Seitenpfad:

Alttextilcontainer neu gedacht

Studierende der Sustainable Psychology präsentieren Ergebnisse zur Alttextilentsorgung

 
Die Studierenden und Betreuerinnen hinter der Studie. v.l.n.r.: Alina Andexer, Bo Schmeiser, Nicole Hühn, Sarah Hatfield, Emilie Thomas
28.02.2025

Im Rahmen der Vertiefung Psychology of Sustainability im Studiengang Wirtschaftspsychologie (B.Sc.) an der Technischen Hochschule Augsburg untersuchten Studierende, welche Gestaltungselemente Alttextilcontainer effektiver machen und zu einer gerechteren Textilentsorgung beitragen können. Das Projekt fand unter der Leitung von Prof. Dr. Sarah Hatfield statt und leistet einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Kreislaufwirtschaft im Textilsektor.

 

Die Textilindustrie gehört zu den ressourcenintensivsten Branchen weltweit. Jährlich landen rund 21 Milliarden Tonnen Alttextilien im Müll, anstatt wiederverwertet zu werden. Mit der ab 2025 geltenden EU-weiten Getrenntsammlungspflicht für Alttextilien gewinnt die Frage, wie Textilien effizient recycelt werden können, zunehmend an Bedeutung.

Die Wirkung von Gestaltung

 

Das Projektteam analysierte verschiedene mögliche Gestaltungselemente von Alttextilcontainern und bewertete deren Effektivität anhand des ADKAR-Modells (Awareness, Desire, Knowledge, Ability, Reinforcement). Ziel war es, herauszufinden, welche Faktoren Vertrauen in die Textilsammlung stärken und Hürden für die Nutzung abbauen können. In einer Umfrage mit 130 Teilnehmenden wurden die Gestaltungselemente hinsichtlich ihrer Akzeptanz und Nutzerfreundlichkeit evaluiert. 

Ein Gestaltungsbeispiel eines Altkleidercontainers
Einer der von den Studierenden erstellten Beispielcontainer
 

Zentrale Ergebnisse: Transparenz und Struktur sind entscheidend

 
Die Grafik zeigt den Weg einer Kleiderspende auf
Das Gestaltungselement über den Weg der Kleiderspende fand den größten Zuspruch.

Die überprüften Gestaltungselemente umfassten u.A. Anleitungen für die korrekte Benutzung, Hinweise auf weitere Standorte, sprachliche Übersetzungen, einen Aufruf zur Teilnahme an eine Social Media Kampagne oder auch eine Waage, die das Gewicht der Kleiderspende anzeigt. Die Studie ergab, dass insbesondere Transparenz über die Weiterverwertung der gespendeten Textilien sowie eine Trennung der Alttextilien nach Qualität entscheidend für eine höhere Akzeptanz sind. Zudem wünschen sich Nutzende klare Informationen darüber, welche Textilien in die Container gehören. Ein besonders positives Feedback erhielten Gestaltungselemente wie eine grafische Darstellung des Recyclingprozesses sowie QR-Codes für weiterführende Informationen.

 
Die Studierenden präsentieren ihre Ergebnisse vor verschiedenen Akteuren der Alttextilsammlung. Bild: THA
Die Studierenden präsentieren ihre Ergebnisse vor verschiedenen Akteuren der Alttextilsammlung. Bild: THA

Kontakt

Am 27. Februar 2025 präsentierten die Studierenden ihre Ergebnisse im Recycling Atelier vor gewerblichen wie gemeinnützigen Sammlern, Sortierern und öffentlich-rechtlichen Entsorgern. Die Ergebnisse liefern wertvolle Erkenntnisse für Kommunen und Entsorgungsunternehmen zur Stärkung der textilen Kreislaufwirtschaft.

 

Das Projekt wurde vom ELLSI (Education & Learning Lab for Sustainability Innovations) und im Rahmen von NuCollect von Nicole Hühn (Recycling Atelier) begleitet.

Über das KI-Produktionsnetzwerk und die Forschungsgruppe

 
Logo der Hightech Agenda Bayern
Gefördert durch die Hightech Agenda Bayern des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.

Kontakt für Presseanfragen