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gen Himmel. Das Colorit seines Angesichts, ganz Licht, sticht wunderbar ab gegen die braunen Gesichter der beiden Schriftgelehrten. – Noch erwähne ich der Himmelfahrt Marias von Correggio, auf Kupfer gemalt. Im Antlitz, in der Haltung der heiligen Jungfrau, liegt etwas besonders kindlich demüthiges; sie verwundert sich, daß sie es dem Sohne Gottes nachmachen, und auch gegen Himmel fahren soll. Die Engel, die sie tragen, sind wahrhaft englisch empfunden und ausgeführt, ihr Flug ist triumphirend, sie sind von den verschiedensten Altern. Den Jüngsten werden die Hände gereicht – wie sie sich eilen! – einer lächelt holdselig dem andern. Was sag ich aber von Carlo Dolc[i]'s Meisterwerk, ich meine – doch horch! Eben kreischt es unten in der Straße: quatro, cinque, sei! Man spielt alla morra (übliches Spiel in Genua und Mayland). Im Geiste seh' ich groteske Figuren, die ihre braunen Finger in die Luft strecken – weit aufgesperrte Lippen – zurück zu Carlo Dolc[i]. Das Gemälde ist: Christus am Oelberg, auf Knieen gesunken – betend. Das Gewand ist von blendend rother Farbe und fließt nachläßig zur Erde. Das Haupt ist sanft zur Erde geneigt, die Hände über die Brust gelegt, die blaßen Züge sind wie durchsichtig – Mensch und Gott, Kampf und Sieg. Ein Engel kniet auf der Höhe, ganz Wehmuth, als ahne er des Herrn bange Stunde: mein Gott, mein Gott! warum hast du mich verlassen. –
Auch die Kirche San Siro besuchten wir. Sie ist prächtig, besonders durch ihren schön gemalten Plafond. Einem Priester, zugleich Maler, der einen Mord verübt,
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ward diese Kirche zum Zufluchtsort; er malte den Plafond und erlangte so die Absolution des Papstes. –
Fast hätte ich den Palast Serra zu erwähnen vergessen. «Das Haus, auf Säulen ruht sein Dach – es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach!» [Goethe, Mignon] Der große Saal ist da ganz Gold, ganz Spiegel, ja selbst die schönen Säulen, o weh! sind vergoldet; die Pfeiler mit einem Sand von Lazursteinen bedeckt – überall Crystalle – Glanz über Glanz. Der Diener, der uns diese Herrlichkeit erschloß, versicherte, daß, wenn dieser Saal erleuchtet sey, man es darin nur einige Minuten aushalten könne – trefflich! Wenn es doch mit allen Scheindingen dieser Welt auch so wäre!
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Nach sechs lang durchwachten Nächten genoß ich wieder einmal der Ruhe, und meine Brust ist merklich gestärkt. Alle angewandten Mittel, das Uebel zu heilen, waren vergebens – da that es Gott durch einen erquickenden Schlaf; – für so viel Güte lobe ihn meine Seele!
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So eben komme ich von dem königlichen Palast. Ich sah Christus mit der Dornenkrone und Purpurmantel von Carlo Dolc[i]; es sind dieß dieselben Züge seines auf dem Oelberg Betenden; nur noch mehr durch Schmerz vergeistigt. Diese dunklen, feuchten Augen, sanften Blickes, durchdringen meine Seele und diesen halb geöffneten Lippen entschwebt der letzte Todesseufzer. Dort ruft mich Guido
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