Auch dieses Jahr widmeten wir der Lehre wieder einen ganzen Tag mit spannenden Keynote-Vorträge, Präsentationen von Kollegen und Kolleginnen der Technischen Hochschule Augsburg sowie praxisnahen Workshops.

Foto Eva Weber
Wir freuen uns sehr, dass Eva Weber, die Oberbürgermeisterin von Augsburg, den Tag der Lehre erneut als Schirmherrin unterstützte.
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Der Tag der Lehre 2023 wurde im Rahmen des Projekts gP cycle durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert.

Videos und Kurzinformationen zu den Vorträgen

 

Empowering Excellence: Elevating Student Presentations with an Innovative Feedback Approach

Alisa Kasle-Henke, M.A.

In numerous university seminars, student presentations have been a well-established common practice. Professors often view presentations as an effective means to engage and involve students actively in their learning. However, the educational value of this method depends entirely on the quality of the presentations. While some student presentations are truly outstanding, showcasing meticulous research, polished delivery, thoughtful design, and an impeccable structure, this is not always the case. Neither professors nor students want to endure lengthy sessions of students standing before a seminar, reciting from notes or bullet points, parroting information they may not fully grasp, perhaps even acquired from sources like ChatGPT. Poor presentations waste valuable time, causing fellow students to disengage and adopt a passive attitude.

Is there a superior approach to elevate student presentations to empower their excellence? Can educators guide students to excel and improve their presentations using a different strategy? What if the process of preparing and delivering presentations in universities could benefit both our classes and the students' immediate learning, as well as their future prospects? By implementing an innovative feedback system, spanning from the assignment phase to the day of presentation and beyond, we can guide students to achieve greater results.

In this brief lecture, we will examine how a series of structured feedback steps can transform students into better presenters, regardless of their academic discipline. The ultimate aim of this feedback process is to empower students to effectively convey their research, present their arguments coherently, and captivate their audience with their presentations. The final measure of a successful presentation is the extent to which the audience retains the information presented when they walk out the door. Let's abandon the practice of enduring forgettable, lackluster presentations and instead empower students to take their presentation skills to new heights. Our THA students are only able to be “shaping the future together” if we guide them to make an impact with their contributions in our classes today.

 

 

Zwischen Algorithmus und Aha-Moment: KI trifft eine aktive Lernkultur

Michael Folgmann

Hochschuldidaktische Lehre entwickelt sich im Spannungsfeld digitaler Innovation und pädagogischer Tradition. Gerade noch brachte die Pandemie einen Digitalisierungsschub, der die Relevanz einer aktiven Lernkultur betont und zeigt, wie Interaktion und Zusammenarbeit auch in großen Online-Veranstaltungen funktioniert. Künstliche Intelligenz winkt nun mit dem Versprechen adaptiver Lernpfade und individuellem Feedback. Gut möglich, dass KI die Grenzen erneut verschiebt. Unser Kernanliegen als Lehrperson bleibt: Wie kriegen wir Studentinnen und Studenten dazu, sich aktiv mit den Lerninhalten auseinanderzusetzen?
 
 
 

Prüfungsformate in Großlehrveranstaltungen: Ideen, Infrastruktur, Erfahrungen

Prof. Dr. Achim Zeileis

Durch die leichte Verfügbarkeit von Lernmanagementsystemen (LMS) und ähnlichen Lerntechnologien können heute Prüfungen in verschiedenen Formen relativ leicht durchgeführt werden: von Live-Quizzes über Onlinetests bis zu schriftlichen oder online durchgeführten Klausuren. Der Vortrag berichtet von den Ideen und Strategien, die bei der Gestaltung der Großlehrveranstaltungen des Instituts für Statistik an der Universität Innsbruck eingesetzt werden, und von den Erfahrungen, die damit gemacht wurden. Die Infrastruktur, die dabei genutzt wird, ist neben dem LMS (OpenOlat) an der Universität eine eigens entwickelte Software R/exams (https://www.R-exams.org/), die es erlaubt zufällige Variationen von verschiedenen Aufgabentypen zu erzeugen und in unterschiedliche Formate zu exportieren - von PDFs für klassische Klausuren bis zu Importen für verschiedene LMS.
 
