Heute im Gespräch: Stefanie Wucherer
Steckbrief
Name:
Studium:
Gymnasiales Lehramtsstudium in den Fächern Mathematik und Physik (M.Ed.)
Forschungsinstitut:
Technologietransferzentrum Nördlingen
Kooperationspartner:
Promotionsthema:
"Developing a hybrid model and self supervised learning approach for automated handling tasks using tactile feedback"
An welchem Projektthema und mit welchen Kooperationspartnern arbeitest Du momentan?
Mein Forschungsthema in Kooperation mit der Ulster University mit dem Titel "Developing a hybrid model and self supervised learning approach for automated handling tasks using tactile feedback" beschäftigt sich mit der Erweiterung von Handhabungs- und Fügeprozessen mittels der Integration hochauflösender optischer Taktilsensoren. Die Zielsetzung dabei ist, Greif- und Montageprozesse einerseits mittels taktiler Metriken robuster zu gestalten und diese Metriken dazu zu nutzen, neuartige Logiken zu entwickeln, die mit der hohen Produkt- und Prozessvarianz im Montagebereich umgehen können, ohne dass es notwendig ist, den individuellen Prozess neu zu programmieren.
Neben meiner eigentlichen Forschung bin ich zusätzlich am Projekt KIraF, einem Kooperationsprojekt zwischen der Hochschule Augsburg und der Firma robominds, mitbeteiligt, welches eine ähnliche Philosophie verfolgt wie meine eigene Forschungstätigkeit, wodurch sich Projekt- und Forschungsarbeit gut ergänzen.
KIraF verfolgt das Ziel Applikationen zu entwickeln, die es dem Roboteranwender ohne Spezialkenntnisse ermöglicht, Fügeprozesse für deren firmenspezifische Anwendung zu implementieren und mittels der Applikation ein Produktivitätssteigerungspotential zu erzielen. Diese Applikationen umfassen die Benutzung einer autonomen Arbeitsraumerkundung, einer KI gestützten Greifpunktbestimmung und Trajektorienplanung und der Robustifizierung der entwickelten Verfahren.
Welche Inhalte und Kenntnisse aus Deinem Studium sind für Dein aktuelles Forschungsprojekt besonders hilfreich?
Nachdem ich von einem gymnasialen Lehramtsstudium in den Fächern Mathematik und Physik in das Ingenieurwesen quer eingestiegen bin, hat mir insbesondere das tiefliegende theoretische Wissen in Mathematik und Physik zu Beginn sehr geholfen. Noch heute transferiere ich Methodiken, die ich einst im Studium erlernt habe, auf meine eigene Forschung, um neue Lösungsansätze und Ideen zu entwickeln. Auch hinsichtlich Modellierungen und der Entwicklung von Lösungskonzepten war mein naturwissenschaftliches und auch pädagogisches Studium sehr hilfreich. Die größere Herausforderung war natürlich, dass ich als fachfremde Person sehr wenig Kenntnisse in Programmierung und dem grundsätzlichen Vokabular des Ingenieurwesens hatte. Trotzdem kann ich jedem diesen Weg empfehlen, weil dieser Sprung meiner Meinung nach sehr horizonterweiternd ist und stark zur persönlichen Weiterentwicklung beiträgt.
Was gefällt Dir an Deiner Tätigkeit besonders?
Die Forschungsarbeit ist in vielerlei Hinsicht fordernd und erfordert ein hohes Maß an Kreativität und Eigenständigkeit. Das ist aber auch umgekehrt eine Möglichkeit, sich neues Wissen und Methodiken anzueignen und darüber hinaus flexibel die Fähigkeiten, die man während des Studiums erlernt hat, anzuwenden.
Die Forschungsfelder an welchen wir arbeiten sind sehr dynamisch. Dadurch gibt es immer wieder neue Ansätze, die man in der Forschungscommunity erfährt und das dient wieder als Inspiration für die eigene Forschung.
Grundsätzlich ist die Forschungsarbeit sehr eigenständig, wodurch einem viel eigener Handlungsspielraum ermöglicht wird.
Darüber hinaus ist mir auch die Lehre eine große Freude. Ich begleite die Studierenden gerne im Rahmen von Tutorien oder Praktika auf Ihrem Weg und hoffe, dass ich Ihnen einen essentiellen Input geben kann, sodass sie sich im fachlichen Bereich weiterentwickeln können.
Welchen Tipp hast Du für Studierende, die mit dem Gedanken spielen in die Forschung einzusteigen?
Meiner Meinung nach ist der wichtigste Ratschlag, sich bei den Fachbereichen/Lehrstühlen vorzustellen, die zu den eigenen Interessen passen und wofür man bestenfalls schon eigene Ideen und Visionen verfolgt. Falls man schon sehr früh mit dem Gedanken spielt, gibt es immer die Möglichkeiten als Hilfswissenschaftler tätig zu sein oder auch in dem entsprechenden Bereich seine Abschlussarbeit zu schreiben. Umgekehrt ist dies kein Muss; man kann sich nach seinem Master auch neu orientieren. Das Wichtigste für eine Promotion ist Interesse, Motivation, der Wille sich in neuartige Konzepte und Methodiken einzuarbeiten und eine gewisse Flexibilität bei Hürden zu beweisen.
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