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ViewSonic Viewboard

 
30.09.2022
  • digitale Wandtafel mit Touchscreen und zahlreichen vorinstallierten Anwendungen
  • Ideal für visuelles und interaktives Arbeiten
  • geeignet für kleine Gruppen bis 10 Personen
  • Preis ca. 3500€
 

Wie sieht Lehre in Zukunft wohl aus? Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie als Lehrperson zeichnen ein Diagramm und bemerken währenddessen, dass nicht mehr genug Platz ist, um daneben noch eine Erklärung zu schreiben. Kurzerhand verkleinern Sie das Diagramm und schieben es zur Seite. Nun haben Sie wieder genug Platz für Ihre Ausführungen. Um ein Bild einzubauen, schieben Sie es einfach an die gewünschte Stelle und beschriften es. Für mehr Interaktion mit den Studierenden können diese ihre Hausaufgaben über den Browser übertragen und mit allen teilen. Am Schluss wird die gesamte Präsentation samt Bilder und Hausaufgaben an alle Teilnehmenden verschickt. Klingt nach Zukunftsmusik? Ist mit dem Viewboard von ViewSonic aber jetzt schon möglich.

Person steht vor dem Viewboard

Kurzbeschreibung

 

Das Viewboard ist ein interaktiver, universell und multimedial nutzbarerer Touch-Screen. Man kann darauf schreiben, Dinge löschen und verschieben sowie vergrößern und verkleinern. Um multimedial zu arbeiten, lassen sich Bilder und Videos öffnen, einfügen und abspielen. Darüber hinaus kann es als Bildschirmerweiterung für den eigenen Laptop und zum Screen-Sharing genutzt werden. Die erstellten Inhalte lassen sich leicht exportieren und verteilen.

Wenn man vor dem Viewboard steht, wirkt es recht mächtig. Mit Maßen von 1,7 Meter auf 1.07 Metern ist es der Bildschirm nicht gerade klein. Um das 50 kg schwere Board sicher zu positionieren, muss es an die Wand geschraubt oder auf einem Ständer am besten mit Rollen platziert werden. Leider ist bei einem Preis von 3.500€ keine Wandhalterung inbegriffen.

Einsatzszenarien

 

Präsenzveranstaltungen mit Kleingruppen (Meetings, Projektbesprechung, Workshops)

Durch das Viewboard kann in kleinen Arbeitsgruppen ein ganz eigener Workflow entstehen. Die gesamte Gruppe kann sich vor dem Board platzieren und gemeinsam (auch gleichzeitig) an der großen Fläche arbeiten. Die integrierte Whiteboardfunktion ist dafür prädestiniert. Ähnlich wie bei einem analogen Whiteboard hat man eine weiße Fläche, die man beschreiben kann. Mit dem Unterschied, dass die digitale Whiteboardfläche theoretisch unendlich ist. Die Navigation auf der riesigen Fläche ist durch die Zoom-Funktion, mit der man rein- und rauszoomen kann, sehr einfach. Schreiben funktioniert auf dem digitalen Whiteboard ebenso wie auf einem Analogen. Jedoch kann das Geschriebene auf einem digitalen Whiteboard einfach markiert und verschoben werden. Durch das Verschieben und die Verwendung der Zoom-Funktion ist es möglich, die gesammelten Inhalte auf einmal zu überblicken. Aufgrund der Größe des Viewboards kann man aber, verglichen mit vier vollgeschriebenen Tafeln, relativ wenig abbilden.

Dafür kann man mit dem Viewboard aber multimedial arbeiten. Die Schriftfarbe kann selbstverständlich geändert werden und eingefügte Bilder oder Videos lassen sich für eine Analyse markieren und beschreiben. Der mitgelieferte Touch-Pen, ein kleiner Plastikstift, der sowohl eine zugespitzte Seite als auch ein abgeflachtes Ende hat, liegt gut in der Hand. Beim Schreiben auf dem Viewboard ist der Stift zwar recht laut, ist aber sehr zuverlässig. Wegwischen kann man alles mit dem mitgelieferten Plastik-Schwamm. Dieser wird vom Whiteboard als solcher erkannt und löscht alles, über das man wischt.