 
 

ELLSI vernetzt – das Lern- und Innovationslabor

Prof. Dr. Sarah Hatfield, Prof. Dr. Simone Kubowitsch

Im Lern- und Innovationslabor ELLSI werden Lernende, Lehrende, Unternehmen und Organisationen miteinander vernetzt, um Studierende auf die Arbeitswelt von morgen vorzubereiten. Mit innovativen Lernformaten werden Nachhaltigkeitskompetenzen und weitere Future Skills erlebbar und erfahrbar gemacht. So können Studierende beispielsweise in Design4Recycling Workshops die Entwicklung von Prototypen als einen wichtigen Baustein der Kreislaufwirtschaft hands-on durchlaufen oder in interdisziplinären Studierendenprojekten fächerübergreifend an aktuellen Fragestellungen zur Förderung von Nachhaltigkeit in Gesellschaft und Unternehmen arbeiten und Lösungen erarbeiten. Auch Lehrende sind eingeladen sich zu vernetzen, um neue Lernformate auszuprobieren, Kreislaufwirtschaft in der Modellfabrik des ITA-Recyclingateliers zu erfahren und sich einzubringen.
 
 
 

Theorie-Praxis-Transfer im Studium der Sozialen Arbeit – Zwischen Wissensvermittlung, Anwendungsorientierung und emotionaler Involviertheit

Prof. Dr. Daniel Niebauer

Der Theorie-Praxis-Transfer gilt als eine zentrale Herausforderung in der Hochschullehre. Im Studium der Sozialen Arbeit geht es weder um eine reine Wissensvermittlung noch um eine bloße Anwendungsorientierung. Vielmehr braucht es ein „Verinnerlichen“ von theoretischem Wissen, um dieses situativ in der Praxis nutzen zu können. Für diesen Lehr-Lern-Prozess scheint eine „emotionale Involviertheit“ von besonderer Bedeutung. Wie es gelingen kann, den Theorie-Praxis-Transfer durch das eigene emotionale Erleben der Studierenden zu begünstigen, soll am Beispiel einer Lehrveranstaltung verdeutlicht werden. Hierbei führten Studierende ein Gruppenprogramm zur Förderung der psychischen Gesundheit nicht nur selbst durch, sondern nahmen daran auch teil, wodurch ihnen unmittelbar die Auseinandersetzung mit den eigenen emotionalen Anteilen ermöglicht wurde.

 

Entdecken Sie die Schlüsselkomponenten für erfolgreiche Hochschullehre!

Bianca Fasel (DMZ)

Basierend auf umfangreicher empirischer Lehr- und Lernforschung werden Ihnen konkrete Faktoren präsentiert, die das Lernerlebnis Ihrer Studierenden nachhaltig bereichern und ihren Lernerfolg steigern können. Sie erhalten dabei praxisnahe Handlungsempfehlungen, die Sie unmittelbar in Ihrer Lehrtätigkeit anwenden können. Darüber hinaus werfen wir einen Blick auf die Überlegungen eines Kompetenz-Checks für Hochschullehrende. Diese Checks bieten die Möglichkeit, die eigene Lehre zu reflektieren und gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Lehrqualität zu ergreifen.

