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Anwenderforum "IIoT-Use Cases für die Industrie"

 
17.10.2023
Nördlingen

Am 17. Oktober 2023 diskutierten 18 Teilnehmende regionaler und internationaler Unternehmen sowie Vertreter anderer Institutionen am TTZ Nördlingen aus verschiedenen Perspektiven über die zahlreichen Möglichkeiten, die das Industrial Internet of Things (IIoT) der Industrie eröffnet.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Prof. Florian Kerber, dem wissenschaftlichen Leiter des TTZ Nördlingen, der die externen Besucherinnen und Besucher über die Verortung und die Aufgaben des TTZ Flexible Automation in Nördlingen aufklärte und eine Überleitung von den bisherigen Themen des Anwenderforums zu Digitalen Zwillingen zum aktuellen Thema, nämlich dem Industrial Internet of Things, schaffte.

 

Prof. Jürgen Lenz, stellvertretender wissenschaftlicher Leiter des TTZ, führte detailliert in die Welt des Internet of Things ein und erläuterte Berührungspunkte, die wir auch als Privatpersonen schon jetzt mit diesem vielseitigen Thema haben. Mit einem Überblick der aktuell angebotenen Plattformen, deren Komponenten und einigen Firmen, die IoT Plattformen anbieten, fuhr Prof. Lenz ausführlich fort. Abgerundet wurde der Beitrag zur Einführung durch mehrere konkrete Anwendungsbeispiele wie Location Tracking oder Maschinenmonitoring, den so genannten use cases.

Als Vertreter der momentan größten IoT Plattform präsentierte Jörg Wöhrle als ersten konkreten use case die Architektur und Dienstleistungen der Amazon Web Services (AWS). Wöhrle betonte die Vielfalt, Kombinationsmöglichkeiten und Freiheiten, die Unternehmen durch AWS Anwendungen bekommen, beispielsweise Kapazitäten für Trainings und Datenspeicher oder Datenbanksysteme zum Organisieren der Daten. Ein kleines Highlight
war auch die sehr anschauliche Live Demonstration einiger Möglichkeiten anhand eines Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssensors, der mit einem Raspberry Pi verbunden war und in kurzen Zeitabständen über Daten in AWS informierte.

Christian Mühsam stellte die IIoT Plattform für Manufacturing Execution Systems der Firma Grenzebach Maschinenbau vor, deren Sitz sich ganz in der Nähe, nämlich in Hamlar befindet. Grenzebachs Plattform Sericy wurde hausintern entwickelt und ist ein umfangreiches und dynamisches Softwaresystem, das den Herstellungsprozess von Gütern vom Rohmaterial bis zum fertigen Produkt überwacht, verfolgt, dokumentiert und steuert. Anhand von Bildern und Videos schaffte es Mühsam, die Bedienerfreundlichkeit und Individualität der Anwendung greifbar zu machen.

Einen etwas anderen Blickwinkel verschaffte im Anschluss Manuel Rüger der Firma Atio aus Ulm, der erläuterte, wie seine Firma den Kundenwunsch nach einer IIoT zur Aufrüstung von bereits seit teilweise 25 Jahren verkauften Räucheröfen erfüllte, um prädiktive Wartung als
Dienstleistung anbieten zu können. Die Möglichkeit, einem Stillstand in der Produktion und somit Betriebsausfällen durch eine solche Plattform vorzugreifen, überzeugte die Zuhörenden sofort, da Rüger erläuterte, dass die Räucheröfen sogar bis nach Tasmanien geliefert wurden und Ersatzteile somit bis zu 14 Tage Lieferzeit hätten.

Jeder dieser Beiträge macht deutlich, dass IIoT Plattformen in Zukunft nicht mehr wegzudenken sein werden und Abläufe in der Industrie vereinfachen. Der Austausch auf regionaler Ebene hilft, den eigenen Stand und die eigenen Ansprüche einzuordnen und auch Möglichkeiten zur Zusammenarbeit neu auszuloten. Florian Kerber kündigte daher auch in seinem Resümee am Ende der erfolgreichen Veranstaltung an, dass es am 12. März 2024 eine Fortsetzung geben wird.

 
Vortrag von Herrn Wöhrle von Amazon Web Services