01.07.2023 - 30.06.2026
Fördermittelbescheide an bundesweites Projekt NeMo.bil übergeben
1,2 Millionen Euro-Förderung werden im TTZ Landsberg in Autonomes Fahren investiert
Ziel des dreijährigen bundesweiten Forschungsvorhabens ist es, ein innovatives Mobilitätssystem auf Basis von Schwarmintelligenz zu entwickeln. Dieses System ermöglicht einen individualisierten öffentlichen Verkehr, der auch im ländlichen Raum für Kommunen finanzierbar sein soll. Hierfür werden datenbasierte Lösungen sowie autonomes Fahren mit einem neuen Fahrzeugsystem zusammengeführt. Letzteres besteht aus autonom fahrenden Ultraleicht-Fahrzeugen („NeMo.Cab“), die individuell einzelnen Personen einsammeln und sich an Kernstrecken an Zugfahrzeuge („NeMo.Pro“) anschließen und abkoppeln.
An der Technischen Hochschule Augsburg erfolgen die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Projekt NeMo.bil unter der Projektleitung von Prof. Dr.-Ing. Carsten Markgraf, wissenschaftlicher Leiter des Technologietransferzentrums in Landsberg am Lech (TTZ Landsberg) im Forschungsfeld Autonome Systeme. Im Fokus steht dabei die fahrtechnische Automatisierung. Dabei wird das autonome Fahren der Leichtbaufahrzeuge weiterentwickelt, insbesondere der Koppel- und Entkoppelprozess sowie die Konvoifahrten. Während der Entwicklungsphase werden Testfahrten auf dem Gelände des ADAC Testzentrum Mobilität in Penzing durchgeführt.
Der Parlamentarische Staatssekretär Michael Kellner betonte: „NeMo.bil erweitert Mobilität um ein neues Konzept. Es wird für den ländlichen Raum ein System entwickelt und erprobt, mit dem auch in Zukunft individuelle Mobilität bedarfsgerecht und nachhaltig gestaltet werden kann. Dadurch werden auf Basis des vollautomatisierten Fahrens am Industrie- und Forschungsstandort Deutschland der öffentliche und der Individualverkehr fusioniert. Ein Erfolgsfaktor ist die Skalierungsfähigkeit des Konzepts. Es muss daher schon jetzt gelingen, das Forschungsprojekt mit einer breit getragen Entwicklungs- und Umsetzungsinitiative zu verknüpfen. Bei dieser Herausforderung werden wir die Initiatoren des Mobilitätskonzeptes in den nächsten Jahren auch politisch unterstützen.“
Projekt-Initiator Prof. Dr. Thomas Tröster, Inhaber des Lehrstuhls Leichtbau im Automobil an der Universität Paderborn, machte deutlich: „Völlig anders als bisherige Ansätze, wird das neue System zwei verschiedene Fahrzeuge benötigen. Der Grund dafür liegt in der extrem hohen Energie- und Ressourceneffizienz, die wir erreichen wollen. Darum wird es deutliche Kostenvorteile gegenüber dem aktuellen ÖPNV bieten und gleiche Komfortmerkmale wie heutige PKW erfüllen“. Er dankte der Stiftung Westfalen, die mit ihrer Förderung wesentlich zum Aufbau der für dieses innovative Projekt notwendigen Konsortial-Strukturen beigetragen habe.
Konsortialführer Marcus Zwick, Geschäftsführer der INYO Mobility, erläuterte: „Wir realisieren ein bedarfsorientiertes, flexibles und nachhaltiges Transportsystem für alle Menschen mit und ohne Führerschein. Das Projektergebnis wollen wir nachhaltig in die Umsetzung bringen und breitflächig skalieren“. Cristina Brandtstetter von FIWARE Foundation stellte heraus: „Zur Verwirklichung von NeMo.bil ist eine digitale Plattform ein Schlüsselelement. Sie kann eine intensive Nutzung von Daten über Verkehrsräume und Fahrzeuge sicherstellen sowie gleichzeitig neue Wertschöpfungsstrukturen eröffnen“.
Folgende 20 Partner bilden das Konsortium zur Umsetzung des Projekts NeMo.bil:
Aspens GmbH, AVANCO Composites GmbH, BULIGHT GmbH, CADFEM Germany GmbH, CP Tech GmbH, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), dSPACE GmbH, FIWARE Foundation e.V., HOLON GmbH, INYO Mobility GmbH, LIA GmbH, Neue Mobilität Paderborn e.V., PHOENIX CONTACT E-Mobility GmbH, Poppe + Potthoff GmbH, Reisewitz GmbH & Co. KG, Technische Hochschule Augsburg, Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Univer-sität Paderborn, Wissenschaftszentrum Berlin und die Technische Universität Dortmund.
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