Hand wischt mit dem Schwamm auf dem ViewBoard

Die Arbeit mit dem Whiteboard ist vielseitig, jedoch manchmal nicht ganz so intuitiv, wie man sich das wünschen würde. Gerade das Wechseln zwischen verschiedenen Funktionen erfordert recht viele Klicks und man würde sich eine effizientere Steuerung wünschen.

 

Hybrides Szenario

Das Viewboard kann auch in hybriden Szenarien eingesetzt werden, bei denen sowohl Präsenz- als auch Online-Teilnehmende anwesend sind. Die Lehrperson kann ihren Rechner an das Viewboard anschließen und diesen dann über den Touch-Screen des Viewboards steuern. Mit der Whiteboard-Anwendung von Zoom oder der Kommentieren-Funktion kann der Lehrende dann genauso wie an einer Tafel arbeiten und die Teilnehmenden zu Hause können in Echtzeit kollaborativ mitarbeiten. Um die Interaktion mit dem Präsenzpublikum zu erhöhen, können auch mehrere Personen gleichzeitig am Viewboard schreiben und zeichnen.
Insgesamt ermöglicht das Viewboard einen ganz eigenen interaktiven Workflow. Aber auch wenn mit einer Gruppe gearbeitet wird und mehrere Personen das Board nutzen, bedarf es jemanden, der sich mit den Funktionen des Boards auskennt und die Zusammenarbeit moderiert.

 

Zwei Personen arbeiten am Viewboard

Weitere Funktionen

 

Der Bildschirm des Viewboards kann aufgezeichnet werden und es verfügt über einen Lautsprecher sowie integrierte Mikrofone. Das heißt, das Abspielen von Videos ist kein Problem. Außerdem können über das Mikrofon die Stimmen der anwesenden Personen aufgenommen werden. Weiter verfügt es über einen integrierten Speicher, um Präsentationen oder andere Dateien auf dem Viewboard abzuspeichern. Leider hat es aber keine integrierte Kamera, wobei aber eine Webcam zum Beispiel per USB angeschlossen werden kann.

Wer das Viewboard in Aktion sehen möchte, der sucht auf YouTube leider vergeblich nach einem geeigneten Anwendungsbeispiel. Ein prominenter Nutzer des Viewboards ist der Mathe-YouTuber Daniel Jung. Jung macht inzwischen als Partner Werbung für das Gerät; ob der Einsatz in seinen YouTube-Videos sinnvoll ist, sei mal dahingestellt. Prinzipiell hätte Jung auch bei einem analogen Whiteboard bleiben können.

Fazit

 
Drei Personen schreiben am Viewboard

Das imposant anmutende Viewboard ist ein echter Hingucker und kann gewinnbringend eingesetzt werden. Schreiben sowie das einfügen von Videos und Bildern funktionieren ohne Probleme. Es kann sowohl in einer kleinen Gruppe als auch in einem hybriden Szenario eingesetzt werden. Im Nachgang kann das Arbeitsergebnis exportiert werden und an alle Teilnehmenden verschickt werden. Ein kleines Manko ist die Bedienung des Viewboards. Sie ist nicht immer so intuitiv, wie man sich das wünschen würde. Einfach Funktionen, wie beispielsweise das Wechseln der Schriftfarbe, ist nur über mehrere Klicks möglich und bremst den Workflow.

Die Stärken des Viewboards liegen im interaktiven und multimedialen Arbeiten. Gruppenarbeiten können dynamisch umgesetzt werden und mehrere Personen können gleichzeitig darauf schreiben. Wichtig ist, dass man eine gewisse Technikaffinität benötigt und die Gruppengröße nicht zu groß ist (5-15 Personen). Schließlich kann das Viewboard für eine gelungene Abwechselung sorgen und es macht Spaß, damit zu arbeiten.

Andreas Geppert