Modular-Festival 2016 - Nachhaltige Außenraum-Gestaltung
E2D-Studierende begeistern mit Design-Build und Service Learning 30.000 Besucher des Augsburger Jugendkultur- und Pop-Festival „Modular 2016“. →
Vier wandelbare Pavillons, ein schwebender Himmel und über 30 Sitzpodeste – mit gleich drei verschiedenen Projekten haben Studierende der beiden E2D-Studiengänge Energieeffizientes Planen und Bauen (Bachelor) und Energie Effizienz Design (Master) dazu beigetragen, das Modular-Festival 2017 nachhaltiger zu gestalten. Davon konnten sich 30.000 begeisterte Besucher an drei Festivaltagen vom 14. bis 16. Juni überzeugen, die das vom Stadtjugendring organisierte und von der Stadt Augsburg geförderte größte Jugend- und Popkulturfestival in Bayerisch-Schwaben in dem einmaligen Umfeld des Wittelsbacher Parks erlebten.
Anstatt wie häufig üblich auf einmalige Festival-Installationen zu setzen und diese im Anschluß zu entsorgen, entschieden sich die Studierenden unter der selbst kreierten Marke "E2D-UP!" für das Prinzip UP-Cycling, bei dem Abfallmaterialien oder scheinbar nutzlosen Reststoffen in hochwertige Produkte umgewandelt werden.
Design Build und Service Learning
„Eigene Projekterfahrungen in einer realen Situation zu machen, komplexe Planungsprozesse selbst steuern zu lernen, Verantwortung zu tragen von der Entwurfs-, Ausführungs-, Kosten- und Zeitplanung sowie dem Einwerben von Sponsoren bis hin zu behördlichen Genehmigung und dem eigenen Bauen aller Teile – und dieses mit gesellschaftlichem Engagement zu verknüpfen: Das ist ein Erleben, an das sich die Studierenden noch lange erinnern werden“, ist sich Prof. Dr. Joachim Müller sicher, und erkennbar stolz auf das Team: „Die Studierenden haben die Aufgabe mit großer Bravour und viel Begeisterung gemeistert!“
Schwebender Himmel
Wie bereits im vergangenen Jahr bildete ein geheimnisvoll schwebender „Himmel“ zwischen den Baumkronen des Parks einen magisch leuchtenden Ort zum Genießen, Verweilen und sich Begegnen. Leicht, vom Wind bewegt – erst beim näheren Betrachten entpuppte sich die Installation als verwandelte Hülle eines alten Heißluftballons, in Einzelstreifen zerlegt und in mühsamer Kleinarbeit an ein ausrangiertes Baunetz in über 6 Metern Höhe befestigt.
Sitz- und Bühnenmodule
Ein zweites Leben haben auch die über 30 dreieckigen Sitz- und Bühnenmodule: Sie bestehen aus dem Altholz ausrangierter Paletten. Die Elemente sind durch ihre besondere Form nicht nur platzsparend zu lagern, sondern auch vielfältig kombinierbar. Neben dem Einsatz auf dem Modular-Festival sind sie im letzten Jahr bereits auf zahlreichen weiteren Kulturfesten der Stadt am Start gewesen.
klUP!box
Das größte und bislang aufwändigste der E2D-UP!-Projekte sind vier wandelbare Pavillons, die als Bühne, Verkaufsstände und Präsentation der Festival-Partner zum Einsatz kamen. klUP!box nennen die Studierenden ihre Arbeit, bei der sich die Idee des UP-Cyclings mit der eines aufklappenden prototypischen „Hauses“ verbindet. Bei einer Grundfläche von 3 x 3 Metern erreicht das Gebäude in geöffnetem Zustand eine Höhe von über 5 Metern – Dimensionen, die neben den behördlichen Abnahmen auch eine hohe handwerkliche Qualität der Ausführung erforderten. Als Hülle wurden – ganz im Sinne des Up-Cyclings – die Banner der vergangenen Festival-Jahre sowie ausrangierte Gewebe der Industrie wiederverwendet und neu interpretiert. Die modulare Bauweise der Konstruktion ermöglicht einen schnellen Auf- und Abbau sowie eine platzsparende Lagerung – auch für die klUP!box ist angedacht, über den jährlichen Einsatz beim Modular-Festival hinaus vielfach genutzt zu werden.
Das Projekt E2D-UP! selbst als Teil der Hochschule Augsburg stellte sich schließlich als Lounge in einer eigenen klUP!box den Festivalbesuchern vor. Zudem hatten die Studierenden in einem Seminar unter der Leitung von Prof. Dipl.-Ing. Susanne Runkel Denkanstöße für einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt vorbereitet: In einem ausrangierten Kaugummi-Automaten waren „SeedBombs“ zu kaufen – kleine Bällchen aus Erde, Ton und Saatgut mit einer Samenmischung, die speziell auf die Bedürfnisse von Bienen ausgerichtet ist. Verteilt wurden auch kleinste Pflanzen, die in ausgehöhlten Korken Raum finden, und vor den Toren des Festivalgeländes fand ein Sammelsystem für Pfandflaschen Platz.
Ausblick
Das Engagement der Projektgruppe E2D-UP! wächst Jahr für Jahr. Für die Verbindung von DesignBuild mit gesellschaftlichem Engagement wurde das Team u.a. zur bundesweiten Tagung „Engagierte Hochschule“ eingeladen. Bereits jetzt werden Ideen für die weiteren Bausteine im Jahr 2018 diskutiert – nach dem Festival ist vor dem Festival.
Team und Kooperationen
Benjamin Wenzel, Carolin Maier, Caroline Lück, Johanna Franz, Julia Pleuser, Lukas Gilbert, Monika Fischer, Nadine Maier, Pascal Jason Hartlage, Philipp Reinecke, Sarah Garb, Tanja Scheffler, Tim Thiede, Valentin Weishaupt, Vevi Kröner, Prof. Dr. Joachim Müller und zahlreiche fleißige Helfer.
Vielen Dank an unseren Hauptsponsor für die großzügige Spende ausrangierter Industriemembrane: Königsbrunner Kunststoffgroßhandel Gumpp GmbH
... sowie dem Förderverein der Hochschule Augsburg für die großzügige Unterstützung!
Team "Ideenanstöße zur Nachhaltigkeit": Save the Bees (Vevi Kröner/ Philipp Reinecke), ReCo2rk (Melanie Fritsch), Flaschenring (Luisa Kubaschinski, Larissa Kary).
Hintergrund
Das vom Stadtjugendring organisierte und von der Stadt Augsburg geförderte Modular Festival ist das größte Jugend- und Popkulturfestival in Bayerisch-Schwaben und findet 2017 zum achten Mal statt. Mit den Programmschwerpunkten Musik, Workshops und Kunst & Kultur sowie seinem Anspruch an Partizipation, Vernetzung und kultureller Bildung geht das Modular Festival weit über ein reines Besucherfestival hinaus.
Weitere Informationen
Ansprechpartner | |
Telefon: | +49 821 5586-2114 |
Es "klappt"! Arbeiten am ersten 1:1-Modell in der eigenen Werkstatt.
E2D-Studierende begeistern mit Design-Build und Service Learning 30.000 Besucher des Augsburger Jugendkultur- und Pop-Festival „Modular 2016“. →
31.05.2018 - 02.06.2018
E2D-Studierende realisieren zum 3. Mal Projekte für das Augsburger Jugendkultur-Festival. →