn es schon so kalt war, durfte natürlich eine heiße Sauna mit anschließendem Eisbaden nicht fehlen!
Die Dunkelheit des Winters war zwar etwas ungewöhnlich für mich, aber ich fand Ablenkung in der lichtdurchfluteten Bibliothek der Universität oder unternahm mit meiner Freundesgruppe abwechslungsreiche Indoor-Aktivitäten. Die kurzen Momente des Tageslichts nutzte ich für wunderschöne Winterspaziergänge.
Das absolute Highlight meines letzten Drittels in Schweden war die Reise nach Lappland. Selbst organisiert und mit dem Nachtzug von Stockholm nach Kiruna gereist, erlebten wir eine wunderschöne Woche im hohen Norden. Eine Schneemobiltour, ein Schlittenhunde-Abenteuer und die Fahrt nach Abisko und Narvik in Norwegen wurden zu unvergesslichen Erlebnissen. Der Anblick der Nordlichter war definitiv der Höhepunkt dieser Reise – ein Naturspektakel, das ich nie vergessen werde.
Auch mein 15 ECTS-Kurs in der zweiten Hälfte des Semesters war ein Erfolg. Der Workload war angemessen, und die Möglichkeit, nach der Winterpause hybrid am Kurs teilzunehmen, war ein großzügiges Angebot der Lehrenden. Ich habe mich jedoch dazu entschlossen, nach Weihnachten noch einmal nach Karlstad zurückzukehren, um auch die letzten drei Wochen vor Ort noch komplett mitzunehmen.
Nun, da mein Abenteuer in Schweden vorüber ist, kann ich mit Überzeugung sagen, dass dies die beste Zeit meines Lebens war. Schweden hat sich als das perfekte Land für mich entpuppt und die Organisation der Universität sowie die schwedische Kultur haben mir ein Gefühl von Sicherheit vermittelt, trotz meiner anfänglichen Ängste. Wer die Natur liebt, wird von Schweden fasziniert sein – ein Land voller Schönheit und Entdeckungen.
Für all jene, die noch zweifeln, ob ein Auslandssemester das Richtige ist, kann ich nur sagen: Macht es! Meine anfänglichen Zweifel sind ein paar Tage nach der Ankunft in Karlstad verflogen, denn diese Erfahrung hat mich wachsen lassen, wunderbare Freundschaften geschaffen und Momente fürs Leben geschenkt. Schweden, ich vermisse dich schon jetzt – Tack för allt! („Danke für alles!“)
Falls ihr Fragen zum Auslandssemester in Schweden habt, schreibt gerne eine E-Mail an [Bitte aktivieren Sie Javascript].
Alina Baumann studiert im Studiengang Personalmanagement an der Fakultät für Wirtschaft der Technischen Hochschule Augsburg. Das Wintersemester 2023/24 verbringt sie an der Karlstads universitet. Im Travel Diary berichtet sie von ihren ersten Woch...
Die Zeit fliegt förmlich vorbei und ich kann es kaum glauben, dass ich bereits über der Hälfte meines Abenteuers hier in Karlstad bin. Jeder Tag ist voll mit neuen Erlebnissen und spannenden Momenten, die dieses Auslandssemester zu etwas ganz Beso...