6. Vortrag der Veranstaltungsreihe „Masterpieces“
Die Zielsetzung von ModProFT war die Entwicklung eines flexibel einsetzbaren Demonstrators für Funktionstests in der Elektronikfertigung. Hierfür wurden vor allem Aspekte der fehlertoleranten Handhabung der Baugruppen, die flexible und robuste Roboteransteuerung sowie die einfache und schnelle Anpassung der Prozessteuerung betrachtet. Anhand ausgewählter Anwendungsszenarien und Baugruppen wurden verschiedenste Greifersysteme auf ihre Tauglichkeit getestet. Dabei zeigte sich, dass elektromechanische Greifsysteme einen sichereren Griff als spezialisierte Greifer basierend auf Adhäsion oder Vakuum bieten. Um den Funktionstester flexibel nutzen zu können, müssen Kamerasysteme eingebunden werden. Als Video-Frontend der für die Baugruppenregistration vorgesehenen 2D Bildverarbeitungspipeline dient eine hochauflösende, kostengünstige Consumer Digitalkamera. Zur Umfelderkennung und Kollisionsvermeidung wurde zudem eine Low-Cost 3D Kamera eingesetzt. Mit der KI-basierten Verfahren zur semantischen Bildanalyse können so Objekte im Arbeitsraum verortet werden. Die automatisierte Prüfaufgabe wird von einem 6-Achs-Knickarm-Roboter umgesetzt, dessen Steuerung durch Behavior Trees reaktiv und modular aufgebaut ist. Als Integrationsplattform für die Sensordatenverarbeitung, Steuerungsalgorithmen und Hardwareschnittstellen diente das Robot Operating System (ROS) 2 Framework. ROS ermöglicht zudem die Anbindung von Simulationswerkzeugen wie Gazebo und Matlab, um mit digitalen Zwillingen Regelalgorithmen zu entwickeln. In naher Zukunft wird ein Prototyp des automatisierten Funktionsteststandes beim Forschungspartner BMK professional electronics GmbH eingesetzt.
Nach Ende des Vortrages konnte der Prozess live am Demonstrator in der Robotikhalle vor Ort angeschaut werden. Eine Fortsetzung der Vortragsreihe wird zusammen mit dem offenen Labor am 14.05. stattfinden.
