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- 1. Bayerische Fachtagung BOS und Hochschule
Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement: Wichtiger Austausch und neue Erkenntnisse für Forschung und Praxis
1. Bayerische Fachtagung BOS in angewandter Forschung und Wissenschaft war ein voller Erfolg
In über 40 Fachvorträgen, Workshops und Simulationen setzten sich die rund 200 Teilnehmenden mit aktuellen Fragestellungen aus dem Bereich Bevölkerungsschutz auseinander und tauschten ihre Erfahrungen und Kenntnisse aus Wissenschaft und Praxis aus: So beschäftigten sich mehrere Vorträge mit dem Einsatz von digitaler 3D-Technologie und Virtual-Reality-Technologie in der Ausbildung von Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei und anderen Hilfsorganisationen. Weitere Themen waren beispielsweise die Einsatzführung mit Hilfe von Drohnen, didaktische Methoden und Tools in der virtuellen Aus- und Weiterbildung sowie Analysen realer Katastrophenschutzübungen.
Prof. Dr. Nik Klever, Professor für Informatik an der Hochschule Augsburg und Beauftragter des Augsburger Projekts „Partnerhochschule der Feuerwehren und Hilfsorganisationen“, zog am Ende der Tagung ein positives Fazit: „Wir freuen uns, dass die Tagung im virtuellen Raum so erfolgreich verlaufen ist. Die Vorträge waren gut besucht, die Diskussionen lebhaft. Ich hoffe, dass alle Teilnehmenden wichtige neue Impulse für ihre Arbeit in Wissenschaft und Praxis gewinnen konnten und durch die Tagung organisationsübergreifende Kooperationen entstehen werden.“
Podiumsdiskussion: Hochschulen und Hilfsorganisationen enger verknüpfen
Den abschließenden Höhepunkt der Tagung bildete eine Podiumsdiskussion unter der Moderation von Prof. Klever und Prof. Dr. Peter Bradl, Leiter des IREM, zum Thema „BOS und Hochschule: Stilbruch oder ein Umdenken in die richtige Richtung“. Daran nahm auch Bernd Sibler, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst und Schirmherr der Veranstaltung, teil. Neben Sibler saßen auf dem virtuellen Podium Leonhard Stärk (Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsschutz der bayerischen Hilfsorganisationen), Christian Resch (Geschäftsführer Disaster Competence Network Austria), Prof. Dr. Stefan Sesselmann (Studiengangsleitung Arztassistenz an der OTH Amberg-Weiden), Prof. Dr. László Kovács (Vizepräsident für Studium und Lehre der Hochschule Augsburg) und Maximilian Ritter (Student an der Hochschule Augsburg).
Einigkeit bestand bei den Teilnehmenden der Diskussion darüber, dass Hochschulen und Hilfsorganisationen angesichts deutlich komplexer gewordener Schadensszenarien ihre Zusammenarbeit noch weiter vertiefen müssen, das Ehrenamt eine höhere Anerkennung erfahren müsse und Studierende, die ehrenamtlich tätig sind, besonders gefördert werden müssen.
Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonte: „Ohne die wertvolle Arbeit der vielen Ehrenamtlichen würde Bayern nicht auskommen – wir können daher nicht auf das bürgerschaftliche Engagement verzichten. Als Partnerhochschule für Feuerwehren und Hilfsorganisationen bietet die Hochschule Augsburg besondere Möglichkeiten für eine bessere Vereinbarkeit von Studium und Ehrenamt. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Nachwuchssicherung und setzt bayernweit ein sichtbares Zeichen für die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements.“
Die Hochschule Augsburg ist bereits seit 2015 Partnerhochschule der Feuerwehren und Hilfsorganisationen. Als solche ist sie nicht nur Ansprechpartnerin in wissenschaftliche Fragen, sondern unterstützt in besonderem Maße Studierende, die neben dem Studium ein Ehrenamt ausüben. So fließt bei Studienbewerber:innen eine ehrenamtliche Tätigkeit positiv in die Bewerbung um einen Studienplatz mit ein und Studierende, die ehrenamtlich engagiert sind, haben höhere Chancen auf ein Stipendium.
Prof. László Kovács sagte, dass darüber hinaus noch weitere Maßnahmen notwendig seien: „Wissenschaft und Praxis müssen noch enger verzahnt werden. Als Hochschule könnten wir die Ausbildung von ehrenamtlich tätigen Studierenden zum Beispiel dadurch unterstützen, dass wir uns gemeinsam mit den Hilfsorganisationen einheitliche Standards setzen und zusammen Veranstaltungen und Module an der Hochschule anbieten. Möglich wäre auch die Anerkennung von Kompetenzen aus dem ehrenamtlichen Bereich für das Studium – gegebenenfalls auch ohne Noten.“
In ihren Schlussworten formulierten die Teilnehmenden der Diskussion ihre Wünsche für die kommenden zehn Jahre: Zusammenfassend sei ein gewinnbringender Transfer von wissenschaftlichen Kenntnissen in die Praxis, eine gegenseitige Anerkennung von Leistungen und Kompetenzen sowie eine bessere Vereinbarkeit von Ehrenamt und Studium notwendig. Um den steigenden Anforderungen im Bereich der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben nachzukommen, sei die Akademisierung der richtige Weg – allerdings sei auch eine entsprechende Wertschätzung für das Ehrenamt unabdingbar.