Vor Semesterstart habe ich zunächst noch an der Welcome Week teilgenommen – eine Woche voller Aktivitäten für die Austauschstudierenden, die vom Exchange Team mehr oder weniger gut organisiert wurde. Wir sind unter anderem an den Strand gefahren, haben Montréal per E-Scooter erkundet und waren auf einem Musikfestival.
Die Semesterstruktur an der HEC unterscheidet sich stark von der in Deutschland: Es wird sehr viel mit Projektabgaben, kleinen Tests und Case Studies unter dem Semester gearbeitet, was mir persönlich deutlich besser gefällt. Man hat somit das Gefühl, mehr und effektiver zu lernen. Die Prüfungen am Ende des Semesters zählen demnach nur noch höchstens 40 % zur Gesamtnote, da der Rest bereits durch die übrigen Arbeiten während des Terms abgedeckt wird.
Kleiner Tipp am Rande: Sucht euch für die Gruppenarbeiten am besten Studierende, die nicht zum Austausch hier sind bzw. deren Noten an der Heimathochschule auch umgerechnet werden. Viele sind hier nämlich nur „pass or fail“, was die Qualität der Arbeiten stark beeinträchtigt. Die Professor:innen sind sehr motivierend und binden die Studierenden aktiv in die Vorlesung mit ein, denn Mitarbeit wird hier auch bewertet und fließt meistens mit bis zu 10 % in die Gesamtnote mit ein.
Ich habe zwei Vorlesungen auf Englisch und zwei auf Französisch und absolviere hier eine Vertiefung im Bereich „Gestion des Opérations et de la Logistique“ mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit. Dazu habe ich Projektmanagement und „Building Small and Medium-sized Enterprises“ belegt.
Auch wenn sich québecois etwas vom klassischen Schulfranzösisch unterscheidet, kommt man gut mit – vorausgesetzt man hat sich vorbereitet. Zufälligerweise kommt eine meiner Professorinnen aus Landsberg am Lech, was ihr Französisch für mich natürlich sehr angenehm macht. Da sieht man mal wieder: Die Welt ist klein! Und in diesem Sinne verabschiede ich mich in den Oktober, der hier besonders schön sein soll!