Passt ein technischer Studiengang zu mir? Vielleicht Informatik, Ingenieurwesen oder Maschinenbau? Die Teilnehmerinnen des Forscherinnen-Camps 2024 bei KUKA und der Technischen Hochschule Augsburg (THA) fanden genau darauf Antworten. Praxisnah und spielerisch lernten sie technische Studiengänge kennen und erprobten ihre eigenen Fähigkeiten und Interessen, indem sie einen Projektauftrag zum Thema Automatisierung und Nachhaltigkeit bearbeiten durften.
KUKA war bereits zum dritten Mal Gastgeber des Forscherinnen-Camps. „Automatisierung ist ein absolutes Zukunftsfeld. Wir wollen mit der Camp-Woche die Tür für junge Talente öffnen, Berührungsängste abbauen und die Begeisterung für neue Technologien wecken“, sagt Dr. Sabine Brandl, Chief People Officer bei KUKA . „Die Entscheidung für oder gegen einen MINT-Beruf wird oft schon mit der Studien- oder Ausbildungswahl getroffen. Hier wollen wir als KUKA gerade jungen Frauen die zahlreichen Möglichkeiten aufzeigen und einen spannenden Einblick in MINT-Berufe rund um Robotik bieten.“
Die Technische Hochschule Augsburg hatte für die jungen Forscherinnen die Türen ihres Recycling Ateliers geöffnet – die weltweit erste Modellfabrik inklusive Lern- und Innovationslabor für mechanisches Textilrecycling, die im KI-Produktionsnetzwerk der THA im Rahmen der Hightech Agenda Bayern iniitiert wurde. „Dass Technik Spaß macht, war greifbar zu spüren. Die Schülerinnen waren fasziniert, wie sich Altkleider zu hochwertigen Produkten aufbereiten lassen und wie Automatisierung dabei zur Anwendung kommt,“ sagt Prof. Dr. Sarah Hatfield, Leiterin des Lern- und Innovationslabors ELLSI. Prof. Dr. Nadine Warkotsch, Vizepräsidentin für Forschung und Nachhaltigkeit der THA, sagt: „Die Technische Hochschule Augsburg unterstützt Studierende dabei, sich zu Persönlichkeiten zu entwickeln, die in Wirtschaft und Gesellschaft gefragt sind. Das gelingt uns in besonderes hohem Maße mit dem Recycling Atelier auch bei jungen Frauen. Vielleicht, weil das Thema gleichzeitig technisch, dabei hochrelevant und in Bezug auf die Textilien im wahrsten Sinne des Wortes anziehend ist.“
Nachwuchs fördern und für Technik begeistern
Die Bildungsinitiative Technik – Zukunft in Bayern wurde vor über 20 Jahren vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. ins Leben gerufen. In sieben thematisch verschiedenen Camp-Formaten engagiert sich die Initiative gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern für die Förderung junger Menschen im MINT-Bereich. Das Forscherinnen-Camp möchte insbesondere junge Frauen für naturwissenschaftliche Berufe begeistern und den Frauenanteil im MINT-Bereich stärken.
Die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm sind Hauptförderer. bayme vbm Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt erklärt: „Mit den Forscherinnen-Camps ermöglichen wir Jugendlichen praxisnahe Berufsorientierung und erste Einblicke in die Welt der M+E Industrie. So begeistern wir die Schülerinnen frühzeitig für technische Berufe und bringen sie mit den Unternehmen vor Ort als mögliche Arbeitgeber von Morgen zusammen. Damit leisten die Camps einen wertvollen Beitrag zur Arbeitskräfte- und Fachkräftesicherung in der Region.“
Ein Feriencamp mit Sinn und Mehrwert
Mehr als ein Praktikum: Die Jugendgruppe wurde rund um die Uhr von einem professionellen Betreuungsteam begleitet, das für Spaß und Abwechslung sorgte. Auch in pädagogischer Hinsicht lohnt sich die Teilnahme: „Unsere Camps stärken die Technikkompetenz genauso wie Teamwork, Eigenverantwortung und Kommunikationsfähigkeit“, erzählt Stefanie Plank, Projektleiterin bei Technik – Zukunft in Bayern. „Damit jeder dabei sein kann, ist die Teilnahme kostenlos.“
Die Erlebnisse ihrer einzigartigen Camp-Woche präsentierten die Teilnehmerinnen auf der Abschlussveranstaltung des Forscherinnen-Camps einem Publikum aus Kooperationspartnern, Förderern, Eltern und Presse. Sie blicken nun auf ein einmaliges Ferienerlebnis zurück. Zum Beispiel Anne (16) hat sich schon vor dem Camp für den medizinischen Bereich interessiert: „Davor hatte ich immer so einen großen Respekt und jetzt merke ich, dass das alles möglich ist und ich nicht eine künstliche Intelligenz sein muss, um da reinzukommen.“