Kurzinformation zu den Workshops

 

Lernspiele in der Lehre – das Scrum Retrospective Role Game

Prof. Dr. Claudia Reuter

Die Retrospektive ist eines der zentralen Ereignisse in vielen agilen Frameworks. Die Theorie dahinter ist schnell erklärt. In ihrer einfachsten Form besteht die Retrospektive lediglich aus den drei Fragen: Was war gut? Was war schlecht? Was können wir besser machen? Welche Herausforderungen eine Retrospektive tatsächlich beinhalten kann und inwiefern spezifische Methoden helfen können, schwierige Gruppendiskussionen konstruktiv zu gestalten, lernen die Studierenden allein durch diese Theorie nicht. Mit dem Retrospective Role Game habe ich ein Lernspiel entwickelt, in dem Studierende Theorie in die Praxis überführen und nebenbei ihre Moderations-, Kommunikations- und Konfliktmanagementfähigkeiten trainieren können. Das Lernspiel wurde bereits in mehreren Veranstaltungen in Präsenz, online und hybrid praktisch erprobt und erfolgreich evaluiert. Im Workshop können die Teilnehmenden das Lernspiel ausprobieren, Feedback geben und diskutieren, inwiefern das Konzept auf ihre Lernveranstaltungen adaptiert werden könnte.

World Café mit der Bibliothek – An der Schnittstelle von Lernen, Lehren und Forschen

Emese Tömösvári, stellv. Bibliotheksleiterin

Bibliotheken stehen als Partnerinnen unterschiedlichster Fachdisziplinen an der Schnittstelle von Lernen, Lehren und Forschen. Ob Sie die Bibliothek der THA bisher nur als stille Begleiterin Ihrer wissenschaftlichen Tätigkeiten wahrgenommen haben, oder wir bereits Ihre tägliche Mitstreiter:innen in Ihren Lehrveranstaltungen sind, Sie sind in unserem Workshop richtig.

Sie bekommen in einem ersten Impulsvortrag einen Einblick in die Perspektive der Bibliothek zu den drei Schwerpunktthemen. Anschließend hoffen wir auf ein interaktives, ideenreiches Gespräch mit Ihnen im World Café Format!

  • Lernen: Wo lernen die Anderen? – Einblick in Trends von Bibliotheksbau und Lernorten
  • Lehren: Recherchieren Sie schon oder googeln Sie noch? – Über das Gesamtspektrum der Lehrangebote der Bibliothek
  • Forschen: Die THA Bibliothek als Partnerin der FAIRen Forschung – Was passiert mit Ihren Publikationen? Was hat es mit Lehre zu tun?

Stimm- und Sprechtraining – Praxisorientierter Kompaktkurs

Dagmar D`Alessio, Rhetorikerin

Ihre Stimme und Ihre körperliche Präsenz tragen zu einem wesentlichen Teil dazu bei, wie Sie von anderen wahrgenommen und gehört werden. Und, ob Sie es glauben oder nicht: Sie haben Einfluss darauf. Die Art, wie Sie betonen und artikulieren, ja selbst der Klang Ihrer Stimme, ist nicht angeboren. Er ist erlernbar und veränderbar!

In diesem Stimm-Seminar erfahren Sie, wie Sie mehr Ausdruck und Durchsetzungsvermögen in Ihre Stimme legen können, wie Sie Überanstrengungen vermeiden und mit einem positiven akustischen Eindruck punkten.

Gaming the System – mit den kreativen Werkzeugen von EMPAMOS

Dr. Thomas Bröker

In diesem Workshop betrachten wir das Lehren und Lernen aus der Perspektive eines Spieleentwicklers oder einer Spieleentwicklerin. Das Forschungsprojekt EMPAMOS (Empirische Analyse motivierender Spielelemente) hat die kleinsten Bausteine von Spielen identifiziert und sie zu Spielelementen zusammengefasst. Sie liegen als ein Satz von Karten vor, mit denen wir Lerngelegenheiten als ein System von Spielelementen verstehen können. Ein solches System kann Hindernisse, aber auch Chancen für motivierendes Lernen beinhalten. Anhand eines Kartensatzes spüren wir Hindernisse auf. Anhand eines zweiten Kartensatzes entfalten wir daraus kreative Ideen, um motivierende Lösungen zu entwickeln.