Open Educational Resources
Die Idee von Open Educational Resources (OER)
Die Grundidee ist einfach: Wenn Lehrende ihre Materialien (Skripte, Videos, Übungsblätter etc.) unter "offenen" Lizenzen zur Verfügung stellen, können andere Lehrende davon profitieren und sind selbst ermuntert, ihre Materialien zur Verfügung zu stellen.
Voraussetzung ist eine solide Kenntnis der Bedingungen, unter welchen man das eigene Material veröffentlichen kann. Die Creative-Commons-Lizenzmodelle wurden speziell dazu entworfen, den Umgang mit der rechtlichen Seite zu erleichtern.
Diese Fragen werden unter dem Begriff Open Educational Resources (OER) deutschlandweit und international diskutiert.
OER im internationalen Kontext
Die gebräuchlichste und damit am meisten verbreitet ist die Definition der UNESCO:
Open Educational Resources (OER) sind Bildungsmaterialien jeglicher Art und in jedem Medium, die unter einer offenen Lizenz stehen. Eine solche Lizenz ermöglicht den kostenlosen Zugang sowie die kostenlose Nutzung, Bearbeitung und Weiterverbreitung durch Dritte ohne oder mit geringfügigen Einschränkungen. Dabei bestimmen die Urhebenden selbst, welche Nutzungsrechte sie einräumen und welche Rechte sie sich vorbehalten.(Quelle: UNESCO)
Neben der UNESCO gibt es noch weitere Institutionen die sich aktiv mit dem Thema OER beschäftigen und damit einen großen Einfluss auf die Diskussion zu diesem Thema haben. Auf internationaler Ebene sind das zum Beispiel die OECD, die EU, die William and Flora Hewlett Foundation sowie die Commonwealth of Learning (COL). Das nationale Feld wird vom BMBF, der KMK und der HRK geprägt.
Creative-Commons-Lizenzen
Creative Commons ist eine gemeinnützige Organisation, die verschiedene Standard-Lizenzen entwickelt haben, um es Urhebenden zu ermöglichen, ihr Werk unter selbst definierten Bedingungen zu veröffentlichen. Insgesamt gibt es sechs verschiedene Lizenzen, die jeweils das Nutzungsrecht des Werkes regeln.
Aufgebaut werden die Lizenzen aus vier unterschiedlichen Bausteinen:
- der erste Baustein BY, der für "created by" steht, ist Bestandteil jeder Lizenz
- der Baustein SA steht für "share alike" und regelt die Bedingungen der Weitergabe
- mit dem Baustein NC wird der Nutzungskontext definiert: NC steht für "non-commercial"
- der Baustein Modul, ND, steht für "no derivatives" und gibt vor, ob das Werk bearbeitet werden darf oder nicht
Die folgende Tabelle zeigt alle sinnvollen Kombinationen dieser Bausteine und nennt die Bedingungen, die an die jeweilige Lizenz geknüpft sind.
CC-BY | Namensnennung |
CC-BY-SA | Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen |
CC-BY-ND | Namensnennung, keine Veränderungen |
CC-BY-NC | Namensnennung, nicht kommerziell |
CC-BY-NC-SA | Namensnennung, nicht kommerziell, Weitergabe unter gleichen Bedingungen |
CC-BY-NC-ND | Namensnennung, nicht kommerziell, keine Veränderungen |
CC 0 | kein Copyright wenn möglich (Public domain)("no Copyright") |
Einen Blick auf die Lizenzen und deren modularen Aufbau gibt das eingefügte Video von Jöran Muuß-Merholz. Darin werden die einzelnen Module der Lizenzen mit dem lehrreichen Lizenzmodulator erklärt.
Video: Freie Bildungsmedien (OER)
In dem folgenden Video erklärt Prof. Spannagel die Ideen hinter OER und skizziert das sehr einfache, modulare Lizenzmodell von Creative Commons.
Links zu OER
- Überblicksartikel (e-teaching.org)
- Leitfaden der Bertelsmann-Stiftung
- Informationsstelle OER
- OERcamp: Seit 2012 gibt es jährlich Infoveranstaltungen in Form von barcamps