Quartalsmeeting des Projektes ModProFT
Das Forschungsteam um die Projektverantwortlichen Dr. Scheicher und Prof. Dr. Kerber tauschte sich über neueste Forschungsergebnisse, Versuche und mögliche Schwierigkeiten im Projektverlauf des modellbasierten, robotergestützten Prüfkonzeptes für die Elektronikauftragsfertigung aus. Gegenteilig zur klassischen Elektronikfertigung fokussiert sich das Forschungsprojekt auf die so genannte „high mix, low volume“ Fertigung, bei der viele unterschiedliche Baugruppen in geringen Stückzahlen produziert und durch die neu entwickelten Funktionsteststationen geprüft werden können.
Zur Verwirklichung des Projektes wird ein vollständiger Digitaler Zwilling erzeugt. Dieser kombiniert Informationen über die Produkte, Funktionstestanlagen sowie den robotergestützten Prüfprozess und ergänzt diese um Sensorinformationen von 2D- und 3D-Kamerasystemen für das prozesssichere Handhaben der Baugruppen und die komplette Nachverfolgbarkeit der Baugruppen. Dadurch kann der gesamte Prüfprozess automatisiert werden.
Zum aktuellen Zeitpunkt ist die Entwicklung des Demonstratoraufbaus und die Integration der Systeme in vollem Gange. Dies spiegelte sich auch in den besprochenen Themen wider. So wurde besonderes Augenmerk auf Maschinenkommunikation und Datenintegration in das Betriebsumfeld bei BMK, die Konzeptionierung eines flexiblen Prüfstandskonzepts und den aktuellen Integrationsstand des Demonstrators gelegt.
Das durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie im Rahmen des Bayerischen Verbundförderprogramms Förderlinie Digitalisierung –Informations- und Kommunikationstechnologie geförderte Projekt hat eine Laufzeit von 30 Monaten und endet am 30.06.2024.
BMK, mit Hauptsitz in Augsburg, ist seit 1994 einer der führenden deutschen Electronic Manufacturing Services (EMS)-Dienstleister mit aktuell über 1.750 Mitarbeitenden. Der Auftragshersteller für elektronische Baugruppen und Geräte wurde 2020 mit dem Augsburger Zukunftspreis ausgezeichnet und ist Finalist beim Großen Preis des Mittelstandes. Zu den Kernkompetenzen gehören die Elektronikentwicklung, die Elektronikproduktion, sowie das After-Sales-Management. Somit deckt BMK den kompletten Lebenszyklus der Elektronik ab. Im Bereich der Entwicklung wird das vielfach erprobte Know-how in Produktdesign, zum Beispiel zu Layout, Rechtskonformität und Zulassung elektronischer Baugruppen und Geräte, ständig ausgebaut. Für anspruchsvolle Geschäftskunden werden Baugruppen von Losgröße 1 bis 50.000 gefertigt. Neben der Bestückung von Leiterplatten gehören vielfältige, weitere Sonderprozesse wie Lackierung von Baugruppen, Verguss- und Fixierprozesse sowie verschiedenste Montageprozesse zum Portfolio der BMK-Fertigung. Zudem müssen die gefertigten elektronischen Baugruppen diversen Prüfungen unterzogen werden. Hierzu entwickelt und integriert BMK neben Standardtests weitere individuelle Funktionsprüfungen in den Fertigungsablauf und gewährleistet damit eine hohe Testabdeckung.
Mehr unter:
Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg ist vertreten durch die Fakultät für Elektrotechnik und das Technologietransferzentrum Flexible Automation in Nördlingen. Das 2011 gegründete Technologietransferzentrum Flexible Automation der Hochschule Augsburg in Nördlingen ist Transferpartner für angewandte Forschung und Entwicklung für die flexible Automation in der Region Donau-Ries und wird durch Prof. Dr. Florian Kerber vertreten. Kernkompetenzen des TTZ sind Prozessentwicklung für die Industrie 4.0, Digitale Produktionszwillinge, innovative Assistenzsysteme und kooperative Robotik. Vorrangiges Ziel des Technologietransfers ist es, Lösungen für die Migration von regionalen Unternehmen im Bereich Industrie 4.0 zu finden.
Mehr unter: